So langsam nimmt alles konkrete Formen an, allerdings können genaue Termine oder gar Preise noch nicht genannt werden.
Um ein möglichst kompaktes "Technikumfeld" im Wohnraum zu schaffen, geht’s bei einigen Modellen in Richtung Vollaktiv-Lautsprecher. An der Stelle gibt’s aber gleich eine "Hiobsbotschaft" für die Fangemeinde. Entgegen aller Hoffnungen und Träume erhält die Premium-Baureihe die Vorreiter-Rolle und nicht die Coax-Baureihe.
Das hat durchaus auch Marketing-Gründe. Denn die Premium-Baureihe liegt sowohl in der Größe als auch im Preisgefüge in einem "gesunden Mittelfeld" innerhalb der PIEGA-Familie. Daraus ergibt sich natürlich auch eine Abschätzung für andere Baureihen, wie die Vollaktiv-Technik vom Kunden angenommen wird. Natürlich wurde auch die Coax-Baureihe in die Vollaktiv-Entwicklung einbezogen, zumal ja viele "Baustellen" nahezu identisch sind. Aber endgültig ist es noch nicht entschieden, ob und wenn ja in welcher Ausstattung die vollaktiven Coaxe kommen werden.
"Warum eigentlich - man kann doch alle Komponenten im Katalog bestellen - wieso dauert das so lange? werden einige einwerfen. Es sind manchmal Kleinigkeiten, deren Detaillösungen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Und da viele Probleme sowohl in der Premium- als auch Coax-Baureihe identisch sind, spare ich mir die Wiederholung der bisherigen Entwicklungsschritte, die ihr in der Coax-Entwicklungshistorie hier nachlesen könnt. Bitte beachtet auch das Thema über die LS-Entwicklung im Allgemeinen, hier.
Sehr schnell tappte man in verschiedene Fallen, als Komponenten von verschiedenen Herstellern kombiniert wurden. Es scheinen Banalitäten zu sein, die aber in der Praxis mehr als ärgerlich sind. Ein Punkt war z. B. die Schaltschwelle für den Standby-Betrieb der verschiedenen Komponenten. Auch die unterschiedliche Spannungsversorgung der einzelnen Module war ein Knackpunkt. Insgesamt war also die Entwicklung einer speziellen und sehr kompakten Einheit unumgänglich. PIEGA ist für diese Aufgabe zu klein, so dass dafür die Zusammenarbeit mit einem hochspezialisierten Elektronikhersteller erfolgen musste, der auch andere namhafte Firmen beliefert und einen riesigen Erfahrungsschatz aufweisen kann.
Dazu werden sowohl eigens entwickelte Komponenten (z. B. Netzteil und Endstufen) als auch bewährte Großserien-Technik eingesetzt, wie z. B. bei der Funktechnik (Beispiel: Kleernet-Module). Beim DSP wird auf die hervorragend beleumundeten Analog-Device-Elemente zurückgegriffen.
Diese neu entwickelte Elektronik-Einheit enthält somit auf allerkleinstem Raum Stromversorgung, DSP, WiFi und die Endstufen. Die ganze Elektronik ist so kompakt, dass sie als Block innen auf der Bodenplatte des LS-Gehäuses befestigt ist. Die komplette Einheit aus Elektronik-Block und Bodenplatte wird dann mit dem übrigen Gehäuse verschraubt. Dadurch bleiben die Aufbauzeiten kurz und im Servicefall kann die Einheit blitzschnell gewechselt werden.
Die Bilder entstanden im August 2018. Sowohl die Elektronik, das Anschlussfeld und andere Details wurden für die Serie noch geändert. Der grundsätzliche Elektronikaufbau und der Einbauort sind aber absolut vergleichbar.
