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    #16
    Gegenüberliegende Basstreiber auf den Seitenwänden und nierenförmige Bassabstrahlung (nach vorne und hinten)?

    Gegenüberliegende Chassis auf den Seitenwänden reduzieren eher in der Theorie die Gehäuseresonanzen. Damit keine nachteiligen Bündelungseffekte auftreten, darf die abgestrahlte Frequenz nicht sehr hoch sein. Der Coax kann nicht wesentlich unter 500 Hz gehen, so dass noch ein weiteres Chassis auf die Schallwand müsste.

    Im theoretischen Ideal müssten nierenförmig abstrahlende Bass-Chassis in zwei Gehäusekammern, also ungefähr doppelt so groß. Und damit das Prinzip der Niere auch wirklich im Raum funktioniert, muss auch der Wandabstand verhältnismäßig groß sein. Vielleicht könnte auf das zweiteilige Gehäuse verzichtet werden, wenn ein extremer Einsatz an Leistung und Regelungen erfolgt. Der Nutzen im Raum ist aber nicht garantiert.

    Ich vermute, dein Endziel ist es, Raumresonanzen so wenig wie möglich anzuregen. Dann geht nichts über das Bass-Array (auch als Line möglich), was direkt an der Wand steht.

    Geschlossenes Gehäuse, nierenförmige Abstrahlung und 120 dB (ich vermute klirrfrei und das auch unterhalb von 50 Hz) - du weißt, was das heißt.... Das Ding wird so groß, dass es leichter ist, Atommüll für’s Wohnzimmer zu verkaufen.

    Aber gut, es ist ja ein Wunschzettel



    Ganz ideenlos will ich auch nicht dastehen und ganz wichtig.... Immer unter der Voraussetzung, dass die Technik auch so in der Serie ist, wie bisher bekannt ist:

    Was mich wundert, dass bisher keiner die kleinen und praktischen Features nannte.

    Am Lautsprecher

    Analoge Eingangsbuchse:
    6,3 mm-XLR-Klinke mit automatischer Umschaltung symm./asymm. Weit verbreitet im Studio und ist "für alles offen". Königsklasse wäre die XLR-Kombibuchse, spart am Ende aber auch nur den Adapter bzw. etwas Lötarbeit. Ich weiß ... Klinke und HighEnd

    Eingangspegel-Regler:
    Entweder in mehreren Stufen oder als Regler. Damit die Eingangsempfindlichkeit zw. Vorverstärker und Aktiv-Box optimal angepasst werden kann. Kann u. U. sehr wichtig werden, um nicht schon die Eingangsstufe zu übersteuern und ins clippen zu bringen (nicht erforderlich bei Funkansteuerung).

    Ground-Schalter:
    Kann bei Brummschleifen helfen (nicht erforderlich bei Funkansteuerung).

    Netzanschluss:
    Kaltgerätestecker mit Hauptschalter. Ist zwar groß, aber stabil und ein Hauptschalter ist nie verkehrt.

    Einschaltautomatik:
    Wahlweise manuell/automatisch. Kann im Leisebetrieb hilfreich sein.

    Sicherheits-Feature:
    Regelbare Max-Pegel-Begrenzung. Vor allem für häufige "Partyeinsätze". Aber auch dort, wo es aus verschiedenen Gründen nicht lauter werden darf.


    Am Connect

    FB für Lautstärkeregelung:
    Ermöglicht ein ultraschlankes Setup mit Bedienkomfort vom Sitzplatz, wenn kein geregelter Quellen-Ausgang vorliegt, z. B. CDP -> Connect -> Premium

    Antenne:
    Möglichkeit für einen externen Antennenanschluss. Kann bei schwierigen Funkbedingungen zum LS hilfreich sein.

    Hochpegeleingang (LS-Klemme):
    Ergibt technisch keinen Sinn. Ermöglicht aber einem Kunden mit gutem und bewährtem Vollverstärker ohne geregeltem Line-Ausgang die Welt der PIEGA-Funk-Systeme


    Insgesamt gesehen

    Anschlussmöglichkeiten (z. B: AES, PC-USB usw)
    Ganz schwieriges Thema und wenn ich ehrlich bin .. ich hab‘ da nicht einmal eine abschließende Meinung.

    Raumkorrektur:
    Noch schwieriger zu bewerten als die Anschlüsse. Wenn, dann eher NUR für den Bassbereich. Aber wie das so einfach und benutzerfreundlich wie möglich umgesetzt werden soll, kann ich zurzeit auch nicht sagen.
    Zuletzt geändert von nk; 16.03.2019, 06:39.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

    Kommentar


      #17
      [QUOTE=nk;n39749]Gegenüberliegende Basstreiber auf den Seitenwänden und nierenförmige Bassabstrahlung (nach vorne und hinten)?

      Gegenüberliegende Chassis auf den Seitenwänden reduzieren eher in der Theorie die Gehäuseresonanzen (in der Praxis auch, stell mal ein Wasserglas auf eine Devialet Phantom und spiele heftigen Bass ab, da passiert gar nix. Das Gehäuse ist absolut vibrationsfrei). Damit keine nachteiligen Bündelungseffekte auftreten, darf die abgestrahlte Frequenz nicht sehr hoch sein. Deshalb wären es im Prinzip auch 2 Subwoofer. Der Coax kann nicht wesentlich unter 500 Hz gehen, so dass noch ein weiteres Chassis auf die Schallwand müsste. Genau, das wäre dann ein Mid-Bass Coupler. So müsste es sein!! Wäre also ein 4-Weger

      Im theoretischen Ideal müssten nierenförmig abstrahlende Bass-Chassis in zwei Gehäusekammern, also ungefähr doppelt so groß. Und damit das Prinzip der Niere auch wirklich im Raum funktioniert, muss auch der Wandabstand verhältnismäßig groß sein. Vielleicht könnte auf das zweiteilige Gehäuse verzichtet werden, wenn ein extremer Einsatz an Leistung und Regelungen erfolgt. Der Nutzen im Raum ist aber nicht garantiert.

      Ich meine keinen nierenförmigen Bass, sondern alles über ca. 80 bis 100 Hz müsste als Niere nach vorne abgestrahlt werden, nicht der Tiefbass.

      Ich vermute, dein Endziel ist es, Raumresonanzen so wenig wie möglich anzuregen. Dann geht nichts über das Bass-Array (auch als Line möglich), was direkt an der Wand steht.

