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Einspielen neuer PIEGA-Lautsprecher

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    Einspielen neuer PIEGA-Lautsprecher

    Hallo,

    nach längerem Probehören verschiedener Lautsprecher und Hersteller ist meine Entscheidung für die TC50 gefallen und ich habe das gute Stück bestellt. Ende der kommenden Woche werde ich die LS beim Händler in Empfang nehmen.

    Wer kann mir ein paar Tipps zum einspielen der LS geben? Empfiehlt sich eine spezielle Einspiel-CD? Wo beziehe ich diese am besten und wie lange dauert das Einspielen?

    Meine letzen neuen Boxen habe ich schon vor "einigen" Jahren gekauft. Damals war es eine Piega LDS 1.0. Ich bin Piega also treu geblieben.

    Besten Dank für Eure Hilfe.

    Michael

    #2
    Glückwunsch zum neuen Lautsprecher.

    Keine besonderen Regeln zum Einspielen. Einfach dudeln lassen. Irgendwo zw. 50 und 100 Std. Ein alter Trick, wie es leiser geht. Je nach Konstruktion kann man das sogar nachts machen:
    • Die LS so dicht wie es geht mit den Schallwänden gegenüber aufstellen. Also "Nase an Nase".
    • Einen LS VERPOLT anschließen. Das heißt, bei EINEM Lautsprecher die Plus- und Minusleitung tauschen.
    • Den Verstärker auf Mono schalten (Stereo geht auch, ist aber "lauter").
    • Dauerbereiselung aus dem Radio.
    • Pegel so einstellen, dass die Membranen vom Tieftöner deutlich "wackeln".
    • Jetzt noch 'ne Decke rüber und die LS können bei ordentlichem Pegel fast "nicht hörbar" einspielen. 2 - 3 Tage und die "Sache" ist erledigt.
    Durch den gegenphasigen Anschluss und die direkte Aufstellung "gegenüber" werden die Schallwellen des einen LS vom anderen LS praktisch "aufgesaugt". Das geht aber nur, weil die LS gegenphasig laufen.

    Siehe auch DBA.


    Bei meinem Besuch im Werk hatte ich mit Kurt auch einmal kurz über dieses Thema gesprochen, warum die LS im Werk nicht eingespielt werden. Es sind einfach organistorische und ganz simpel.... Platzgründe.
    Zuletzt geändert von nk; 29.11.2009, 05:41.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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      #3
      Hallo Norbert,

      Danke für den Tipp.

      Das klingt zwar schräg, werde ich aber einmal ausprobieren. Ich hatte bisher so einiges über spezielle Einspiel-CDs etc. gelesen.

      Vieviel Pegel sollte ich denn drauf geben? Vom Gefühl würde ich mit normaler Zimmerlautstärke starten.

      Beste Grüße

      Michael

      Kommentar


        #4
        Hallo Michael

        das is'n uralter Trick.

        Übrigens, das ist genau das Prinzip eines DBA (double bass array). Die Schallwelle wird von einem anderen LS praktisch "weggesaugt". Im DBA allerdings nur im Bassbereich und unter Berücksichtigung der Entfernung beider Subwoofer.

        Im Idealfall (so dicht wie möglich und mit Monosignal) würdest du bei "normaler" Zimmerlautstärke wahrscheinlich keinen Mucks hören, maximal ganz leises Hintergrundgezischel.

        Das ist kein Witz. Die AP3 bekam von mir im Dauerbetrieb so um die 50 - 70 Watt, dabei war es so, dass man meinte ein kleiner Radiowecker dudelt leise vor sich hin. Stelle es einfach mit der Lautstärke so ein, dass die Membran der Tieftöner deutlich wackelt

        Hier der Aufbau mit der kleinen AP3
        Norbert,
        der NUR den eigenen Ohren vertraut

        Kommentar


          #5
          ----------------------------------------------------------
          Um das vielverteilte Thema "Einspielen" ein klein wenig zu bündeln, habe ich dieses ältere Thema aktualisiert und die Überschrift "modernisiert".
          Die Usprungsüberschrift lautete: "Einspielen einer neuen TC 50"

          Norbert
          ----------------------------------------------------------



          Zitat von sb Beitrag anzeigen

          Das "Einspielen" würde mich auch interessieren. Was passiert da eigentlich? Piega misst die Lautsprecher ja vor der Auslieferung durch. Verändern sich da auch diese Messwerte, oder wird das, was sich verändert nicht gemessen? Und warum ist der Prozess, welcher es auch sein mag, nach dieser Einspielphase beendet, und setzt sich im weiteren Betrieb nicht fort?
          Das Einspielen betrifft grundsätzlich alle Hersteller, alle LS, alle LS-Prinzipien.

          So ein LS-Chassis besteht aus festen und beweglichen Baugruppen. Die beweglichen Teile, die eingespielt werden müssen sind Sicke und Zentrierspinne. Bei der Produktion der Chassis können leichte Verspannungen durch den Herstellungsprozess nie ganz vermieden werden. Diese ganzen "Verspannungen" werden durch das Einspielen "gelockert". Nach dieser "Lockerung" verändert sich das Chassis nicht mehr wesentlich.

          Das Problem: Da es sich bei einem LS Chassis um ein federndes Konstrukt handelt, verändert sich die "Federung" mit dem Einspielen. Gleichzeitig ist die "Federung" aber auch ein wesentlicher Bestandteil der Thiele-Small-Parameter und somit enorm wichtig für die Weichenabstimmung. Das heißt, dass ein nicht eingespielter LS praktisch verstimmt ist. Natürlich werden alle PIEGA so abgestimmt, dass die Parameter für die eingespielten Chassis korrekt sind.

