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PIEGA Coax 311

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    PIEGA Coax 311

    Die modellübergreifenden Neuigkeiten findet ihr hier

    Im Konzept ist sie etwas anders als die beiden größeren Geschwister: 1 Basstreiber mit BR-Kanal. Ganz simple Begründung für den BR-Kanal: kein Platz für eine Passivmembran. Die Kanalöffnung geht nach hinten raus, was Strömungsgeräusche bei großen Membranhüben reduziert. Im Kern ist es das Basschassis aus der 511er, allerdings mit geänderter Impedanz und angepassten TSP. Dazu gesellt sich der kleine Coax, wodurch „die Kleine“ ein waschechter 3-Wege-LS ist.

    Das Gehäuse ist aus dem gleichen Strangpressprofil wie das der 511er, nur etwas kürzer „abgesägt“. Der Aufbau mit den Bedämpfungsmaßnahmen einschl. der neuen Innenverstrebungen ist vergleichbar.


    Höreindruck

    Jetzt wird es spannend, weil die Coax 10.2 und die 311er ein vergleichbares Konzept aufweisen. Da aber die 311er ein rund 25 % größeres Innenvolumen aufweist, ist ein direkter Vergleich im Bass unfair. Trotzdem, die beiden Kleinen sind noch am nächsten miteinander verwandt und somit kann die kleinste Neuerscheinung zeigen, wie groß der Evolutionssprung bei den Neubauten ist. Und zu meinem Erstaunen wirkte sich das Volumen im Tiefbass auch gar nicht soooo aus, wie ich befürchtete. WAHRSCHEINLICH ist das in dieser Gehäuseklasse ein Streit um des Kaisers Bart, ob der Speaker bis 45 oder bis 50 Hz runtergeht.

    Fange ich auch gleich mit ihrer wirklichen „Schwäche“ an: Tiefbasspegel bis die Schädeldecke reißt geht einfach nicht. Kommt die Kombination hoher Pegel UND Tiefbass unterhalb der Resonanzfrequenz des BR-Systems, pfeift sie aus dem letzten Loch. Und dieses „Loch“ liegt auf der Rückseite und ist das BR-Rohr. Auch Kurt und Daniel können die Physik nicht aus den Angeln heben. Erschwerend kommt natürlich der große Raum bei PIEGA ins Spiel, der schon nach „viel Luftbewegung“ schreit. So, nachdem das klar ist, hören wir uns „den Rest“ an.

    Aber was heißt hier „Rest“? Die Kleine wächst in Teilbereichen selbst der 711er über den Kopf. Und zwar dann, wenn es um die hochpräzise Wiedergabe der gesamten Rauminformationen geht. An anderer Stelle gehe ich auf die Auswirkung von Gehäuseresonanzen ein. Selbst Nichttechniker werden erkennen, dass eine dermaßen kleine Box naturbedingt Vorteile aufweisen muss, da bei ihr die Negativeinflüsse des Gehäuses um ein Vielfaches geringer sind. Kleinere Wände schwingen einfach weniger. Dabei ist das Gehäuse zurzeit nicht im Serienzustand, da beim gehörten Prototyp noch die zusätzliche Innenverstrebung fehlt. Ich kann an der Stelle nur vermuten, dass sich die zusätzliche Versteifung positiv auswirkt, aber wahrscheinlich nicht in der Größenordnung wie bei der 711er.

    Die 311er verzaubert. Schon die 10.2 verfügte über die Eigenschaft des „Verschwindetricks“. Der LS ist selbst nicht zu orten, der Klang steht völlig "lautsprecherbefreit" auf den Millimeter genau hochpräzise in der Mitte. Dabei muss bei der Aufstellung gar nicht getrickst werden. Einfach PIEGA-typisch hinstellen und staunen.

    Der Aufnahmeraum ist eigentlich egal. Kleiner Jazzkeller, Unplugged-Konzert oder intimes Tonstudio, immer hat man die perfekte Illusion im eigenen Hörzimmer. In diesem Punkt waren die 10.2 und die 311 nahezu gleichwertig. Die 311er ist noch einen Wimpernschlag präziser in der Nachzeichnung des Aufnahmeraumes. Aber das ist schon eine Unterscheidung, die in der heimischen Praxis nur noch Reiskornzählerei ist.