      Einverstanden. Es hilft auch schon sehr, wenn das Gehäuse geschlossen ist und nicht Bassreflex... Der Sound wird trockener und cleaner. Der Bass regt den Raum weniger an. Man kann ein Bass-Array auch an den Seitenwänden der Speaker verbauen, 2 x gegenüberliegend. Z.B. 4 x 12" Treiber pro Seite. Oder 6 x 8" oder was auch immer zur Höhe und Tiefe der Speaker passt.

      Geschlossenes Gehäuse, nierenförmige Abstrahlung und 120 dB (ich vermute klirrfrei und das auch unterhalb von 50 Hz) - du weißt, was das heißt.... Das Ding wird so groß, dass es leichter ist, Atommüll für’s Wohnzimmer zu verkaufen.

      So gross wird das Ding eben bei einem Aktivspeaker mit servogeregeltem Bass nicht. 2 x 12" Basstreiber in den Seitenwänden würden ausreichen. Langhubige Ausführung mit 1000W Digitalamp pro Treiber befeuert. Ziel: Klirr 1% oder weniger im Bass sollte machbar sein.

      Aber gut, es ist ja ein Wunschzettel


      Ganz ideenlos will ich auch nicht dastehen und ganz wichtig.... Immer unter der Voraussetzung, dass die Technik auch so in der Serie ist, wie bisher bekannt ist:

      An Deiner Wunschliste gibt es nicht auszusetzen.

      Raumkorrektur:
      Noch schwieriger zu bewerten als die Anschlüsse. Wenn, dann eher NUR für den Bassbereich. Aber wie das so einfach und benutzerfreundlich wie möglich umgesetzt werden soll, kann ich zurzeit auch nicht sagen.

      Jawohl nur für den Bassbereich bis 100 - 120Hz. Die Benutzerfreundlichkeit kann man sich bei anderen Herstellern abgucken. Das Rad muss nicht neu erfunden werden.
      Zuletzt geändert von etch; 16.03.2019, 22:48.
      etch siehts oft von der anderen seite!

      Kommentar


        #18
        Ich hab's befürchtet, dass so ein Beispiel mit einem (relativ) kleinen und extrem langhubigem Chassis kommt. Aber das sind wohl eher Dinge, die für die Marketingabteilung sind. Der Mathematiker wird sagen, dass es sch..egal ist, ob eine bestimmte Menge an Luftteilchen durch den Hub oder über die Fläche "geschoben" wird. Der Techniker bringt einen Begriff ins Spiel, der ganz gerne verschwiegen wird: Strahlungsimpedanz. Sie sagt aus, wie effektiv letztlich das Chassis die Energie umsetzt. Die Strahlungsimpedanz wird durch besondere konstruktive Maßnahmen (z. B. Horn) oder durch geometrische Vorgaben (Membranfläche) beeinflusst.

        Du findest dazu im Netz einige ganz gute und nicht theoretisch abgedriftete Erklärungen, z. B. hier

        Wie wirkt sich das klanglich aus? Ich hab ja auch schon diverse System mit kleinen langhubigen Chassis auf der Seite gehört, gibt ja einige im Markt. Vergleiche die mal mit einem "Männerlautprecher", in dem ein Traktorreifen als Tieftöner verbaut ist. Ich will nicht einmal ausschließen, dass beide bis zu einem gewissen Pegel sogar messtechnisch gleich sind, aber der Klangeindruck ist völlig anders, insbesondere wenn es "richtig zur Sache" geht. Überspitzt und mit Ironiefaktor: Während der Traktorreifen einen Ziegelstein gegen das Brustbein schleudert, kommt dir bei seitlichen Langhubern Wackelpudding entgegen.

        Dazu gesellen sich die Nachteile durch die extremen Membranhübe wie Klirr, der bei beim dynamischen LS Teil des Prinzips ist. Und genau hier kommt auch das Problem mit der geschlossenen Box ins Spiel. Es ist einfach so, dass bei immer tiefer werdender Frequenz der Membranhub bei gleichbleibendem Pegel ansteigt. Faustregel: mir der Halbierung der Frequenz steigt bei identischem Pegel der Hub um das Vierfache.

        Je nach weiteren Begleitumständen können sogar Dopplereffekte auftreten. Strahlt ein Chassis eine sehr tiefe Frequenz mit großem Hub ab und muss zeitgleich auch höhere Frequenzen von sich geben, kommt es genau zu diesem Effekt.

        Nicht so beim BR, da er "die Unterstützung" des Resonators bekommt. Oder simpel: bei gleichem Pegel macht der BR weniger Hub. Erkauft wird das mit einem etwas schlechterem Impulsverhalten und (je nach Auslegung) Strömungsgeräuschen. Warum es aber immer noch in den Köpfen ist, dass BR-Systeme den Raum stärker anregen, kann ich nicht sagen.

        Kleines geschlossenes Gehäuse und extremer Hub bedeutet auch hohe Leistung, um den Gegendruck des Luftpolsters im geschlossenen Gehäuse zu überwinden. Der Techniker sagt irgendwann: "geht doch". Was aber oftmals zu beobachten ist, dass sich diese Systeme dann im Grenzbereich komprimiert/gepresst anhören.

        Eine ganz andere Frage ist natürlich, wann im Alltag Systeme überhaupt im Grenzbereich bewegt werden (vor allem große Systeme). Daher wäre ein möglicher Ansatz: Ich nutze die theoretischen Vorteile der geschlossenen Box und verhindere über die modernen DSP-Möglichkeiten, dass er bei sehr lauter Wiedergabe „zu viel“ Hub macht. Folge: Entweder ich "verzichte" dann auf tiefste Frequenzen oder ich begrenze den Maxpegel. Geht natürlich auch in Kombination. Wenn ich die Systeme nicht im Grenzbereich bewege, wäre es ein durchaus machbarer Weg. Im Grenzbereich muss ich aber mit Einschränkungen leben. Und da kommt dann doch wieder die Größe ins Spiel, da ein größeres System nun einmal lauter kann und deshalb nicht so häufig im Grenzbereich bewegt wird. Denn genau bei dem LS, den du genannt hast, habe ich nach 20 Sekunden "lautem Pegel" gesagt: "mach leiser, laut kann er nicht."


        Wir dürfen bei allem Glauben an die moderne Digitaltechnik niemals vergessen: "Ganz hinten" ist das LS-Chassis ein analoges System, was elektrische Energie umwandelt und dabei mechanischen Grenzen unterliegt, die keiner überwinden kann.


        Lassen wir das Thema mal außen vor, ob gegenüberliegende Chassis tatsächlich weniger Resonanzen erzeugen, aber wie soll das Ding ins "enge" Regal? Und vor allem, PIEGA hätte dafür kein Alu-Profil. Mit den bisherigen Alu-Profilen lässt sich auf den Seiten kein Chassis einsetzen und hinten schon gar nicht.


