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Sub Medium im Hörcheck und Fazit

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    Sub Medium im Hörcheck und Fazit

    Für den Vergleich Ace 30/Subwoofer vs. Wireless Premium 701 wurde folgendes Setup genutzt:

    Die Ace-Kombi war im WLAN, der Zugriff auf das heimische Musikarchiv erfolgte über das Smartphone und der IOS-App "mconnect" oder über die Marantz Remote-App.

    Die Premium hing per Cinch-Kabel am Dac/Pre, Zuspieler ist ein Mini-PC mit Foobar. Die Bedienung erfolgte auf dem Pad über die Foobar-App "MonkeyMote".

    Dadurch konnten beide Systeme über die App durch die Pause-Taste "umgeschaltet" werden.

    Links MonkeyMote für den Mini-PC, rechts die alte Marantz-App für die Ace.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bedienung-pad.jpg Ansichten: 0 Größe: 960,7 KB ID: 41449



    Die Premium 701 ist per Cinch-Kabel mit dem Dac/Pre verbunden, die Ace Tx kommuniziert mit ihrem Rx-Partner und dem Sub über WiSA

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ace_Sub_Premium.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 41450


    Die Ace 30/Medium-Woofer vs. Premium 701 (ohne Sub)

    Für sich isoliert betrachtet ist die kleine Ace 30 schon sehr erstaunlich im Bassverhalten. Aber wie ihr auch in meinen Hörerfahrungen lesen könnt, kann die Physik niemals für "nicht vorhanden" erklärt werden. Die kleine Ace 30 ist im Pegel begrenzt. Aaaaaaber, ich erwähnte auch, dass im Falle eines Subwoofers die Karten neu gemischt werden müssen. Und die Karten werden neu gemischt, und zwar richtig. Zumindest in unserem ~30 m²-Zimmer bei rund 2,7 Meter Hörabstand war der Pegel immer ausreichend. Selbst deftige Rock-Konzerte im unvernünftigen Pegel sind urplötzlich keine Hürde.

    Das Set Ace 30/Sub trampelte der Premium 701 gewaltig auf die Füße. Vor allem, wenn es um Bass-Präzision ging, war das "dynamische Trio" der 701 sogar eine Nasenlänge voraus. Aber der Reihe nach.

    Johnny Cash, "First Time Ever I Saw Your Face" - die Premium brachte die Stimme sonor, alt, rau - sogar schon etwas gebrechlich. So wie die Stimme damals war. Die Ace zeigte die Stimme insgesamt etwas "heller, jünger", nicht ganz so zerbrechlich. Ab und zu blieben die "Gänsehautmomente" der Aufnahme mit der Ace eher dezent im Hintergrund, während die Premium das sehr beeindruckend übermittelte. Gerade die ganz feinen Endsilben oder das leicht Zittrige, wenn die leisen Töne gehalten werden, wurden über die Premium mit höherer Selbstverständlichkeit dargeboten. Dafür punktete der Medium-Woofie mit einer "schlackefreien" und sehr präzisen Nachbildung der tiefen Schwingungen.

    Ein sehr ähnliches Bild bei Katja Werker, "Aus dem Beton": Die Premium platzierte die Sängerin etwas näher zum Hörer, während die Ace-Kombi die Sängerin einen Meter weiter hinten aufstellte und einen zart angedeuteten nasalen Touch mit in die Wiedergabe einbrachte. Die Stimme kam über die Premium "direkter", mit mehr Details. Die Ace-Kombi hatte dafür etwas mehr Substanz und vor allem war da wieder diese tolle Präzision in den Bassläufen.

    Im Hörcheck zur kleinen Ace schon angesprochen - John Verity, "I'd Rather Go Blind". Während die Ace 30 im Solobetrieb Opfer ihrer Pegelbeschränkung wurde, ballerte das Ace-Woofie-Set jetzt aber so richtig los. Ging das ab - whow. Die Bass-Drum knallte los, die Toms peitschten richtig, die Bass-Gitarre gab mit Substanz das Thema vor. Dabei alles ohne Verdeckungseffekt oder den Bass aufzuweichen. Die Premium hatte zwar pegelmäßig keine Mühe mitzuhalten, das kam allerdings nicht so hart, nicht so "knallig". Aber, da war er wieder, wenn es um Details in der Stimme ging: der große LDR.