          Im Ergebnis liegt im Bass die Resonanzfrequenz des brandneuen Chassis höher (es ist "steifer"), der Bass ist noch nicht so "ausgeprägt".

          Bei den PIEGA-Folien kommt prinzipbedingt hinzu, dass es hier keine Zentriespinne oder Sicke gibt. Die ganze Trägerfolie übernimmt die Funktionen "Sicke, Membran, Zentriespinne" in einem. Daher ändern sich die Gesamteigenschaften noch stärker als bei dynamischen Chassis-Konstruktionen. Nicht eingespielte Folien wirken "gepresst, nervig, verzerrt".

          Im klanglichen Gesamtergebnis ist eine nichteingespielte PIEGA ein nervendes, inhomogenes Fehlkonstrukt. Kurt nannte es einmal "der LS grätscht" vor sich hin. Ich hatte mal die Gelegenheit einen eingespielten und einen nicht eingespielten M1 direkt zu vergleichen. Wer sich für einen nichteingespielten M1 entscheidet, ist selber Schuld. Da stimmt nichts.

          Meine Beobachtungen mit den PIEGA Folien: Je größer die Folie, desto größer die Differenzen.

          Man kann den Unterschied der Chassis messen. Hierzu gibt es zwei Messmethoden, nämlich die Masse- bzw. die Volumenmethode (siehe hier Punkt 3). Bei dynamischen Tiefton-Chassis ist das kein größeres Problem. Insbesondere mit dem für Mittel-Hochtöner empfohlenen Masseverfahren ist das nicht ganz so einfach, da hierzu eine Zusatzmasse auf die Membran gebracht werden muss. Bei den Masseverhältnissen der extrem leichten und flexiblen Folie keine einfache Übung mit sicheren Ergebnissen.

          Wie lange der Einspielprozess dauert, kann nicht pauschalisiert werden, da es natürlich auch pegelabhängig ist. Irgendwo zwischen 50 - 100 Stunden kommt aber ganz gut hin. Und mit dem "Deckentrick" bekommt man es sogar zur Nachtzeit nachbarschaftsfreundlich ganz gut hin.
          Zuletzt geändert von nk; 09.01.2016, 09:55.
          Norbert,
          der NUR den eigenen Ohren vertraut

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            #6
            Danke Norbert für die ausführliche Antwort!

            So ganz will es mir noch nicht in den Kopf, warum das "gelockerte" System im weiteren Betrieb dann nicht irgendwann "ausleiert". Aber da werde ich mich wohl irgendwann mit den Materialeigenschaften auseinandersetzen müssen.

            Bei den Einspielzeiten kann ich es aus wirtschaftlichen Gründen nachvollziehen, warum die Hersteller das nicht selber machen, aber als Kunde finde ich das schon etwas befremdlich, ein unfertiges Produkt zu erhalten.

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              #7
              Na ja, streng genommen leiert ein LS-Chassis sein Leben lang aus. Allerdings ist dieser Prozess nicht linear über sein Leben verteilt. Am Anfang fällt die Kurve extrem, um im Alter immer flacher zu werden. Ab einer bestimmten Zeit liegen die Veränderungen in Größenordnungen, die für die Abstimmung keine Rolle mehr spielen.

              Der LS verhält sich also reziprok zu uns Menschen


              Na ja, unfertig... ??? Das hast du doch in vielen Bereichen der Mechanik, dass die Teile erst ein klein wenig einlaufen müssen. Getriebe, Bremsen beim Auto. Einige mechanische Uhren sollten nach einer Einlaufphase noch mal zur Justierung....
              Norbert,
              der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                #8
                Macht ein Einspielen (gegenüber stellen der LS mit Decke etc.) auch bei meinen Premium 301 Sinn oder ist dies eher bei den Coax Lautsprechern zu beachten?

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                  #9
                  Ja. Einspielen betrifft im Prinzip jeden LS.

                  Allerdings sind bei den kleinen Folien die Unterschiede nicht so groß, wie bei den großen Folien.
                  Norbert,
                  der NUR den eigenen Ohren vertraut

                  Kommentar


                    #10
                    Um den Einspielvorgang zu einfach wie möglich zu machen, habe ich eine kleine "Rauschdatei" gebastelt.

                    Die Datei kann über USB-Stick, per Porti, auf CD gebrannt .... in einer Dauerschleife (Repeat-Funktion) abgespielt werden. Ob am Ende der Kabel ein passiver, aktiver oder Funk-Lautsprecher hängt, ist völlig egal.

                    Wichtig:
                    Es werden KEINE Kabel verpolt angeschlossen, also weder das LS-Kabel wird an einem Speaker verpolt angeschlossen, noch wird ein Cinch- oder xlr-Stecker umgelötet.

                    Es wird alles völlig korrekt nach Herstellervorgabe angeschlossen.
                    • Mit einem LS die Lautstärke einstellen ("normale" Laustärke),
                    • den zweiten LS anklemmen,
                    • so dicht wie möglich die LS "Nase an Nase" aufstellen,

                    Hinweis:

                    Bei LS mit BR-Öffnung auf der Rückseite kommen dort "vagabundierende" Töne raus. Entweder so lassen oder mit Handtuch/Socken zustopfen.
                    Bei Dipolen wird's überhaupt nicht funktionieren

                    Und wie immer bei solchen Aktionen:

                    Eigenes Risiko

                    Wer sich unsicher ist, kann es ja vielleicht erst einmal an ein paar alten Speakern aus dem Keller probieren.

                    Ganz deutlich: Zwingend ist das Einrauschen nicht, es reicht der normale Betrieb aus. Mit dem Einrauschen ("Nase an Nase") geht's aber nahezu lautlos.

                    Datei zum Einspielen
                    Zuletzt geändert von nk; 13.07.2020, 05:18.
                    Norbert,
                    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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