        Ganz ehrlich, das verstehe ich nicht: Eine nierenförmige Abstrahlung ohne besondere Schallführung oder Bündelung durch mehrere Chassis? Hat sich daran was geändert, dass das Bündelungsverhalten durch die Abhängigkeit zw. Membranfläche und Wellenlänge bestimmt wird. Oder ganz simpel. Ein kleiner Langhuber strahlt relativ hoch "kugelförmig" ab. Wie soll das jetzt nierenförmig erfolgen, wenn keine weiteren Maßnahmen eingesetzt werden?

        Obwohl - es gibt/gab Versuche, mit einem Chassis tatsächlich eine nierenförmige Abstrahlung zu erreichen. Soweit ich mich erinnere, hat MEGeithain vor ewigen Zeiten damit angefangen. Damals wie heute wird auf der Rückseite (teilweise auch auf der Seite) ein „großes Loch“ mit einem sog. Fließwiderstand ausgestattet. Hat aber im breiten Markt kaum Nachahmer. Näheres hier.

        Bei der nierenförmigen Abstrahlung im Bass (im erweiterten Sinne) kommen wir automatisch immer wieder zu den ganzen Versuchen und Experimenten rund um Ripole, Bass-Dipole usw. usw. Entweder schlechter Wirkungsgrad, problematisch in der Aufstellung, "gewöhnungsbedürftiges" Design ... eher eine Sache für Fans.


        Raumeinmessung:
        Natürlich gibt's im Markt jede Menge Ansätze, das ist mir und auch bei PIEGA bekannt.

        Es ist IMMER eine Messung des Raumes erforderlich. Und schon da habe ich meine Zweifel, ob das in meinem Bekanntenkreis jeder hinbekommt. Das fängt schon mit einer ganz einfachen Hürde an: Messmic. Packt das jetzt PIEGA mit in den Karton oder wird das eine Leihgabe des Händlers? Beurteilung der Messkurve durch den völlig unbedarften Nutzer in Hinsicht auf eine SINNVOLLE Korrektur? Oder Einmess-Service durch den Händler? Oder doch alles vollautomatisch? Für die etwas interessierteren Kunden muss auch die Möglichkeit einer manuellen Feinarbeit möglich sein. Dazu braucht‘s aber irgendwie wieder einen Monitor (irgendein Display), um das bequem und sicher zu bedienen. Also jetzt noch eine Schnittstelle zum Fernseher, NUR für die Feinanpassung der Korrektur und Deutung der Messwerte? Zum Schluss kommen die Surrounder und fragen, welches Einmess-System denn nun besser ist.

        Allein die Tatsache, dass es so viele Ansätze und Systeme gibt, zeigt doch, dass der Königsweg zwischen simpler Bedienung - techn. Umsetzung - und Nutzen noch nicht gefunden wurde. Zumindest nicht im Stereobetrieb.

        Also doch eher wieder rudimentär mit einem kleinen EQ und drei kleinen Reglern auf der LS-Rückseite? Oder lieber im Bedarfsfall die Profis ranlassen und mit externer Technik arbeiten?

        Norbert,
        der NUR den eigenen Ohren vertraut

        Kommentar


          #19
          [QUOTE=nk;n39753]Ich hab's befürchtet, dass so ein Beispiel mit einem (relativ) kleinen und extrem langhubigem Chassis kommt. Aber das sind wohl eher Dinge, die für die Marketingabteilung sind.

          Das hat nichts mit Marketing zu tun, sondern mit meiner Erfahrung. Ich mache ja keine Werbung für jemanden. Ein 12" Tieftöner ist ausserdem nicht klein. 2 seitlich davon erst recht nicht. Ich hatte früher einen 15" Velodyne Subwoofer. Der kommt nie an das ran was die Phantoms machen. Weder den Tiefgang, noch die dynamischen Fähigkeiten, noch den Klirr.

          Wie wirkt sich das klanglich aus? Ich hab ja auch schon diverse System mit kleinen langhubigen Chassis auf der Seite gehört, gibt ja einige im Markt. Vergleiche die mal mit einem "Männerlautprecher", in dem ein Traktorreifen als Tieftöner verbaut ist. ... der Klangeindruck ist völlig anders, insbesondere wenn es "richtig zur Sache" geht. Überspitzt und mit Ironiefaktor: Während der Traktorreifen einen Ziegelstein gegen das Brustbein schleudert, kommt dir bei seitlichen Langhubern Wackelpudding entgegen.

          Das ist jetzt einfach mal eine Behauptung, die ich überhaupt nicht bestätigen kann. Die Phantoms übertreffen die Fähigkeiten aller konventionellen LS (aktiv und passiv) und Subwoofer (im Bass) die ich je gehört habe, auch wegen den harten Impulsen, die sie können. Mit Wackelpudding hat dies nichts zu tun. Das ist jetzt keine Werbung für die Dinger, denn dafür können sie anderes nicht sehr gut (Auflösung usw.)

          Dazu gesellen sich die Nachteile durch die extremen Membranhübe wie Klirr, der bei beim dynamischen LS Teil des Prinzips ist. Und genau hier kommt auch das Problem mit der geschlossenen Box ins Spiel. Es ist einfach so, dass bei immer tiefer werdender Frequenz der Membranhub bei gleichbleibendem Pegel ansteigt. Faustregel: mir der Halbierung der Frequenz steigt bei identischem Pegel der Hub um das Vierfache.

          Dies Problem lässt sich durch servogeregelte Membranen reduzieren.

          Je nach weiteren Begleitumständen können sogar Dopplereffekte auftreten. Strahlt ein Chassis eine sehr tiefe Frequenz mit großem Hub ab und muss zeitgleich auch höhere Frequenzen von sich geben, kommt es genau zu diesem Effekt.

          Deshalb sollten die Subbasstreiber nur bis 100 Hz spielen.

          Nicht so beim BR, da er "die Unterstützung" des Resonators bekommt. Oder simpel: bei gleichem Pegel macht der BR weniger Hub. Erkauft wird das mit einem etwas schlechterem Impulsverhalten und (je nach Auslegung) Strömungsgeräuschen. Warum es aber immer noch in den Köpfen ist, dass BR-Systeme den Raum stärker anregen, kann ich nicht sagen.

          Weil es so ist. Das kann jeder mit Ohren hören, wenn er ein BR System und ein geschlossenes im gleichen Raum am gleichen Stellplatz vergleicht. Das BR System (durch das Impulsverhalten) schwingt mehr nach, dies regt den Raum hörbar mehr an.