    Fehlt eigentlich nie, wenn ich Hörvergleiche mache, weil es eine aberwitzige Dynamik und eine großartige Stimme beinhaltet: Die Vivino Brothers mit Catherine Russel und ihrem "Fools Gold". Über die Premium wütet die Stimme rau und verzweifelt, dann wieder zart, um plötzlich wieder sofort mit voller Inbrunst zu röhren. Das ist ganz großes Kino und wird eigentlich nur noch von den hauseigenen Coaxen getoppt. Nein, da hält die kleine Ace in letzter Konsequenz nicht ganz mit. Dann schlägt "er" aber wieder zu, dieser Subwoofer. Boah, das haut unten rein: tief, kurz und heftig. Toll.

    So ging es im Prinzip immer weiter. Joss Stone, "Sleep Like A Child" oder Chris Jones, "No Sanctuary Here" hätten in Kombi mit dem Woofie beide das Zeugs, die Schrankwand zu zerlegen. Gerade Joss Stone kam über den Sub mit solch einer Macht, dass die Premium die Segel strich.

    In Summe: Hätte der große LDR-Hochtöner in der 701 nicht diese überragenden Fähigkeiten, wäre die Sensation perfekt gewesen.



    Premium 701 mit dem Medium-Sub

    Natürlich trennte ich Sub und 701 tiefer ab als die Ace 30. Ich schätze mal, so ungefähr bei 70 Hz. Aber holla, das geht gut. Erst die ganz ruhigen, leisen Töne - ohne Bass-Geballer. Zwar sorgt die Loudness-Korrektur für mehr "Tiefe", das ganze Setup bleibt trotzdem schlank, feinfühlig, unaufdringlich, elegant.

    Dann durchschnittliche Musik-Stangenware im Mainstream - Durchschnittspegel. Ja, so'n bisschen mehr Souveränität und Substanz bei kurzen Impulsen, aber nicht kriegsentscheidend.

    Aber jetzt, Spitzenaufnahmen - auch mit höherem Pegel.
    James Horner mit "Sing Sing Sing". Der Drummer hämmert los wie ein Karnickel auf Ecstasy. Die Bässe kommen furztrocken, knallen förmlich - gleichzeitig bleibt die Schießbude dynamisch und ohne Kompressionseffekt. Immer sind die einzelnen Trommeln ganz sauber getrennt, nichts verwischt. KLASSE.

    Ein Klassiker, Chris Jones, "No Sanctuary Here". Hui, das geht runter, aber wie. Weil der Sub die Schwerstarbeit leistet, kann sich die Premium um die Details kümmern. Während der Woofie böse grummelt, werden über die 701 Gitarre und Stimme entspannt seziert. Natürlich... Joss Stone, "Sleep Like A Child" - tief, böse, präzise und darauf mit "Stauneffekt" die Stimme von Joss Stone.

    Zur Kontrolle mal wieder etwas Zartes: Mary O'Regan, "The Blacksmith". Die Gitarre bleibt in ihrer natürlichen Größe, auch wenn auf den Korpus geklopft wird, nichts bläht auf. Der Sub ist fast nicht zu bemerken - so muss das sein. Ein Hauch mehr Präzision bei den Klopfgeräuschen auf den Gitarrenkorpus ist wahrnehmbar.

    Im Vergleich mit/ohne Sub spielt die Kombi im Frequenzkeller mit dem Sub "präziser, härter". Während die Solo-701 im Tiefbass ansatzweise kleine Ungenauigkeiten zulässt, spielt sie in der Kombi eine Bassliga höher. Dabei fällt vor allem diese Impulsgenauigkeit auf. Natürlich profitiert die 701 nicht in dem Umfang wie die Ace 30 durch den Woofie, aber auch hier zeigt sich wieder, dass auch gute Anlagen durch einen Sub gewinnen können.

