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    Neue Coax-Chassis

    Im Jahre 2000 wurde der Lautsprecherwelt ein Meilenstein vorgestellt: der erste koaxial angeordnete magnetostatische Mittel-Hochtöner. Zwar gab es in den Anfangsjahren einige Verwirrungen, weil das Chassis oftmals auch als "koaxiales Bändchen" bezeichnet wurde, aber die "alten Insider" wissen: Das lag einfach am englischen Sprachraum, weil dort kein Unterschied zwischen Bändchen und Magnetostat gemacht wird und beide Bauformen "Ribbon" genannt werden. Aus der Grundidee des Coax-Strahlers wurde Jahre später der Line-Source-Driver für die Master-Baureihe entwickelt.

    Im Laufe der Jahre änderte sich am Wirkprinzip und dem prinzipiellen Aufbau eigentlich nichts. Was allerdings immer weiterentwickelt wurde, waren "gefühlte Details", die aber teilweise massive Unterschiede hervorbrachten. Das waren z. B. die Klebetechnik, das mäanderförmige Spulenlayout oder aber auch die Magnetmaterialien. Zum Teil konnten diese Evolutionsstufen nur erzielt werden, weil die HighTech-Zulieferer ebenfalls die Entwicklungen vorantrieben. Auch wenn die aktuellen Chassis ihren Ahnen zumindest optisch ähneln, so haben sie nur noch wenig mit ihnen gemeinsam.

    Jetzt also klopft die neueste Coax-Chassis-Generation an die Ladentüren der Händler. Auch hier wird es wieder 2 Versionen geben: ein großes und ein kleines Chassis.

    Für beide Chassis gelten im Wesentlichen folgende Änderungen:
    • Polplatten weiter optimiert und mit durchgehenden Stegen (wo bisher die Dämpfergummis waren).
    • Auf der Rückseite der Polplatte sind Ausfräsungen, damit die Magnete formschlüssig mit hochdämpfendem Kleber verklebt werden können.
    • Überarbeitete Träger und Magnete.
    • Der HT bekommt eine push-push Magnetkonfiguration, ergibt etwa 4 - 6dB +
    • Neues Flachspulen-Layout, im HT parallele DVC (Double Voice Coil = doppelte Leiterbahnführung).
    • Überarbeitete Bedämpfung der Mitteltonfolie.
    Ihre internen Bezeichnungen lauten
    Grosser Coax = C212+
    Kleiner Coax = C112+

    Einen sehr wichtigen Punkt kann man schnell überlesen: "überarbeitete Bedämpfung ..." Was sich so nebensächlich anhört, ist aber HighTech pur. Auf die bereits bekannte Trägerfolie, auf der die mäanderförmigen Spulen aufgebracht sind, kommt eine zweite Folie für den Mitteltonbereich.

    Aufmerksame PIEGA-Fans erkennen einen kleinen Haken an der Sache. Auf der einen Seite wird der Antrieb (Spule/Magnet) weiter verbessert, was eine Steigerung des Wirkungsgrades ergibt. Das System wird also lauter. Auf der anderen Seite wird die Membran durch die zweite Folie schwerer, was den Wirkungsgrad wieder reduziert. Im Prinzip richtig, aber....

    Alle Coax-Strahler waren immer schon extrem laute Chassis und sie mussten in allen Versionen über die Weiche im Pegel reduziert werden. Die Bass-Chassis waren und sind nie in der Lage, auch nur ansatzweise den Wirkungsgrad des Coax-Chassis zu erreichen. Somit kann aus der "Not" eine Tugend gemacht und die Bedämpfungsfolie eingesetzt werden, ohne, dass in der Praxis Nachteile entstehen.


    Die Neuigkeiten der beiden neuen Coax-Chassis betreffen demnach
    • den gesamten "Antrieb", bestehend aus einem optimierten Magnetfeld und dem Spulenlayout,
    • die gesamte "mechanische" Aufhängung und Bedämpfung der bewegten und unbewegten Teile, wie z. B. die Polplatten und die Membran.
    Also eigentlich "nichts weiter" als eine komplette Neukonstruktion.

    Alle Veränderungen ergeben eine weitere Linearisierung bei verringertem Klirrfaktor und somit kann die Frequenzweiche "einfacher" gestaltet werden. Beide Systeme können auch tiefer angekoppelt werden, was somit den Arbeitsbereich der Coax-Chassis erweitert.

    Soweit die Konstruktionsdetails zu den neuen Coax-Chassis.

    Die Hardcore-PIEGA-Fans können demnächst schon aus größerer Distanz den neuen Coax am "Mittelsteg" über der Hochtonfolie erkennen.