          Kleines geschlossenes Gehäuse und extremer Hub bedeutet auch hohe Leistung, um den Gegendruck des Luftpolsters im geschlossenen Gehäuse zu überwinden. Der Techniker sagt irgendwann: "geht doch". Was aber oftmals zu beobachten ist, dass sich diese Systeme dann im Grenzbereich komprimiert/gepresst anhören.

          Das stimmt. Daher müsste das System theoretisch 130db Dynamikumfang spielen können um dann im Grenzbereich abgeregelt zu werden bevor es komprimiert, so wie Du es auch andeutest. Ein gewöhnlicher passiver LS klingt schon bei ab 90db angestrengt und komprimiert.

          Lassen wir das Thema mal außen vor, ob gegenüberliegende Chassis tatsächlich weniger Resonanzen erzeugen, aber wie soll das Ding ins "enge" Regal? Und vor allem, PIEGA hätte dafür kein Alu-Profil. Mit den bisherigen Alu-Profilen lässt sich auf den Seiten kein Chassis einsetzen und hinten schon gar nicht.

          Das ist ja nicht das Problem des Konsumenten. Für neue Produkte müssen neue Teile entwickelt werden. Warum sollte der LS ins Regal? Ich verstehe nicht.

          Ganz ehrlich, das verstehe ich nicht: Eine nierenförmige Abstrahlung ohne besondere Schallführung oder Bündelung durch mehrere Chassis? Hat sich daran was geändert, dass das Bündelungsverhalten durch die Abhängigkeit zw. Membranfläche und Wellenlänge bestimmt wird. Oder ganz simpel. Ein kleiner Langhuber strahlt relativ hoch "kugelförmig" ab. Wie soll das jetzt nierenförmig erfolgen, wenn keine weiteren Maßnahmen eingesetzt werden?
          Bei der nierenförmigen Abstrahlung im Bass (im erweiterten Sinne) kommen wir automatisch immer wieder zu den ganzen Versuchen und Experimenten rund um Ripole, Bass-Dipole usw. usw. Entweder schlechter Wirkungsgrad, problematisch in der Aufstellung, "gewöhnungsbedürftiges" Design ... eher eine Sache für Fans.

          Ich sagte bereits, die Abstrahlung im Tiefbass muss keineswegs nierenförmig erfolgen. Ich rede nur von Frequenzen über 100Hz.


          Raumeinmessung:
          Natürlich gibt's im Markt jede Menge Ansätze, das ist mir und auch bei PIEGA bekannt.

          Es ist IMMER eine Messung des Raumes erforderlich. Und schon da habe ich meine Zweifel, ob das in meinem Bekanntenkreis jeder hinbekommt. Das fängt schon mit einer ganz einfachen Hürde an: Messmic. Packt das jetzt PIEGA mit in den Karton oder wird das eine Leihgabe des Händlers?

          Natürlich ist dies bei einem High End Produkt Teil des Lieferumfangs. Alles andere wäre lächerlich.

          Beurteilung der Messkurve durch den völlig unbedarften Nutzer in Hinsicht auf eine SINNVOLLE Korrektur?
          Der Kunde muss nichts beurteilen, die Messung, EQ und Phasenkorrektur erfolgt vollautomatisch. Der User kann den Klang nur noch à la Klangwaage leicht tweaken.

          Oder Einmess-Service durch den Händler?
          Veraltet. Der Kunde will keinen schmierigen Händler im Haus. Wir sind im Jahr 2019.

          Oder doch alles vollautomatisch? Ja.

          Für die etwas interessierteren Kunden muss auch die Möglichkeit einer manuellen Feinarbeit möglich sein.
          Ja.

          Dazu braucht es aber irgendwie wieder einen Monitor (irgendein Display), um das bequem und sicher zu bedienen.
          Ja wir sind im Jahr 2019. Menschen sind es gewohnt ALLES über Displays/Smartphones/Tablets zu bedienen. Produkte sollten an das Userverhalten angepasst sein.

          Also jetzt noch eine Schnittstelle zum Fernseher, NUR für die Feinanpassung der Korrektur und Deutung der Messwerte?
          Es braucht keine Video Schnittstelle zu einem Fernseher, sondern lediglich eine App mit UI über die man via LAN/WLAN auf den DSP des Lautsprechersystems zugreift. Das machen heute sogar schon Dinosaurierfirmen wie SVS (subwoofer) siehe hier: https://www.svsound.com/collections/...oducts/sb-4000
          Hier braucht der User nicht mal ein Messmicro sondern misst mit seinem Smartphone. Das ist zwar sicher nicht sehr genau aber immer noch besser als die üblichen +- 20db Bassprobleme von einem nicht eingemessenen System.


          Allein die Tatsache, dass es so viele Ansätze und Systeme gibt, zeigt doch, dass der Königsweg zwischen simpler Bedienung - techn. Umsetzung - und Nutzen noch nicht gefunden wurde. Zumindest nicht im Stereobetrieb. Ich sehe eine Konvergenz in eine klare, eindeutige Richtung in die die meisten innovativen, zukunftsgerichteten Hersteller gehen.

          Also doch eher wieder rudimentär mit einem kleinen EQ und drei kleinen Reglern auf der LS-Rückseite? Oder lieber im Bedarfsfall die Profis ranlassen und mit externer Technik arbeiten?
          Ein System muss convenient für User sein. Nix mit Profis oder externer Technik. Hersteller sollten User nicht unterschätzen. Wenn sich jemand für ein Audio System für mehr als 20K interessiert, kann er wohl ein System aufstellen und einmessen. Immerhin muss er sich schon nicht mehr mit 100 Kabeln, DAC, Vorstufe, Endstufe, Plattenspieler, Phono-Preamp, Stromaufbereiter und Akustikabsorbern beschäftigen (auch nicht ganz unkompliziert), wenn er ein all-in-one System hat, das vollautomatisch einmisst, sich kalibriert, den Bass an die Rückwand ankoppelt, die Mitten- und Höhen nierenförmig abstrahlt usw. Das ist Fortschritt und Vereinfachung. Ein besseres Produkt macht einen User immer FREIER. Es ist praktischer, macht weniger Probleme und Ärger. Ich hatte bereits 17 Paar Lautsprecher und etliche Elektronikketten, im Wert eines Einfamilienhauses. Es gab immer irgendwelche Probleme und Imperfektionen, die für das Geld nicht hätten sein dürfen., auch wenn es nur war, dass Raum und Speaker nicht gut zusammengespielt haben. Und ich bin Sound Engineer!! Ich weiss was ich tue. Kann das das Ziel sein?