Die Elektronik auf der Bodenplatte (LS steht auf dem Kopf)

Der Connect im Größenvergleich mit einer CD und dem RME-Interface

Noch im ersten Versuchsstadium: die vollaktive Premium-Familie

PIEGA muss natürlich als verantwortungsvoller Hersteller auch rechtliche Hürden nehmen; Stichwort: Zertifizierungen. Da geht’s insgesamt gesehen nicht nur um die elektrische Sicherheit, sondern auch um die Störfestigkeit der Funktechnik. Die Zertifizierungen reichen bis hin zur Prüfung der Kippsicherheit, vor allem in einigen erdbebengefährdeten Regionen. Da aber PIEGA keine länderspezifischen Modelle anbietet, muss irgendwie immer der Nenner gesucht werden, um mit einem Modell alle erforderlichen Prüfungen zu bestehen und die Zertifizierungen zu erhalten.
Ganz "nebenbei" musste auch die versteifende MDF-Matrix im Innern der Premium-Modelle angepasst werden, um Platz zu schaffen.
Das Arbeitsprinzip des Gehäuses (BR-System) ist mit den passiven Modellen identisch. Alle Chassis bleiben in der vollaktiven Premium-Reihe unverändert.
Das Alugehäuse ist Fluch und Segen zugleich. Ein Segen, denn Alu ist ein guter Wärmeleiter, so dass die Abwärme der Elektronik überhaupt keine Rolle spielt, zumal die hitzeerzeugenden Bauelemente direkten Kontakt zur Alubodenplatte haben. Wärme ist also trotz der extrem kompakten Bauform überhaupt kein Problem.
Nicht ganz trivial zu lösen war allerdings der Einbau des Anschlussfeldes, denn hier ist das Gehäuse mehr Fluch als Segen. Es ist einfach so, dass der Herstellungsprozess des Strangpressprofiles gewisse Maßtoleranzen aufweist. Das hat nichts mit dem Preis oder dem Können des Zulieferers zu tun. Es ist tatsächlich die Grenze des Machbaren beim Strangpressprofil. Erschwerend kommt die Gehäuseform hinzu, weil die Rundungen auf der Rückseite eine "einfache Anschlussplatte" unmöglich machen.
Der Ausschnitt für das Anschlussfeld wird gefräst und da kommt es zum Widerspruch der hochpräzisen Frästechniken im 100stel-Millimeterbereich mit den herstellungsbedingten Toleranzen des Gehäuses. Gleichzeitig muss die Formgebung der Anschlussplatte den Gehäuserundungen folgen. Passt irgendetwas nicht richtig, gibt es eine Gehäuseundichtigkeit, die sich sogar durch lustiges Pfeifen bemerkbar machen kann. Im August 2018 sahen die Anschlussfelder in ihren verschiedenen Stadien zwischen "geht gar" nicht bis "na ja" aus. Aber die CAD-Rechner wurden intensiv genutzt, um eine schöne und formschlüssige Variante zu entwickeln. Diese kommt auch mit den prinzipbedingten Maßtoleranzen klar, gleichzeitig laufen die Erstellungskosten nicht aus dem Ruder und eine prozesssichere Montage im Serienbau ist problemlos möglich.
So, aber jetzt ... "moderne Medien"
Es wird eine sehr clevere Anbindung an moderne Medien geben, die sowohl Bluetooth als auch eine Funkstrecke enthält. Das alles erfolgt mit größtmöglicher Kompatibilität zu bestehenden Anlagen. Dabei reicht die Bandbreite von rudimentärer HighEnd-Kette bis hin zur "nackten Wiedergabe" über Handy. Selbst "Alexa - mache Musik" ist möglich.
Das "Hirn" ist ein kleines Zauberkästchen und hört auf den Namen "Connect". Der Zauberkasten fungiert als Schnittstelle zwischen Zuspieler und Lautsprecher. Die Signalübertragung an den LS erfolgt über eine Funkstrecke. Es befindet sich eine Antenne hinter einer Plastikabdeckung auf der Schallwand, eine zweite Antenne wird hinten montiert. Die Elektronik entscheidet, welche Antenne den besten Empfang bietet.
Die Signalübertragung ist aber erst einmal ein Nebenkriegsschauplatz und deswegen schauen wir uns lieber "Connect" an, der den LS "anfunkt". Dieser war im Spätsommer 2018 noch in der Entwicklungsphase, aber das grundsätzliche Gerüst stand und funktionierte schon sehr gut.
