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Raummoden - Gegenmaßnahmen

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    #46
    Genau wie sich die Berechnung der Raummoden mathematisch erfassen lassen, können aber die Messungen abweichen. Auch der Helmi lässt sich über die Berechnungen nur im Grundsatz bestimmen. Die ganzen Werte würden eine akademische Genauigkeit vorgaukeln, die es so nicht gibt.

    Der Korrekturfaktor berücksichtigt die Einbaulage des Resorohrs. Dabei gibt es drei Möglichkeiten. Das Rohr
    • ist auf beiden Seiten bündig mit der Gehäusewand (praktisch nur die Wandstärke wird als Rohr benutzt),
    • ein längeres Rohr ist auf einer Seite bündig, auf der anderen Seite steht es hervor
    • ein längeres Rohr steht auf beiden Seiten über.
    Weil die Luft nicht nur im Rohr schwingt, sondern auch kurz vor den Öffnungen, werden diese Faktoren berücksichtigt. Dabei spielen sogar noch die Formen eine Rolle. Z. B. das trompetenförmige Rohr. Sogar dafür gibt es Korrekturgrößen!

    Jetzt ist es aber so, dass wir ja gar nicht so einen hohen Gütefaktor anstreben sollten, weil eine hohe Schwingkreisgüte (es ist ja ein Resonator!) auch lange Nachschwingzeiten beinhaltet. Da wir einen verhälnismäßig kleinen Gütefaktor haben wollen, nehmen wir lieber Verluste im Wirkungsgrad und der Bandbreite in Kauf. Die größere Bandbreite der "nutzbaren" Frequenz beinhaltet automatisch, dass wir nicht ganz so 100% genau arbeiten müssen. Ob in einem breitbandigem Helmi ein Abweichung von 1 Hz vorliegt, spielt nur für die Theoretiker eine Rolle, wie du ja auch in den Kurven der Helmi-Innenmessung siehst (Beitrag 24).

    Die grobe Richtung sollte also lauten: großer Helmi, keine zu hohe Güte.

    Da wir die Güte unter anderem mit der Polsterwolle drücken können, lässt sich das im Vorfeld sowieso schon nicht mehr 100% berechnen.

    Deshalb wirst du unterm Strich nicht ganz ohne Messungen und einigen Versuchen mit der Rohrlänge auskommen. Das alles muss nicht hochwissenschaftlich sein, wie du ja sicherlich in den anderen Beiträgen des Themas schon gelesen hast.

    Bei den Car-Hifi-Leuten habe ich ein paar nützliche Dinge gefunden, angefangen von Messtönen, bis hin zu kleinen Tools zur Berechnung, auch für die Umrechnung in meherere Rohre:

    Die Domain carhifinews.de nimmt am AYO Premium Domainparking teil. Parke deine Domains jetzt unter www.ayo.de


    Aber das wichtigste Tool ist der Acoustic Calculator aus Beitrag 20, weil er halt die untere und obere Einsatzfrequenz des Helmis und insbesondere den Gütefaktor berechnet.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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      #47
      Es gibt übrigens noch einen "hochwissenschaftlichen Test" ob der Helmi im Endstadium ganz gut funktioniert.

      Man spielt einen Ton im Bereich der Störfrequenz ab, nicht zu leise. Dann wird vor dem Resorohr eine brennende Kerze gehalten. Im Bereich der Resofrequenz sollte die Flamme deutlich flackern, außerhalb des Bereichs müsste sie ruhig brennen.

      Je nach Pegel könnte sie sogar "ausgeblasen" werden. Natürlich kann man mit dieser Methode nur feststellen, ob der Helmi so ungefähr in dem Resobereich funktioniert, wie man es plante.

      Zumindest bei meinem Helmi stimmte der "Kerzentest" und die Innenmessung so ungefähr überein und bei Joss Stone, "Sleep Like A Child" wurde die Kerze ausgeblasen
      Norbert,
      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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        #48
        Übrigens steht im Moment so ein "Bass Buster" (Plexiröhren) bei Cuel in Zürich rum.



        Gruss

        David

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          #49
          Ich bin schon dabei, einiges an theoretisches Zeugs und Berechnungen zusammen zu tragen. Nächste Woche wird wahrscheinlich ein Prototyp gebaut, der für Messungen herhalten muss.

          Näheres folgt.
          Zuletzt geändert von nk; 17.12.2009, 13:29.
          Norbert,
          der NUR den eigenen Ohren vertraut

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            #50
            SCHNIPP
            weil Spezialtheme Helmi, hab' ich den Beitrag hier hin VERSCHOBEN.
            Norbert

            ...............................