    Klickeauf die Grafik fÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃür eine vergrÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃöÃerte Ansicht  Name: mittelsteg.jpg Ansichten: 0 GrÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃöÃe: 200,3 KB ID: 41612


    BEVOR jemand "auf dumme Gedanken" kommt und überlegt, ob er die neuen kleine Chassis in die "alten" 711/511/311 einsetzen kann: NEIN, das geht nicht, bzw. wäre ein wirtschaftlicher Suizid. Wegen der geänderten Chassis-Parameter (TSP) passt auch die bisherige Weiche nicht. Also müsste eine neue Weiche entwickelt werden. Hinzu kommt, dass der alte Lautsprecher für den Umbau komplett "ausgeräumt" werden muss, was schlicht und ergreifend nur im Werk gemacht werden könnte (allein schon wegen der Garantieansprüche) und somit wäre auch der Arbeitslohn "mehr als deftig". Ganz nebenbei noch: Weil der Umbau nur im Werk erfolgen kann, erledigt sich die Sache für "Nicht-Schweizer" durch den administrativen Aufwand beim Zoll sowieso.


    Die Gerüchteküche brodelte ja schon eine ganze Weile, dass eine neue Coax-Modellpalette kommt. Die neuen Coax-Chassis werden eingebaut in die neuen Modelle

    Coax 411 (kleiner Coax-Strahler)
    Coax 611 (kleiner Coax-Strahler)
    Coax 811 (großer Coax-Strahler)
    Center 211 (kleiner Coax-Strahler)


    Was es mit den neuen LS-Modellen auf sich hat, findet ihr hier.




    Aaaaaaaber, es geht noch weiter mit den Coax-Chassis, denn auch die bisher bekannten Chassis wurden einer Modellpflege unterzogen. Allerdings nicht in dem Umfang, wie bei den neuen Chassis. Die "neuen Alten" liegen so ein bisschen zwischen den Welten. Demzufolge gibt es somit zurzeit VIER Coax-Chassis im Angebot.

    Im Wesentlichen wurde die vordere Polplatte (die Stahlplatte mit den Magneten) angepasst und erhielt ebenfalls den "Mittelsteg" im Bereich des Hochtöners. Auch diese Maßnahme ergibt eine Verbesserung des Magnetfeldes und dadurch etwas mehr Wirkungsgrad. Zwar kann auch er nicht ausgenutz weden, weil die Bass-Treiber das reglementieende Eement sind, aber durch die Pegeldämpfung über die Weiche kann als Endergebnis der Klirrfaktor des Coax-Chassis noch weiter reduziert werden.

    Eingesetzt werden die überarbeiteten "alten" Coax-Strahler in der

    Coax 311 LTD
    Coax 511 LTD
    Coax 711 LTD

    Auch zu diesen Modellen findet ihr hier weitere Informationen.


    Da der Hochtöner durch die Veränderungen lauter wurde, musste selbstverständlich die Weiche angepasst werden. Das heißt, auch hier ist ein Umbau von x11 auf x11 LTD weder technisch, wirtschaftlich noch organisatorisch machbar/sinnvoll.


    Nur zur Ergänzung: Für die bisherigen Coax-Chassis stehen für den mechanischen Supergau durch Kinderfinger und ähnlicher Ursachen weiterhin die bisherigen Coax-Chassis als Ersatzteil zur Verfügung.



    Jetzt noch eine sehr persönliche Anmerkung meinerseits: Die neuen Coax-Chassis waren die letzte Arbeit, an der Kurt (einer der Gründerväter von PIEGA) noch intensiv mitgearbeitet hat.

    Kurt, für deinen (un)Ruhestand alles Gute.
    Zuletzt geändert von nk; 15.05.2022, 10:02.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

    #2
    Hi Norbert

    was ist denn das Resultat der ganzen Änderungen? Klanglich meine ich.
    etch siehts oft von der anderen seite!

    Kommentar


      #3
      Hallo etch,

      aus der Vorstellung 811/611/411

      Zitat von nk Beitrag anzeigen
      Wie das alles in meinen Ohren klingt? Ich kann es euch nicht sagen. Bedingt durch den ganzen Corona-Mist war ich seit ~2 Jahren nicht mehr in Horgen und habe somit noch nicht einmal Versuchsträger "im halbgaren Rohbau" gehört. Dieser "nicht-gehört-Umstand" lässt sich also aus meiner ganz persönlichen Sichtweise in einem Wort zusammenfassen: Sch...e.
      Ich kann LEIDER KEINE persönlichen Eindrücke weder über den klanglichen Unterschied 711 vs 811 noch über andere Vergleiche oder den Entwicklungssprung beim Coax-Chassis schildern.

      Wie es in der politischen Berichterstattung immer so schön heißt: "Aus gut unterrichteten Kreisen" wurde mir berichtet, dass insbesondere die Stimmenwiedergabe und das dynamische Verhalten des Coax deutlich verbessert sein soll. Auch soll der Bassbereich schon "verdammt gut" sein.

      Aber ganz deutlich, ich habe (noch) nichts mit meinen ganz eigenen Ohren gehört.
      Zuletzt geändert von nk; 21.05.2022, 16:35.
      Norbert,
      der NUR den eigenen Ohren vertraut

      Kommentar

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