Der kleine Kasten wird auf vier verschiedene Arten mit einem "Zuspieler" verbunden. Das kann über
Da der kleine Kasten auch eine Lautstärkeregelung enthält, kann nahezu jede bekannte HiFi-Quelle verwendet werden. CD-Player, MP3-Player, geregelter Vorverstärker und sogar Tape-Out wäre machbar. Eine Einschränkung gibt’s aber: Es ist zurzeit KEINE FERNBEDIENUNG angedacht, daher ist ein geregelter Ausgang des Quellgerätes die beste Verbindung.
Die vierte Quelle ist Bluetooth und kann parallel zu den "drahtgebundenen" Eingängen genutzt werden. Dabei hat BT Vorrang, sofern BT auch aktiviert wird. Die Verbindung mit mehreren Handys verlief BT-üblich. Die Anzahl der möglichen eingeloggten BT-Geräte ist begrenzt, damit nicht bei "sehr vielen" BT-Geräten das System kollabiert.
Dadurch ergeben sich nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Es gibt im Handel kleine BT-Sender, die z. B. mit dem TV-Gerät verbunden werden können. Auf die Weise kann auch der TV-Ton ohne zusätzliche Kabelstrecke über die "großen LS" geschickt werden. Manche TV-Geräte haben auch BT-Tonübertragung eingebaut. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Natürlich spielten wir eine Menge rum, was sich wie ins BT-System einloggt. Aber es lief eigentlich alles sehr stabil. Selbst dieses "Alexa-Dingens" lässt sich problemlos integrieren. Ganz persönlich stehe ich solchen Geschichten wie Alexa mehr als kritisch gegenüber, aber das ist schon irgendwie genial, wenn im Raum gerufen wird: "Alexa, mache Musik" und die Mucke kommt per Streamingdienst über die Premium.
Kurz: Dieses Zauberkästchen mit dem Namen "Connect" lässt sich
Die Funkstrecke zwischen dem "Connect" und dem LS kann in drei Gruppen erfolgen, zusätzlich können drei Frequenzbänder gewählt werden. Damit müsste auch in WLAN-verseuchten Umgebungen eine störungsfreie Übertragung möglich sein.
Mit den "drei Gruppen" wird verhindert, dass sich mehrere PIEGA-Connect (z. B.: Arbeitszimmer, Wintergarten und Wohnzimmer) gegenseitig beeinflussen. Es ist nicht angedacht, mit diesen Gruppen Multiroom oder Surround zu steuern.
Mit zwei Kippschaltern kann die Konfiguration für die Gruppe und den Funk-Frequenzbereich eingestellt werden.
Bei der Funkübertragung muss dann am Lautsprecher eingestellt werden, welcher Audio-Kanal zugewiesen ist (links, rechts, mono) und die Gruppenzugehörigkeit muss gewählt werden. Zwei kleine Kippschalter, insgesamt keine 5 Sekunden – das war‘s.
Selbst wenn LS und Zauberkasten stromlos gemacht wurden, vergingen nach der erneuten Stromzufuhr für die Initialisierung der Funkverbindung keine 10 Sekunden. "Narrensicher" trifft’s perfekt.
Außerdem gibt’s am LS noch einen kleinen Schalter, der den Bass für die freie, für die Eck- und für die wandnahe Aufstellung anpasst.
Die LS können aber auch mittels Cinch-Analog-Kabel verbunden werden, sie sind also nicht zwingend auf die Funkstrecke angewiesen und können als "ganz einfache" Vollaktiv-LS genutzt werden. Die gleichzeitige Nutzung beider Übertragungswege funktioniert nicht. Es heißt demnach "entweder oder", wobei die Cinch-Verbindung Vorrang hat. Stöpselt man ein Cinch-Kabel an, wird die Funkübertragung deaktiviert. Die Schaltmöglichkeit für die Bassanpassung bleibt aktiviert.