    Die 311er legte aber mindestens eine Klasse im gesamten dynamischen Verhalten zu. Auch hier wieder die Stimme von Constanze Friend. Diese Stimme kam mit einer erschreckenden Feinstdynamik, was zur Folge hatte, dass der Atem von Constanze nicht gehört wurde, man spürte ihn. Die mikroskopischen Schwingungen der Stimmbänder wurden ein Stück hinter der Zunge nahezu sichtbar. Die Hammerschläge des Flügels trafen auf unterschiedlich dicke Metallsaiten. Das alles kam mit einem faszinierenden Realismus, ohne dass es in irgendeiner Form gekünstelt wirkte. Auch das neue Basschassis, was auf Dynamik und Transienten-Abbildung optimiert wurde, trug seinen Teil zur 311-Musik-Holografie bei. Gestrichene Basssaiten kamen absolut schlackefrei ohne Zeitversatz zwischen Grund- und Oberton.

    Das beinahe resonanzfreie Gehäuse, die hohe Neutralität, gepaart mit dem Fehlen jedweder Verfärbungen und einer nahezu perfekten Raumabbildung ergeben einen ungemein realistisch und ehrlich aufspielenden Lautsprecher.

    In der Rubrik „Spaßmusik“ – also Mitwippeffekt mit deftigem Pegel – schlug sich die 311er für ihre Größe wacker. Klar gab es einen Unterschied zur 711er , aber auf relativ kurzer Distanz blieb „Spaßmusik“ auch wirklich spaßig. Wenn nicht sehr große Räume ins Spiel kommen, ist die Kleine sogar bedingt partytauglich. Damit beherrscht sie einen erstaunlichen Spagat zwischen ungemein faszinierender „HighEnd“-Wiedergabe - ohne, dass der Spaß zu kurz kommt.

    „Unteres Ende“ der Coax-Baureihe hört sich so ein bisschen nach Resteverwertung an. Aber es ist das genaue Gegenteil. Im kleinen Umfeld sowieso und diejenigen, denen eine Pegelorgie mit Erdbebenbass nicht wichtig ist, finden in der 311er einen Speaker, der in seiner Größenklasse wohl kaum zu schlagen ist. Die Kombination Erwartungshaltung/Baugröße/Klang sorgte für das Überraschungsei des diesjährigen Besuches. Die 311er produziert einen Bass, der in kleinen Räumen ausreicht und im Hoch-Mittelton-Bereich gibt es überhaupt keinen Punkt der Kritik. Dazu kommt eine Raumabbildung, die sprachlos macht. Sie ist etwas für die Gourmets - für die, die sich auf das Wesentliche konzentrieren - Understatement in höchster Perfektion.

    Und ganz nebenbei zeigt die 311er sehr beeindruckend, wie die Chassisentwicklung voran ging.

    Raumprofil: Insgesamt eher kleines Hörumfeld, <25 m², Hörabstand 2 – 3 Meter, freistehend auf einem Ständer läuft sie zur Höchstform auf, PIEGA-typisches Aufstelldreieck 1 : 1,5.

    Im Bild das neue (größere) Profil der 311er.
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Name: kleinesProfil.jpg
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Größe: 886,7 KB
ID: 36957


    Stunde der Wahrheit
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Name: kleinerVergleich.jpg
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Größe: 810,7 KB
ID: 36958


    Zur Themenübersicht des Besuchs im Sept. 2016 mit den Links zu vielen Detailinfos
    Zuletzt geändert von nk; 08.09.2016, 18:49.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

    #2
    Die "Audio" hatte im Heft 2/17 die 311 im Test

    Zitat aus dem Fazit:
    Die Abbildungsleistung ist phänomenal: Hier wird jede Opernaufnahme zum Krimi. Enorm plastisch ist die Stimmabbildung. Gleichzeitig bleibt der alte Piega-Charakter erhalten. Das Koax-Bändchen ist ein Meisterwerk, das ein perfektes Panorama zu zaubern versteht.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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      #3
      Was ist denn von der journalistischen Meinung zu halten, daß da gerne ziemlich heftige Verstärker ran sollen, um die Box auszufliegen? Oder sind das nur wieder die Streitereien für die letzten dB zum Hörschaden?