            Hallo David,

            hatte gerade einen Geistesblitz ! :o

            Einen Helmi als Salontisch habe ich noch nicht gesehen.
            Abmessungen BxLxH 50x80x40cm ( 160 ltr.) in Alusilber lackiert und
            oben eine schöne Mattglasplatte 60x90x1cm Kanten gefast.
            Bohrung wo am besten geeignet, bei Möbelfüssen sogar unten ?

            Grüsse, Andreas
            Zuletzt geändert von nk; 24.12.2009, 11:23.

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              #51
              Dem Helm ist es sch----egal, ob er als Blumenbank, Beistelltisch oder als Sockel für eine Skulptur verwendet wird. Ebenso ist es egal, wo die Öffnung hinzeigt. WICHTIG ist, dass vor dem Resorohr die Luft schwingen kann.

              Aber bedenke, dass sein Wirkungsgrad extrem vom Standplatz abhängig ist. Sollte er als Tisch z. B. in der Raummitte stehen, muss er 8 mal größer sein, als ein Helmi der in einer Raumecke mit einer ausgeprägten Resonanz ist.

              In deinem Fall reicht also die Spanne von 160 Liter bis 1280 Liter !!!! Wohlgemerkt, für die gleiche Auswirkung im Raum !!!
              Norbert,
              der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                #52
                Hallo Andreas,

                ... weil ein Helmi mit 160 Liter auch mir im Kopf rumschwebt:

                Ich habe den mal mit meinen Maßen kalkuliert, aber das Innenvolumen kommt so ungefähr hin:
                Innenmaße: 54 x 230 x 13 = 161 Liter (somit kann er hochkant an eine Wand gestellt werden und fällt kaum auf)

                Rohrlänge: 2 cm (=Wandstärke)
                Rohrdurchmesser: 12 cm
                f res: 42 Hz
                f low: 36 Hz
                f high: 48 Hz
                Q-Faktor: 3,36
                K-Faktor: 0,16
                Nachschwingzeit: 0,18

                Beim K-Faktor bin ich vom optimalen Standort ausgegangen.


                Die Berechnungen sind ohne Dämmmaterial. Rein vom Rechenmodell ist auch keine Dämmwolle erforderlich, weil der Nachschwinger recht kurz ist.


                Natürlich alles ohne Gewähr.
                Norbert,
                der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                  #53
                  Absorber Decke vs. Wand

                  Hoi Miteinander,
                  in letzter Zeit war das Hauptthema hier im Forum die Raummoden. Und fast alles was hier geschrieben wird steckt irgendwie an .
                  Öfters habe ich mir überlegt wie & wo ich Absorber bei mir anbringen könnte, wenn sie denn erforderlich sind. Und meine Hauptfrage die ich immernoch unbeantwortet habe ist;
                  Nützen Absorber an der Decke im gleichen Masse wie an den Wänden (ich bezweifle es).
                  Mein Klatschtest hat für mein Ohr gezeigt dass gewisses nachhallen gut hörbar ist. Auch bei Bassstarken Musikstücken kommt ein Wummern auf.
                  Nun habe ich Matratze (160x200) hinter das Sofa gestellt, den Heizkörper mit einem Fixleintuch abgedeckt, die Bettdecke über Stühle gelegt und den Esstisch mit einer dicken decke zugedeckt. Das Resultat ist hörbar.
                  Da ich nun 3,5 meter Raumhöhe habe wäre die optimale Anbringung der Absorber hauptsächlich an der Decke. Meine Frage, nützen Tieftonnabsorber überhaupt an der Decke was? Aus optischen Gründen kann & will ich nicht an den Wänden über Absorber montieren.

                  Danke für Eure Antworten und Analysen.

                  Gruss Boris
                  Angehängte Dateien

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                    #54
                    Servus Boris,
                    da hast Du aber großes Programm aufgefahren!
                    Für den Klatschtest sollten die Maßnahmen durchaus Verbesserungen bringen, für Tieftonwummern kann ich mir das nicht vorstellen...

                    Ciao; Harald

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                      #55
                      Hallo Boris,

                      das Thema Raumakustik wurde in den vergangenen Jahren doch sehr stiefmütterlich behandelt. Mit Sicherheit muss sich da Handel und Presse Vorwürfe gefallen lassen, da man versuchte "Defizite" im Ergebnis lieber über obskure Zubehörartikel als über handfeste Physik auszugleichen.

                      Moderne Wohnlandschaften mit ihrer halligen Atmosphäre verschärften die Situation. Erst mit dem Aufkommen der modernen EQ wurden die Zusammenhänge besser hinterleuchtet und "urplötzlich" wurde über Absorber, Bassfallen usw. diskutiert. Nicht nur das: Wie aus dem nichts erkennen jetzt immer mehr, dass eigentlich der Energiewandler, der Raum und die Aufstellung das A und O sind.