Daraus ergeben sich zwei Verbindungsmöglichkeiten mit den vollaktiven Premium-Modellen:
Der in den Bildern sichtbare USB-Anschluss dient nur zum Service. Es ist nicht möglich, an diesem Port ein Audio-Gerät anzuschließen.
Natürlich wurde auch gehört, es waren im August 2018 aber noch "erste Gehversuche". Die Verstärkerelektronik wurde zwischenzeitlich noch verändert und die Abstimmung der LS war auch noch nicht abgeschlossen. Es erfolgte kein Vergleich zu den passiven Geschwistern und wir probierten nur die Funkstrecken.
Es stand die gesamte Premium-Palette mit der 301, 501 und 701 bereit. Alle drei spielten schon richtig gut auf, und es gibt fertige LS im Handel, die deutlich schlechter spielten als die drei "halbfertigen" Aktiv-Premiums. Bei allen Dreien war wieder diese tolle Räumlichkeit vorhanden, die schon bei der passiven Premium-Baureihe so überragend ist. Auch der unglaublich gute große LDR-Hochtöner zog alle Register seines Könnens. Trotzdem gibt’s diesmal keine präzisere Erläuterung meiner Klangeindrücke, weil es in der gehörten Bauphase sinnlos wäre, da ja noch keine Feinabstimmung erfolgte und die Verstärker-Elektronik nochmals überarbeitet wurde.
Die Übertragung per Funk ergab ein sehr gutes HiFi. Kein Zirpen, Zwitschern oder Knistern auf der Funkstrecke. Zuverlässig und ohne Aussetzer erfolgte die Signalübertragung. HighEnd per Funkübertragung? Na klar, warum nicht.
Weitere Infos zur Technik, zum Starttermin und zum Preis kommen demnächst.
Um ein möglichst kompaktes "Technikumfeld" im Wohnraum zu schaffen, geht’s bei einigen Modellen in Richtung Vollaktiv-Lautsprecher. An der Stelle gibt’s aber gleich eine "Hiobsbotschaft" für die Fangemeinde. Entgegen aller Hoffnungen und Träume erhält die Premium-Baureihe die Vorreiter-Rolle und nicht die Coax-Baureihe.
Das hat durchaus auch Marketing-Gründe. Denn die Premium-Baureihe liegt sowohl in der Größe als auch im Preisgefüge in einem "gesunden Mittelfeld" innerhalb der PIEGA-Familie. Daraus ergibt sich natürlich auch eine Abschätzung für andere Baureihen, wie die Vollaktiv-Technik vom Kunden angenommen wird. Natürlich wurde auch die Coax-Baureihe in die Vollaktiv-Entwicklung einbezogen, zumal ja viele "Baustellen" nahezu identisch sind. Aber endgültig ist es noch nicht entschieden, ob und wenn ja in welcher Ausstattung die vollaktiven Coaxe kommen werden.
"Warum eigentlich - man kann doch alle Komponenten im Katalog bestellen - wieso dauert das so lange? werden einige einwerfen. Es sind manchmal Kleinigkeiten, deren Detaillösungen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Und da viele Probleme sowohl in der Premium- als auch Coax-Baureihe identisch sind, spare ich mir die Wiederholung der bisherigen Entwicklungsschritte, die ihr in der Coax-Entwicklungshistorie hier nachlesen könnt. Bitte beachtet auch das Thema über die LS-Entwicklung im Allgemeinen, hier.
Sehr schnell tappte man in verschiedene Fallen, als Komponenten von verschiedenen Herstellern kombiniert wurden. Es scheinen Banalitäten zu sein, die aber in der Praxis mehr als ärgerlich sind. Ein Punkt war z. B. die Schaltschwelle für den Standby-Betrieb der verschiedenen Komponenten. Auch die unterschiedliche Spannungsversorgung der einzelnen Module war ein Knackpunkt. Insgesamt war also die Entwicklung einer speziellen und sehr kompakten Einheit unumgänglich. PIEGA ist für diese Aufgabe zu klein, so dass dafür die Zusammenarbeit mit einem hochspezialisierten Elektronikhersteller erfolgen musste, der auch andere namhafte Firmen beliefert und einen riesigen Erfahrungsschatz aufweisen kann.