          Von allen Produkten, die ich bis jetzt hatte war die Master One das bestklingende, durch den offenen grossen Coax und erstaunlich gut eingebundenen Bass. Die Quad ESL 2905 waren auch unglaublich gut, mit anderen Qualitäten, aber noch schlimmer zu stellen und optisch nicht erträglich. Andere vollaktive Systeme lösen einige Probleme auf neuartige revolutionäre Weise, klingen dann aber leider unnatürlich hart, trocken, in den Höhen zu spitz oder haben nicht die nötige Auflösung und Microdynmik, weil sie herkömmliche Kalottentreiber verwenden.

          Daher hoffe ich auf ein Produkt, das fantastische Treibertechnologie, unvergleichlichen Gehäusebau, moderne Bedienbarkeit, Convenience, DSP Technik und moderne Wandler endlich verbindet. Es kann doch nicht so schwer sein! Nicht einfach - ja! Aber mit Sicherheit möglich.




          etch siehts oft von der anderen seite!

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            #20
            Warum ein LS ins Regal soll? Weil es manche Kunden so wollen.

            Nur mal zur Erinnerung: M1 und 711 sind BR-Boxen und nach deiner Erfahrung war der M1 das bestklingende System mit gut eingebundenem Bass. Noch dazu hat der M1 einen offenen Kanal, die 711 Passiv-Membranen, so dass bei der 711 nicht einmal mehr Strömungsgeräusche ein Thema sind. Beim M1 war das aber auch nicht merkbar.

            Ich hab auch in keiner Quelle Infos dazu gefunden, dass der BR ursächlich für stärkere Raumresonanzen ist. Eine BR-Box arbeitet oberhalb der Tuningfrequenz genau so wie eine geschlossene Box! Da gibt's überhaupt keinen Unterschied. Es geht nur und ausschließlich um den Bereich der Tuningfrequenz, in dem das Chassis weniger Hub bei gleichem Pegel macht. Wenn ein BR-Bass eher ins "weiche" abdriftet, dann nicht, weil es das BR-System so vorgibt, sondern weil das ganze Schwingverhalten so gewollt ist. Modeerscheinung, Soundphilosophie... such' es dir aus.

            Und nochmal zur Erinnerung, bei der Impulswiedergabe des LS reden wir von Unterschieden, die im ms-Bereich liegen. Bei Raum reden wir vom Sekundenbereich im Nachschwingen (Tiefstbass).

            Was willst du mit Servounterstützung bei der Gesetzmäßigkeit "Halbierung der Frequenz = vierfacher Membranhub"? Du kannst mit keiner Servoregelung, digitalen Korrektur oder DSP-Overkill diesen Zusammenhang aushebeln, verändern oder auch nur ansatzweise reduzieren. Siehe auch hier.

            Und die Negativ-Erscheinungen wie Klirr bei großem Hub sind nun mal nicht wegzudiskutieren, weil die schon im System Schwinspule/Magnet entstehen und zwar mit jedem Millimeter mehr. Es ist ist eigentlich nicht die Frage, dass sie entstehen, sondern ab wann sie hörbar werden. Da gibt's endlose Diskussionen, wo teilweise ein Klirr von 10% im Tiefbass als tolerierbar gilt. Daher gibt's da auch die wildesten Max-Pegelangaben, weil genau die Max-Pegelangabe immer im direkten Zusammenhang mit dem tolerierten Klirr steht. Steht aber auch auf der Neumann-Seite.

            Es gibt Denkansätze, die mit einer Servoregelung in irgendeiner Form die Membran unter Kontrolle halten wollen, um Taumeln, Nachschwingen oder Partialschwingungen zu reduzieren. Das hat leider noch nie funktioniert wie gewollt und eigentlich sind das Fehler an der Mechanik, die gar nicht erst auftreten sollten.

            Pegel, Tiefton, Klirr und dazu dein Denkansatz, den Tiefton nur bis ~100 Hz laufen zu lassen - schon sind wir wieder auf der Neumann-Seite und urplötzlich kommt der Subbie ins Spiel. Und wenn Subbie in ultimativer Form für ein Weltklasse-System, sind wir wieder beim Bass-Array, im Endausbau als Double-Bass-Array. Und schon sind wir auch wieder bei der "Bierdeckel-Skizze" mit den Basssäulen direkt an der Wand und den davor gestellten "Satelliten". Kauft keiner.

            Bisschen ironische Philosophie
            Alle andere sind Kompromisse, die genau aus dem Grunde erfolgen, weil es "der Markt" will. Immer kleiner, immer lauter, immer mehr Bass. Ach ja und viel Geld darf es auch nicht kosten. Physikalische Zusammenhänge sind zweitrangig. Manchmal kommt mir das so vor, wie die Leute, die geglaubt haben, dass ihr 2,5 Tonnen-SUV mit 400 PS, Allrad, 275er Reifen und einer Aerodynamik wie der Kölner Dom nur 8 Liter verbraucht.


            Also wenn du die gleiche Phantom meinst, die ich in einer Devialet-Präsentation hörte, verstehe ich dein Urteil nicht. Das Ding funktionierte nur bis zu einem Pegel von geschätzen und ungefähren 80 dB (vielleicht etwas d'rüber) in drei Metern Entfernung. Darunter war es durchaus - größenrelativiert - recht ordentlich. Der Test in der AV-Guide bringt dann wieder Licht ins Dunkel, denn es wird exakt der Weg eingeschlagen, den ich oben beschrieben habe. Bei hoher Membranauslenkung wird "begrenzt" (einfach ausgedrückt).

            Zitat aus dem Artikel der AVGuide
            Der Phantom überwacht die Wiedergabe konstant. Kommen die Lautsprecherchassis an ihre Belastungsgrenzen, erkennt das die Sensorik, limitiert die Auslenkungen und bremst die Energiezufuhr. Dadurch klingt der Phantom nie unangenehm verzerrt.

            Die Leistungsbegrenzung vollzieht er intelligent und regelt bei Lautstärken am Limit erst den Bassbereich zurück. So reproduziert er dann bei kleinen Lautstärken die ganze Bandbreite bis in die tiefen Lagen, während bei erhöhter Lautstärke der Tiefbass zurückgenommen wird. Das ist nicht zuletzt sehr angenehm für die Nachbarn.