                      Dabei ist die akustische Gestaltung eines Vortragsraumes so alt wie der Bau der Räume an sich und geht bis in die Antike zurück. Aber ganz offensichtlich war der aufgeklärte Mensch Gerätefüßen und Sicherungen gegenüber aufgeschlossener eingestellt


                      Der Deckenabsorber ist unglaublich wirksam, wirksamer als an der Wand. Denn wir können den Deckenabsorber fast frei von Rücksichtnahme auf andere Einrichtung an der Decke optimal positionieren. Ein Deckenabsorber mit 8-10 cm Dicke im Hörbereich verändert dramatisch (je nach Fläche).

                      Mit Absorber für den Bass wird es sehr schwer, weil die Dinger dann einfach zu dick werden. Eine kleine Ausnahme bilden sogenannte Kantenabsorber, aber klein/dünn sind die auch nicht. Im Tiefbass kannst du Absorber sogar ganz von der Liste nehmen.

                      Daher auch die Aufteilung hier im PIEGA-Forum zwischen
                      • Absorber/Diffusoren für den Hoch-Mitteltobereich und den
                      • Korrekturen im Bassbereich.

                      Beide Problemstellungen erfordern andere Lösungsansätze.


                      Hast du ein "Wummerproblem" durch den Tiefbass wird eine Akustikdecke seeeehr viel bringen. Bei 3,5 Meter Raumhöhe würde sich das förmlich anbieten. Hierzu solltest du aber mit einem Spezialbetrieb für Akustikbau Kontakt aufnehmen. Oftmals erledigen sich dann sogar weitere Absorber.

                      Ansosnsten gilt beim "tiefen Wummerproblem":
                      • Umstellen
                      • Platten-/Helmholtzresonatoren/Bassfallen
                      • DBA mit mind. 4 Subwoofer (geht aber nur im "einfachen 4-eckigen Zimmer")
                      • aktive Bassfallen wie der Bagend
                      Zuletzt geändert von nk; 02.01.2010, 15:14.
                      Norbert,
                      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                        #56
                        Hallo

                        habe meine Raumakustik auch in Angriff genommen.
                        Die veränderte Nachhallzeit ist so dramatisch, das man es sogar am Telefon während der Bauphase merkte. Als ich unter der fertigen Decke telefonierte und dann weitergegangen bin unter die Rohbaudecke merkte mein Gegenüber das so dramatisch das er mich noch am Telefon fragte wo ich gerade bin. Er dachte ich bin im WEinkeller!! GRINS!
                        Meine Decke ist von der Firma STO. Es gibt aber auch noch weitere Trockenbauanbieter die das extrem professionel betreiben. Kein Voodoo! Bei wurde eine Platte auf eine Lattung aufgebracht und danach flächig besprüht. Die Decke ist perfekt für ein Wohnzimmer.
                        Zusätzlich wurde noch etwas STeinwolle in den Hohlraum zwischen Beton und Paneel eingebracht.
                        Die Akustiker von STO rechnen dir das auch aus wenn du willst.
                        Preise ca. 130,- € per m². Sicherlich nicht gerade billig aber absolut perfekt!
                        Wenn du 350cm Höhe hast kannst du ja evtl auch 30 cm abgeben. Dann gibt es auch kein Bassproblem mehr.


                        Ich liebe meine DEcke.

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                          #57
                          Danke Euch für die Hinweise, werde mich dem Thema Deckenabsorber bisschen mehr anehmen.

                          Gruss boris

                          Kommentar


                            #58
                            Denke aber daran, der Deckenabsorber im klassischen Sinne wird so gut wie nichts im Tiefbass bewirken.

                            Abgesehen von einer "richtigen" Akustikdecke mit entsprechender Auslegung.
                            Norbert,
                            der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                              #59
                              Hoi Norbert,

                              ich habe jetzt mal einer Firma für Akustik eine Anfrage geschrieben. Denn ich habe absolut keine Ahnung was mich da finanziell erwartet, sowie was akustisch, optisch & mechanisch (Montage) am geeignetsten ist.

                              Bin gespannt und werde bei entsprechenden Lösungen berichten.

                              Gruss Boris

                              Kommentar


                                #60
                                Boris

                                Lass dich erst unabhängig beraten:

                                Markus Zehner ist auf Planungen, Beratungen und Ausbildungen in den Bereichen Raum-, Bau- und Elektroakustik spezialisiert.


                                Gruss

                                David

                                Kommentar

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