Dazu werden sowohl eigens entwickelte Komponenten (z. B. Netzteil und Endstufen) als auch bewährte Großserien-Technik eingesetzt, wie z. B. bei der Funktechnik (Beispiel: Kleernet-Module). Beim DSP wird auf die hervorragend beleumundeten Analog-Device-Elemente zurückgegriffen.
Diese neu entwickelte Elektronik-Einheit enthält somit auf allerkleinstem Raum Stromversorgung, DSP, WiFi und die Endstufen. Die ganze Elektronik ist so kompakt, dass sie als Block innen auf der Bodenplatte des LS-Gehäuses befestigt ist. Die komplette Einheit aus Elektronik-Block und Bodenplatte wird dann mit dem übrigen Gehäuse verschraubt. Dadurch bleiben die Aufbauzeiten kurz und im Servicefall kann die Einheit blitzschnell gewechselt werden.
Die Bilder entstanden im August 2018. Sowohl die Elektronik, das Anschlussfeld und andere Details wurden für die Serie noch geändert. Der grundsätzliche Elektronikaufbau und der Einbauort sind aber absolut vergleichbar.
Die Elektronik auf der Bodenplatte (LS steht auf dem Kopf)
Der Connect im Größenvergleich mit einer CD und dem RME-Interface
Noch im ersten Versuchsstadium: die vollaktive Premium-Familie
PIEGA muss natürlich als verantwortungsvoller Hersteller auch rechtliche Hürden nehmen; Stichwort: Zertifizierungen. Da geht’s insgesamt gesehen nicht nur um die elektrische Sicherheit, sondern auch um die Störfestigkeit der Funktechnik. Die Zertifizierungen reichen bis hin zur Prüfung der Kippsicherheit, vor allem in einigen erdbebengefährdeten Regionen. Da aber PIEGA keine länderspezifischen Modelle anbietet, muss irgendwie immer der Nenner gesucht werden, um mit einem Modell alle erforderlichen Prüfungen zu bestehen und die Zertifizierungen zu erhalten.
Ganz "nebenbei" musste auch die versteifende MDF-Matrix im Innern der Premium-Modelle angepasst werden, um Platz zu schaffen.
Das Arbeitsprinzip des Gehäuses (BR-System) ist mit den passiven Modellen identisch. Alle Chassis bleiben in der vollaktiven Premium-Reihe unverändert.
Das Alugehäuse ist Fluch und Segen zugleich. Ein Segen, denn Alu ist ein guter Wärmeleiter, so dass die Abwärme der Elektronik überhaupt keine Rolle spielt, zumal die hitzeerzeugenden Bauelemente direkten Kontakt zur Alubodenplatte haben. Wärme ist also trotz der extrem kompakten Bauform überhaupt kein Problem.
Nicht ganz trivial zu lösen war allerdings der Einbau des Anschlussfeldes, denn hier ist das Gehäuse mehr Fluch als Segen. Es ist einfach so, dass der Herstellungsprozess des Strangpressprofiles gewisse Maßtoleranzen aufweist. Das hat nichts mit dem Preis oder dem Können des Zulieferers zu tun. Es ist tatsächlich die Grenze des Machbaren beim Strangpressprofil. Erschwerend kommt die Gehäuseform hinzu, weil die Rundungen auf der Rückseite eine "einfache Anschlussplatte" unmöglich machen.