            Evtl wird im "Leisebetrieb" der Bass auch etwas angehoben, Stichwort: Loudnesskorrektur. Weiß ich nicht. Nicht falsch verstehen, sollte das gemacht werden, ist das ist völlig OK und auch ein richtiger Ansatz. Denn das ist einer der ganz großen Chancen für die Aktiv-Geschichten, das lautstärkeabhängig der Amplitudengang korrigiert wird.

            Aber die Beschreibung der AVGuide zeigt, dass auch Devialet am Ende mit Wasser kocht.

            Bleibt noch die Raumeinmessung
            So richtig überzeugt haste mich immer noch nicht - ABER ICH MUSS DAS JA AUCH NICHT ENTSCHEIDEN

            Irgendwie beisst sich das sowieso. Ein kompromissloses HighEnd-System und ein Raum, der nach automatischer Korrektur schreit.

            Aber jetzt mal die anderen, etch und ich sind doch nicht die einzigen hier


            Norbert,
            der NUR den eigenen Ohren vertraut

            Kommentar


              #21
              Devialet Phantom soll der heiße Scheiß sein, der definiert, was so möglich ist? Also ich hab es anders gehört, und mich hat Devialet überhaupt nicht abgeholt. Sicher kein Lo-Fi, aber das waren auch keine himmlischen Sphärenklänge. Kann man sich selbstverständlich anhören, aber Kritikfähigkeit ist PFLICHT !

              Kommentar


                #22
                Jungs ... ruhig bleiben ... tief durchatmen.... Es geht hier nicht darum, ob einem die Phantom gefällt oder nicht.

                Es geht hier um Denkansätze und Ideen evtl. zukünftiger Modellreihen aus dem Hause PIEGA.

                Das müssen übrigens nicht nur kompromisslose HighEnd-Systeme sein. Denkt auch mal an andere Dinge: Soundbar, Classic-Baureihe...

                Norbert,
                der NUR den eigenen Ohren vertraut

                Kommentar


                  #23
                  Hallo zusammen,
                  ich habe mich bei den Aktivlautsprechern Gen2 eingelesen. In meinen Augen sind vollaktive Lautsprecher die Zukunft. Was mir bei den bisher erhältlichen Piega-Angeboten fehlt:
                  1. Parametrischer DSP für eigene FIR-Filter. Nischig? Vielleicht. Aber sowas können inzwischen sogar kostenlose OS wie moOde oder Volumio. Wer professionell eingemessene und erstellte Filter nutzt, der gibt das nicht mehr auf. [Edit: Ich habe meine Filter selber erstellt. Die insgesamt 500€ für Acourate, ein Behringer ECM8000 und ein Steinberg UR12 plus die paar Nachmittage Einarbeitung waren die beste Investition in meine Anlage ever.]
                  2. Zuvor genannte Systeme können auch per HDMI eine Benutzeroberfläche auf den Fernseher projizieren, mit Album-Art und anderen Infos. Nutze ich und finde ich super!
                  3. Komfortable Subwoofer-Anbindung mit allem drum und dran, auch für Fremd-Subwoofer. Aber das wurde ja schon als "vom Markt nicht gefragt" verworfen - sehr schade. Für mich ist das aktuell der Dealbreaker.
                  4. TOSLINK-Eingänge an den LS, am besten mit der Option, die LS damit in Kette zu schalten. Dann könnte man mit dünnen, leicht zu versteckenden Optik-Kabeln arbeiten und bräuchte nicht zwingend ein Connect-Modul, um bis zum Treiber digital zu bleiben. Man könnte auch das Connect-Modul mit entsprechenden Ausgängen ausstatten für diejenigen, die die Funktechnik nicht nutzen wollen. Um wie viel mag das in Summe den VK-Preis nach oben treiben? 75€?
                  Kurzum: Mit einem neuen "Piega Connect Advanced", das die ersten drei Punkte abdeckt, hättet ihr mindestens einen neuen Kunden: Mich
                  Zuletzt geändert von Reddo; 05.05.2023, 08:25.

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                    #24
                    Im Laufe der letzten Jahre habe ich viel mit der PIEGA-Crew in Sachen "Zukunft" geplaudert. Wir haben da nichts ausgelassen und von web-basierten Nutzeroberflächen bis hin zu "möglichst alles automatisch" und selbst seltene Feautures im LS-Bau angesprochen (z. B. schaltbare XLR-Polung).

                    Letztlich muss da ein schmerzhafter Spagat gemacht werden - wenn wir mal die rein professionelle Schiene ausklammern.

                    Der Nutzer darf nicht mit der Technik überfordert werden, gleichzeitig soll aber vieles möglich sein.

                    Beispiel: autom Einmessung. Erst einmal muss klar gemacht werden, warum, wieso, weshalb "so etwas" eingebaut wird. Das heißt, es müssen Zusammenhänge zwischen der Interaktion Raum <-> LS erläutert werden. Aber auch diese Erläuterungen müssen möglichst kurz, knapp, leicht verständlich und mit "wenig Lesestoff" erfolgen. Dann erfolgt die technische Umsetzung ohne große Hilfsmittel wie Mess-Mic. Im Prinzip: Knopfdruck auf dem Handy - fertig.



                    Zitat von Reddo Beitrag anzeigen
                    Hallo zusammen,
                    ich habe mich bei den Aktivlautsprechern Gen2 eingelesen. In meinen Augen sind vollaktive Lautsprecher die Zukunft.
                    Die moderne Aktiv-Technologie bietet eine Menge Potenzial, aber man sollte nicht automatisch in die Argumentationskette kommen: "aktiv = immer besser." Letztlich ist auch beim Aktiv-LS sehr viel "handfeste Mechanik" im Spiel.



                    Zitat von Reddo Beitrag anzeigen
                    Was mir bei den bisher erhältlichen Piega-Angeboten fehlt:
                    Parametrischer DSP für eigene FIR-Filter. Nischig? Vielleicht.
                    Ich erinnere mich noch an die legendäre K&H O500, die seinerzeit sicherlich die Spitze in der Aktiv-Technolgie darstellte. Das Ding war allerdings so komplex, dass selbst Händler damit überfordert waren. K&H bot damals einen Einmess-Service im eigenen Hörumfeld an.

                    Der HiFi-Durchschnitsskunde wäre damit hoffnungslos überfordert. Ganz im Gegenteil, die Gefahr ist riesig, dass alles "richtig falsch" konfiguriert wird.


                    Zitat von Reddo Beitrag anzeigen
                    ..... plus die paar Nachmittage Einarbeitung waren die beste Investition in meine Anlage ever.
                    In der Sache bin ich bei dir, aber auf Masse gesehen.... kannste vergessen. Kurzer Knopfdruck auf dem Handy mit einer App muss reichen.