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        #4
        Also ich denke, Verstärkerleistung spielt in der heutigen Zeit nicht mehr die Rolle, wie noch vor 40 oder 50 Jahren. Die 311 wird von PIEGA mit 90 dB Kennschalldruck angegeben. Da gibt es LS im Markt, die deutlich d'runter liegen. Sie wird auch nicht lauter, wenn ich statt 150 Watt 500 Watt anklemme. Sie kann diese Mehrleistung nicht umsetzen. Ich hatte ja bei PIEGA die 311 an den beiden im Monobetrieb laufenden "dicken" T&A Endstufen gehört. Leistung war kein Problem, die 311 kam schlicht und ergreifend an ihre größenbedingten Grenzen.

        Mein Kumpel hat eine 10er am ClassA-Vollverstärker von Accuphase, da fehlt es an gar nix, das ist einfach nur genial.

        Und wer heutzutage noch eine 8-Watt-Röhre kauft, weiß hoffentlich, was er tut.

        Mit dem Sengpiel-Rechner kommen rein theoretisch bei 50 Watt, 2 Lautsprecher in 3 Meter Einfernung rund 100 dB raus. Da verlassen viele den Raum und bei der 311 - vermute ich mal - ist die Ko---grenze erreicht.

        Mangelnde Basskontrolle seitens des Amp hat nicht unbedingt etwas mit Leistung zu tun.
        Norbert,
        der NUR den eigenen Ohren vertraut

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          #5
          Von den dreien Premium 3.2., 5.2 und Coax 311 gefiel mir die Coax beim Hören meiner bevorzugten klassischen Musik am besten. Ich fühlte mich bspw. stärker in einen Konzertsaal/-raum versetzt als mit meinen bisherigen B&W.

          Die Boxen sind nun bestellt. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen. Die Boxen sind ab Lager nicht lieferbar und müssen dann irgendwann im Mai erst mal hergestellt werden. Na ja, Musik hören kann man bis dahin auch mit den alten noch.

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            #6
            Herzlichen Glückwunsch.

            Yep, der Koax ist schon ein Droge....

            Falls du PIEGA-Neuling bist, beachte unbedingt:


            Also nicht wundern, wenn du sie "frisch aus dem Karton" hörst. Die sind nicht kaputt, du musst ihnen nur etwas Zeit geben.
            Norbert,
            der NUR den eigenen Ohren vertraut

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              #7
              Glückwunsch auch von mir, und gute Wahl. Hab ich auf den Bildern richtig Revox-Elektronik identifiziert?

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                #8
                Ja, Revox Joy S119 und CD-Spieler.
                Ich wollte auf einen Netzwerkplayer umstellen. In Frage kamen Linn Majik DSM und Revox Joy.
                Den Ausschlag für Revox gab die komfortable WLAN-Fernbedienung. Nicht alle Familienmitglieder haben ständig ein Mobiltelefon oder iPad zur Hand, wenn sie mal schnell das Radio einschalten wollen. Wahrscheinlich half beim Entscheid auch ein wenig die einstige Swissness des Namens Revox mit.
                Zuletzt geändert von Reer; 29.03.2017, 20:18.

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                  #9
                  Zitat von Reer Beitrag anzeigen
                  Wahrscheinlich half beim Entscheid auch ein wenig die einstige Swissness des Namens Revox mit.
                  super Einstellung!