Der Ausschnitt für das Anschlussfeld wird gefräst und da kommt es zum Widerspruch der hochpräzisen Frästechniken im 100stel-Millimeterbereich mit den herstellungsbedingten Toleranzen des Gehäuses. Gleichzeitig muss die Formgebung der Anschlussplatte den Gehäuserundungen folgen. Passt irgendetwas nicht richtig, gibt es eine Gehäuseundichtigkeit, die sich sogar durch lustiges Pfeifen bemerkbar machen kann. Im August 2018 sahen die Anschlussfelder in ihren verschiedenen Stadien zwischen "geht gar" nicht bis "na ja" aus. Aber die CAD-Rechner wurden intensiv genutzt, um eine schöne und formschlüssige Variante zu entwickeln. Diese kommt auch mit den prinzipbedingten Maßtoleranzen klar, gleichzeitig laufen die Erstellungskosten nicht aus dem Ruder und eine prozesssichere Montage im Serienbau ist problemlos möglich.
So, aber jetzt ... "moderne Medien"
Es wird eine sehr clevere Anbindung an moderne Medien geben, die sowohl Bluetooth als auch eine Funkstrecke enthält. Das alles erfolgt mit größtmöglicher Kompatibilität zu bestehenden Anlagen. Dabei reicht die Bandbreite von rudimentärer HighEnd-Kette bis hin zur "nackten Wiedergabe" über Handy. Selbst "Alexa - mache Musik" ist möglich.
Das "Hirn" ist ein kleines Zauberkästchen und hört auf den Namen "Connect". Der Zauberkasten fungiert als Schnittstelle zwischen Zuspieler und Lautsprecher. Die Signalübertragung an den LS erfolgt über eine Funkstrecke. Es befindet sich eine Antenne hinter einer Plastikabdeckung auf der Schallwand, eine zweite Antenne wird hinten montiert. Die Elektronik entscheidet, welche Antenne den besten Empfang bietet.
Die Signalübertragung ist aber erst einmal ein Nebenkriegsschauplatz und deswegen schauen wir uns lieber "Connect" an, der den LS "anfunkt". Dieser war im Spätsommer 2018 noch in der Entwicklungsphase, aber das grundsätzliche Gerüst stand und funktionierte schon sehr gut.
Der kleine Kasten wird auf vier verschiedene Arten mit einem "Zuspieler" verbunden. Das kann über
- analogem Cinchanschluss,
- digital optisch,
- digital Coax erfolgen.
Da der kleine Kasten auch eine Lautstärkeregelung enthält, kann nahezu jede bekannte HiFi-Quelle verwendet werden. CD-Player, MP3-Player, geregelter Vorverstärker und sogar Tape-Out wäre machbar. Eine Einschränkung gibt’s aber: Es ist zurzeit KEINE FERNBEDIENUNG angedacht, daher ist ein geregelter Ausgang des Quellgerätes die beste Verbindung.
Die vierte Quelle ist Bluetooth und kann parallel zu den "drahtgebundenen" Eingängen genutzt werden. Dabei hat BT Vorrang, sofern BT auch aktiviert wird. Die Verbindung mit mehreren Handys verlief BT-üblich. Die Anzahl der möglichen eingeloggten BT-Geräte ist begrenzt, damit nicht bei "sehr vielen" BT-Geräten das System kollabiert.
Dadurch ergeben sich nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Es gibt im Handel kleine BT-Sender, die z. B. mit dem TV-Gerät verbunden werden können. Auf die Weise kann auch der TV-Ton ohne zusätzliche Kabelstrecke über die "großen LS" geschickt werden. Manche TV-Geräte haben auch BT-Tonübertragung eingebaut. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Natürlich spielten wir eine Menge rum, was sich wie ins BT-System einloggt. Aber es lief eigentlich alles sehr stabil. Selbst dieses "Alexa-Dingens" lässt sich problemlos integrieren. Ganz persönlich stehe ich solchen Geschichten wie Alexa mehr als kritisch gegenüber, aber das ist schon irgendwie genial, wenn im Raum gerufen wird: "Alexa, mache Musik" und die Mucke kommt per Streamingdienst über die Premium.
Kurz: Dieses Zauberkästchen mit dem Namen "Connect" lässt sich
- in vorhandene Audio-Technik einbinden,
- erweitert das bestehende Setup um die BT-Wiedergabe und
- schickt die Signale per Funk an PIEGA-LS.