                    Das hört sich jetzt vielleicht frustierend an, aber meine Beobachtungen in letzter Zeit gehen genau in diese Richtung. Ja, eigentlich ist die Ace in Sachen Möglichkeiten schon für viele Nutzer grenzwertig. Spätestens wenn es um die Anbindung per BT, AirPlay, UPnP, Google... geht, schaue ich oft in "tote Augen". Das ist jetzt kein Witz... selbst studierte Informatiker haben da ihre "Schwächen". Zusätzlich kommt ein menschliches Problem auf... keiner gibt es (gerne) zu, dass die Technik "grenzwertig fordernd" wird.


                    Zitat von Reddo Beitrag anzeigen

                    Zuvor genannte Systeme können auch per HDMI eine Benutzeroberfläche auf den Fernseher projizieren, mit Album-Art und anderen Infos. Nutze ich und finde ich super!
                    Nur zum Verständnis... Du meinst die Nutzeroberfläche zur Bedienung der LS-Konfiguration?


                    Zitat von Reddo Beitrag anzeigen
                    Komfortable Subwoofer-Anbindung mit allem drum und dran, auch für Fremd-Subwoofer. Aber das wurde ja schon als "vom Markt nicht gefragt" verworfen - sehr schade.
                    Ist wirklich so - leider.



                    Zitat von Reddo Beitrag anzeigen
                    ​ TOSLINK-Eingänge an den LS, am besten mit der Option, die LS damit in Kette zu schalten. Dann könnte man mit dünnen, leicht zu versteckenden Optik-Kabeln arbeiten und bräuchte nicht zwingend ein Connect-Modul, um bis zum Treiber digital zu bleiben. Man könnte auch das Connect-Modul mit entsprechenden Ausgängen ausstatten für diejenigen, die die Funktechnik nicht nutzen wollen. Um wie viel mag das in Summe den VK-Preis nach oben treiben? 75€?
                    Nur zur Präzisierung, für diejenigen, die nicht ganz so in der Materie sind... du kannst nicht "bis zum Chassis" digital bleiben. Ein LS-Chassis kann mit Digital-Signalen nichts anfangen. Und zum Thema Preis.... Die Hardware ist mittlerweile nicht mehr der große Preistreiber. Vielmehr sind's Lizenzen, Zertifizierungen, Sicherheitsprüfungen, Altgeräteentsorgung usw. usw. die kräftige Auswirkungen zeigen.


                    Zitat von Reddo Beitrag anzeigen
                    Kurzum: Mit einem neuen "Piega Connect Advanced", das die ersten drei Punkte abdeckt, hättet ihr mindestens einen neuen Kunden: Mich
                    Ich gebe deine Ideen weiter und mal sehen, was die Zukunft so bringen wird.
                    Zuletzt geändert von nk; 05.05.2023, 13:39.
                    Norbert,
                    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                      #25
                      Danke für Deine Antwort!


                      Zitat von nk Beitrag anzeigen
                      Der Nutzer darf nicht mit der Technik überfordert werden, gleichzeitig soll aber vieles möglich sein.
                      Ihr habt ja zum Glück die Vorverstärker- und Streamer-Technik in ein externes Gerät ausgelagert - damit ist man ja flexibel. Der eine Kunde kauft den Piega Connect Plus mit den einsteigerfreundlichen Funktionen, der andere Kunde legt ein bisschen was drauf und kauft den umfangreich konfigurierbare Piega Connect Advanced mit allen Schikanen. Alternativ wäre ein "Experten-Modus" denkbar, den man an- und ausschalten kann.



                      Zitat von nk Beitrag anzeigen
                      Die moderne Aktiv-Technologie bietet eine Menge Potenzial, aber man sollte nicht automatisch in die Argumentationskette kommen: "aktiv = immer besser."
                      Immer vielleicht nicht. Aber ich halte aktuell Ausschau nach einem neuen DAC und liebäugle mit den neuen Nilai-Modulen von Hypex oder den Eigentakt von Purifi. Wie groß ist die Chance, dass ich hierbei mit Passiv-Lautsprechern eine Kombination erreiche, die an dem vorbeizieht, was ein fähiger Hersteller konkret auf den jeweiligen Lautsprecher abgestimmt, eingemessen und per DSP optimiert hat? Und zudem vollaktiv fährt. Das würde ein recht sportliches Unterfangen . Dann kann ich doch gleich meine jetzige Kette in Zahlung geben und mir optimierte Aktivlautsprecher kaufen. Die Logik mag vielleicht nicht mehr gelten, je weiter man in fünfstellige Preisbereiche vordringt, aber unter 10k ...



                      Zitat von nk Beitrag anzeigen
                      Der HiFi-Durchschnitsskunde wäre damit hoffnungslos überfordert. Ganz im Gegenteil, die Gefahr ist riesig, dass alles "richtig falsch" konfiguriert wird.
                      Manche Hersteller bieten eine Option, zu ihren Geräten eine DIRAC-Lizenz hinzuzukaufen. Ich persönlich würde die zwar nicht nutzen, aber die Gefahr, damit alles "richtig falsch" einzustellen, wäre eher klein.



                      Zitat von nk Beitrag anzeigen
                      Nur zum Verständnis... Du meinst die Nutzeroberfläche zur Bedienung der LS-Konfiguration?
                      Nein, ich meine sowas hier. Das kommt beim Musikhören aus dem HDMI-Anschluss eines Raspberry Pi raus, auf dem moOde läuft. Natürlich kann man moOde auch so konfigurieren, aber das sollte man wirklich lieber Browser-basiert machen, das geht bei moOde und Volumio auch problemlos mit einem Handy-Browser.



                      Zitat von nk Beitrag anzeigen
                      Ich gebe deine Ideen weiter und mal sehen, was die Zukunft so bringen wird.
                      Super
                      Ein Traum wäre ein Connect-Modul, das einem NAD C658 entspricht, nur mit Funkmodul statt DAC, dem angesprochenen HDMI-Output und bitte auch ein paar Euro günstiger . Vielleicht kann man da was auf Basis eines Raspberry Pi entwickeln - das machen inzwischen manche Hifi-Hersteller sowieso schon. Das große Problem ist aktuell, analoge Quellen so an einen RPi anzuschließen, dass die durch die DSP-Engine geschleift werden (CamillaDSP). Das ist auch der Grund, warum ich mir nicht Piega Wireless hole und einfach einen RPi-Streamer dran hänge - abgesehen von der Subwoofer-Thematik.