    Trotzdem gibt's einen Stolperstein, aber das ist systembedingt und bestätigt meine Versuche von vor vielen Jahren mit ein/zwei Subwoofern. Für absolutes Top-HighEnd im Oberhaus sind zwei kanalgetrennte Woofies besser. Welcher HighEnder kennt die Aufnahme nicht: das Oscar-Peterson-Trio mit "You Look Good To Me". Der Akustik-Bass steht wie festgetackert auf der rechten Seite, wo er schrammelt, grummelt und schnalzt. Der Holzkörper ist nahezu greifbar. Steht der Sub mittig, wandert ein Teil des Holzkörpers mehr zur Mitte, das Instrument wird größer. Je nach Übernahmefrequenz wird es mehr oder weniger deutlich. Aber das ist kein Ace-Subbie-Problem, damit kämpften auch meine damaligen Woofies aus dem Studiobereich.

    Nun, was auch nicht vergessen werden sollte, dass solche Aufnahmen EXTREM selten sind. In aller Regel wird der Bass mittig abgemischt. Von daher ist es auch legitim, wenn eine Abwägung erfolgt. Aber für absolutes Top-HighEnd ohne Kompromisse wäre auch heute noch mein Rat: zwei Woofies.

    Letztlich ... wir reden hier von einem Subwoofer, der für die PIEGA-Einstiegsserie konzipiert ist. Dass ich ihn mit der 701 aus Premium-Serie einsetzte, beweist, wie gut diese "Alubüchse" ist.


    Fazit

    Klar, schlappe 2 k€ an der Ladenkasse für einen Sub sind kein Pappenstiel. Auf der anderen Seite spült dieser Sub sogar eine 701 eine Klasse höher. Das Design ist sehr ungewöhnlich und folgt der Regel "form follows function". Der Anschluss und die Bedienung - insbesondere in Kombi mit der Ace 30/50 - ist simpel, das klangliche Ergebnis ist grandios. Für einen "Einsteiger-Sub" ein Spitzenergebnis.
    Zuletzt geändert von nk; 24.01.2022, 12:43.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

    #2
    Wie schlägt sich die Ace 30 mit Sub Medium gegen die Ace 50 ohne Sub?

    Kommentar


      #3
      Willkommen bei den PIEGA-Fans.

      Die Frage ist schwierig zu beantworten.
      Willst du die 30er am PC und einer Abhördistanz von 1 Meter einsetzen?
      Willst du die 30er in einem normalen Wohnzimmer mit ~25 m² einsetzen?

      Was wären denn dein Einsatzgebiet?

      Du musst dir darüber im Klaren sein, dass die 30er im Max-Pegel eingeschränkt ist und somit die Raumgröße und die Abhördistanz ganz entscheidende Faktoren sind. Falls du den Test der Ace30 mit verschiedenen Einsatzgebieten nicht gelesen hast, hier.

      Tendenziell kann JEDES Setup durch Subwoofer profitieren. Es gilt aber, dass insbesondere "kleine" LS durch den Sub stärker profitieren als "große" Boxen (egal, wie man jetzt groß/klein definiert).

      Norbert,
      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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        #4
        Hallo Norbert

        Vielen Dank für die Antwort.

        Mein Einsatzgebiet wäre ein Wohnzimmer mit ~ 25 m2.

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          #5
          Ausgehend von den dann üblichen Abhördistanzen...

          Ace30 = ein bisschen mehr als Hintergrundmusik, wenn es im Bass nicht zu tief runter geht
          Ace30 plus Woofie = das klappt sehr gut
          Ace50 = ebenfalls sehr gut
          Ace50 plus Woofie = Mehr geht für die Ace-Baureihe nicht.

          Tendenz: Ace50 und dann probieren, ob evtl ein Sub erforderlich wird. Er kann ja jederzeit ergänzt werden.

          Ungeachtet dessen kann ein Subwoofer auch bei sehr schwierigen Raumbedingungen hilfreich werden. Das ist dann aber ein anderes Thema.
          Norbert,
          der NUR den eigenen Ohren vertraut

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            #6
            Vielen Dank für deine Einschätzung.

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