Die Funkstrecke zwischen dem "Connect" und dem LS kann in drei Gruppen erfolgen, zusätzlich können drei Frequenzbänder gewählt werden. Damit müsste auch in WLAN-verseuchten Umgebungen eine störungsfreie Übertragung möglich sein.
Mit den "drei Gruppen" wird verhindert, dass sich mehrere PIEGA-Connect (z. B.: Arbeitszimmer, Wintergarten und Wohnzimmer) gegenseitig beeinflussen. Es ist nicht angedacht, mit diesen Gruppen Multiroom oder Surround zu steuern.
Mit zwei Kippschaltern kann die Konfiguration für die Gruppe und den Funk-Frequenzbereich eingestellt werden.
Bei der Funkübertragung muss dann am Lautsprecher eingestellt werden, welcher Audio-Kanal zugewiesen ist (links, rechts, mono) und die Gruppenzugehörigkeit muss gewählt werden. Zwei kleine Kippschalter, insgesamt keine 5 Sekunden – das war‘s.
Selbst wenn LS und Zauberkasten stromlos gemacht wurden, vergingen nach der erneuten Stromzufuhr für die Initialisierung der Funkverbindung keine 10 Sekunden. "Narrensicher" trifft’s perfekt.
Außerdem gibt’s am LS noch einen kleinen Schalter, der den Bass für die freie, für die Eck- und für die wandnahe Aufstellung anpasst.
Die LS können aber auch mittels Cinch-Analog-Kabel verbunden werden, sie sind also nicht zwingend auf die Funkstrecke angewiesen und können als "ganz einfache" Vollaktiv-LS genutzt werden. Die gleichzeitige Nutzung beider Übertragungswege funktioniert nicht. Es heißt demnach "entweder oder", wobei die Cinch-Verbindung Vorrang hat. Stöpselt man ein Cinch-Kabel an, wird die Funkübertragung deaktiviert. Die Schaltmöglichkeit für die Bassanpassung bleibt aktiviert.
Daraus ergeben sich zwei Verbindungsmöglichkeiten mit den vollaktiven Premium-Modellen:
- Der LS wird über ein analoges Cinch-Kabel angesteuert (Ein-/Ausschaltung per Musik-Signal). Im LS ist die Funktechnik immer verbaut, sie ist beim Kauf nicht optional wählbar.
- Der "Connect" ist optional, kann somit auch später dazugekauft werden und ersetzt die Kabelverbindung zum LS durch eine Funkverbindung.
Der in den Bildern sichtbare USB-Anschluss dient nur zum Service. Es ist nicht möglich, an diesem Port ein Audio-Gerät anzuschließen.
Natürlich wurde auch gehört, es waren im August 2018 aber noch "erste Gehversuche". Die Verstärkerelektronik wurde zwischenzeitlich noch verändert und die Abstimmung der LS war auch noch nicht abgeschlossen. Es erfolgte kein Vergleich zu den passiven Geschwistern und wir probierten nur die Funkstrecken.
Es stand die gesamte Premium-Palette mit der 301, 501 und 701 bereit. Alle drei spielten schon richtig gut auf, und es gibt fertige LS im Handel, die deutlich schlechter spielten als die drei "halbfertigen" Aktiv-Premiums. Bei allen Dreien war wieder diese tolle Räumlichkeit vorhanden, die schon bei der passiven Premium-Baureihe so überragend ist. Auch der unglaublich gute große LDR-Hochtöner zog alle Register seines Könnens. Trotzdem gibt’s diesmal keine präzisere Erläuterung meiner Klangeindrücke, weil es in der gehörten Bauphase sinnlos wäre, da ja noch keine Feinabstimmung erfolgte und die Verstärker-Elektronik nochmals überarbeitet wurde.
Die Übertragung per Funk ergab ein sehr gutes HiFi. Kein Zirpen, Zwitschern oder Knistern auf der Funkstrecke. Zuverlässig und ohne Aussetzer erfolgte die Signalübertragung. HighEnd per Funkübertragung? Na klar, warum nicht.
Weitere Infos zur Technik, zum Starttermin und zum Preis kommen demnächst.
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