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                        #26
                        Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir uns nicht verzetteln.

                        Lasse mich noch einmal ganz kurz auf das Thema Subwoofer eingehen. Bei PIEGA gibt's ja - drücken wir es mal vereinfacht aus - 2 Aktiv-Welten. Die Ace und die Premium.

                        Bei der Ace kannst du sehr simpel den Sub-Medium integrieren. Einfacher in der Bedienung ist nur noch ein Haarföhn

                        Bei der Premium hast du im Prinzip zwei Optionen:
                        Über den (alten) Connect oder "der Klassiker" über die Cinch-Verbindung.

                        Ich nehme an der Stelle gleich dein Beispiel mit der Bedienung über HDMI -> TV auf.

                        Der Ace-Kunde stellt völlig zu Recht die Frage: "Warum?" Die ganze "Ace-Welt" kann über das Handy genutzt werden. Ob du dazu die Apps der Streaminganbieter nutzt oder Alternativen, wie z. B. mconnect, spielt eigentlich keine Rolle. Dieser Nutzer fragt jetzt: "Warum soll ich mich noch mit Messmicro und Software mehrere Nachmittage beschäftigen?" In dem Falle soll das Handy gleich die Einmessung erledigen können. Knopf drücken und abhaken. OK, das hört sich technologisch alles einfach an, ist es natürlich nicht. Aber das soll jetzt nicht das Thema sein.

                        Die anderen Nutzer präferieren einen vergleichbaren Weg, wie dein Beispiel mit dem NAD. Soll PIEGA jetzt auch so ein Ding bauen? Worin hebt der sich aber vom NAD ab? Wenn du dir die i-net-Seite vom NAD ansiehst, fallen ja sofort die plakativen Begriffe ins Auge: Tidal, Roon, Airplay, BT, usw. Genau das sind diese ganzen Lizenzierungen und Zertifizierungen, die ins Geld gehen. Deshalb wird sehr oft auf Großserien-OEM-Module zurückgegriffen, die all das bereits enthalten. Durch die hohen Stückzahlen bleiben diese Kosten überschaubar. Nachteil: Die Geräte werden immer ähnlicher, sowohl in der Ausstattung, als auch im Klang und im Preis. Dazu dann die DAC-Bausteine von einer handvoll Hersteller und zugekaufte Endstufen von Purify, Ice Power & Co. Letztlich bleiben als "klangliche Gestaltungsmittel" Netzteil/Stromversorgung und die Analogsektion übrig.

                        Bleiben die Edelmanufakturen, die fast alles in Eigenregie machen. Da wissen wir aber alle, dass die auch preislich in anderen Regionen unterwegs sind.

                        Bleiben wir weiter rein theoretisch in unserer Betrachtung. Noch so ein Gerät wie der NAD, nur diesmal mit einem PIEGA-Logo...???

                        Also versuchen wir einmal zu definieren, was ein "spezielles PIEGA-Gerät" haben müsste. Als grobe Orientierung nehmen wir mal den NAD. Als LS-Hersteller könnte PIEGA natürlich spezielle Features anbieten. z. B. die WISA-Funkstrecke, um zu den LS zu senden. Und schon haben wir den ersten Stolperstein: "nur" Stereo oder auch Multichannel. Daraus ergeben sich weitere Überlegungen zur TV-Anbindung. Die Ace verfügt auch über die sog. Daisy-Chain-Funktion (Kaskadierung mittels RJ45-Kabel), daher könnte ein spezieller PIEGA-Pre ebenfalls diese Verbindung anbieten. Und natürlich sollte er offen sein für die Nutzer von xlr- und Cinch-Ausgängen. Dazu wird eine einfach zu bedienende Einmessautomatik eingebaut, evtl mit persönlich anpassbaren Zielkurven. Wir haben am Ende einen Medienstreamer mit Analoganschlüssen, speziell für PIEGA-LS.

                        Deine Überlegung mit einem Connect und Connect "Advance" ist nicht ganz so glücklich. Es ergibt für PIEGA keinen Sinn, mehrere "Quell-Gerätelinien" im Portfolio zu haben. Denn hast du als Beispiel drei Geräte im Programm, musst du als Hersteller auch dreimal dieses ganze Theater mit den Zertifizierungen usw. durchlaufen. Hast du nur ein Gerät, hast du auch nur einmal diese Kosten. Obendrein hast du auch noch weniger Aufwand bei Updates.

                        Daraus ergibt sich aber schon wieder ein Problem. Auf der einen Seite die Produktlinie der Ace auf der anderen Seite evtl. eine aktive Coax oder gar MLS. Wie platziert man also das Gerät preislich im Portfolio. Kauft das der klassische HighEnder mit seinem Röhrenvorverstärker? Kauft das der Ace-Kunde, der sowieso alles mit dem Handy machen möchte? All das muss jetzt auch noch für die weltweite Kundschaft ausgelotet werden. Das ist nicht einfach, das alles unter einen Hut zu bringen.

                        Bleibt noch dein Ansatz mit dem Mini-Computer. Richtig, machen viele. Da drehen wir uns aber wieder im Kreis

                        Also müsste sich PIEGA dadurch abheben, in Sachen Software etwas eigenes zu entwickeln. Ich habe die leise Befürchtung, dass sich die Ambitionen in sehr engen Grenzen halten - vorsichtig formuliert. Zumal ja auch in Sachen Software nichts Neues in der Funktionalität zu erwarten ist. Was bleibt, ist das Bedienkonzept. Und wenn du da fünf Produkte vergleichen lässt, bekommst du mind. 5 Meinungen

                        Bleibt also die Konfiguration des LS über PC & Co. Die Stellschrauben am LS sind allesamt bekannt. Angefangen von der Eingangswahl (falls mehrere Eingänge vorhanden sind), bis hin zur Einmessung. Und dann kommt wieder der Handy-Freund und fragt sich, warum er zusätzlich einen Computer benötigt.

                        Kleine Anmerkung noch zur Bedienung des Mini-PC über TV-Gerät. Warum der Monitor? Die Möglichkeit existiert doch schon seit Jahren, die PC-Softi vom Pad/Smartphone zu bedienen. Je nach Software kann zur Konfiguration des Mini-PC auch eine Remotverbindung genutzt werden. Siehe hier (musst du angemeldet sein).

                        Man kann sich dehen und winden wie ein Aal, aber die heutigen technischen Möglichkeiten in den diversen Nutzerkonzepten sind so vielfältig, dass es keinen Königsweg mehr gibt.










                        Norbert,
                        der NUR den eigenen Ohren vertraut

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