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                    #10
                    Ich habe bei der Bestellung nicht darauf geachtet, aber meine künftigen Lautsprecher haben offenbar vier Kabelbuchsen, für sog. Bi-Wiring.
                    Ich musste in Wikipedia nachsehen, wozu das dienen soll. Dort steht u.a. (Zitat): "Schaltungstechnisch ist Bi-Wiring praktisch identisch mit dem herkömmlichen Verkabeln. Folglich können auch messtechnische Nachweise für eine Wirksamkeit nicht angeführt werden. Da keine wissenschaftlichen Studien zu akustischen Auswirkungen vorliegen, müssen die behaupteten akustischen Verbesserungen als unbelegte Einzelmeinungen gelten."

                    Laut meinem Händler hält man in der Entwicklungsabteilung von PIEGA, vorsichtig ausgedrückt, wenig von bei Vollmond rechtsgezwirbelten Lautsprecherkabeln und solchen Sachen.
                    Je öfter eine Leitung unterbrochen wird, bzw. wie bei Bi-Wiring-Anschlüssen überbrückt werden muss, desto fehleranfälliger könnte die Verbindung sein.
                    Wozu denn die Möglichkeit des Bi-Wirings?

                    Selber verzichte ich aus ästhetischen Gründen noch so gerne auf vier Adern pro Lautsprecher. Ausser jemand überzeugt mich vom Gegenteil.

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                      #11
                      Vor deinem Händler ziehe ich den Hut.

                      Es werden BiWi-Terminals verbaut, das heißt, es sind vier Polklemmen vorhanden.

                      Es gibt Goldohren auf diesem Planeten, die zum Teil dramatische Unterschiede hören, wenn BiWi verkabelt wird. Die hören sogar raus, wenn SingleWire am HT- oder Bassterminal angeklemmt ist.

                      Eine weitere Methode ist das sogenannte Bi-Amping. Hier können nach dem Entfernen der kleinen Kabelbrücke am LS-Anschluss zwei Verstärker je Box eingesetzt werden. Das wird genutzt, um die Leistung zu erhöhen. Manche setzen bewusst unterschiedlich klingende Amps ein (z. B. Röhre und Transistor), um so Einfluss zu nehmen. Eine dritte Meinung geht dahin, dass sich die Signalbeeinflussung von Hoch- und Tiefton reduziert.

                      Damit diese Goldohren die Möglichkeit haben ihre Versuche und Tuningmaßnahmen zu probieren, werden vier Anschlüsse eingebaut.

                      Aber meistens bin ich froh, dass meine Ohren diese Differenzen nicht hören - vorsichtig ausgedrückt

                      (... und wenn, war es maximal anders, aber nie besser)
                      Norbert,
                      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                        #12
                        Im Coax-Lautsprecherständer steigt das Lautsprecherkabel auf den letzten 65 cm senkrecht nach oben, was den Stromfluss bremsen kann. Die Boxen klingen dadurch oft etwas müde und flach.
                        Seit heute vertreibt Piega ein spezielles Care-Fluid, das den Stromfluss auf der ganzen Kabellänge harmonisiert. Es reicht, die Kabelhülle mit einem Baumwolllappen sparsam einzureiben.
                        Erhältlich ist das Fluid unter Tel. 01 04 20 17 zum Preis von 1 Fr. 04 / ml

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                          #13
                          Wirkt aber nur heute

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                            #14
                            Zitat von Reer Beitrag anzeigen
                            Im Coax-Lautsprecherständer steigt das Lautsprecherkabel auf den letzten 65 cm senkrecht nach oben, was den Stromfluss bremsen kann.
                            Hat das dein Händler erzählt? Das ist Unsinn. Da der Strom im Kreis fließt, muss natürlich beachtet werden, dass dann der Strom ja auch wieder 65 cm runterfällt. Demnach gleicht sich das wieder aus.

                            Bei der Gelegenheit... Hat sich eigentlich noch nie einer gewundert, wieso wir für Strom bezahlen? Da der Strom immer im Kreis fließt, fließt er natürlich auch wieder zum E-Werk zurück. Was berechnen mir also die E-Werke?

                            Man darf gar nicht darüber nachdenken, wo wir überall abgezockt werden....

                            Norbert,
                            der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                              #15
                              Naja, bei dem aktuellen April-Wetter kann das schon sein. Die anderen Monate ist das natürlich kaum ein Problem.

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