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TC10x vs. TC30x

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    TC10x vs. TC30x

    In Zeiten, in denen skrupellose Manager, Bankberater, Investmentprofis usw. tausende Milliarden Euro in den Ofen steckten, könnte man einmal über eine Alternative der Geldanlage nachdenken: Sachwerte. Das ist nix anonymes wie ein Gelddepot, da hat man was im Zimmer zu stehen, freut sich und kann viele zufriedene Stunden verbringen. Ist doch auch was wert.

    Zwei „Sachwerte“ über die es sich lohnt nachzudenken sind die PIEGA TC10x und die TC30x. Die 10er hatte ich mir ja schon einmal „vorgenommen“, siehe hier:



    Aber viele Freunde fragen mich immer wieder: „Welche würdest du nehmen, die 30er oder die 10er“. Auch hier im Forum brennt ja vielen die Frage unter den Nägeln. Das nächste Problem: Natürlich keimt immer wieder die Kritik an meinem kleinen Test zur 10er auf, dass die Gerätekombination mit der dicken ClassA von Accuphase nicht praxisgerecht ist.

    Also fragte ich beim Händler an, ob ich ein „paar Geräte“ bekommen kann. Neben den beiden PIEGAS wurde mir noch ein „passender Verstärker“ mitgegeben. Eigentlich dachte ich an was kleineres, aber der Händler meinte nur: „Accuphase - wat’n sonst?“ Also wurde neben den beiden LS noch der Originalständer für die 10er mitgegeben und der Accuphase E350. Ist alles nicht sooo selbstverständlich, so etwas mitzugeben, ohne das zumindest bei mir echte Kaufabsichten vorliegen. Was Service und Kundenfreundlichkeit angeht, geht wohl nicht mehr. Deshalb ist mir besonders wichtig, an dieser Stelle an den Hifi im Hinterhof, Berlin meinen Dank zu richten.

    Um mir viel Zeit zu sparen, fragte ich bei Kurt an, wie denn für die beiden die ungefähren Wandabstände sein sollten. Dann kam der Schock. Eigentlich kann das kein Vergleich der beiden sein, weil sie zu unterschiedlich sind. Während Kurt für die 10er irgendwas um 40 cm Wandabstand angab, gab er für die 30er so um die 90 cm an. Und eigentlich ist die 30er eher an der 70er als an der 10er.

    Nun gut, vielleicht kann also unser Test somit klären, dass die Fragestellung dann nicht lauten MUSS „TC10 oder TC30?“ sondern eher „TC30 oder TC70?“

    Der Test erfolgt im Arbeitszimmer, da hier die Hörabstände für die relativ kleinen Boxen recht praxisgerecht umgesetzt werden können. Der Käufer einer 10er oder 30er wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nämlich keine Wohnhalle zur Verfügung haben. Der Raum ist akustisch „völlig normal“, wie ein durchschittliches Zimmer eben.

    Die Basisbreite zwischen den LS liegt so bei knapp 2 Meter, der Hörabstand liegt immer so im Bereich 1:1,5, also PIEGA-typisch. Abstand LS<-> Rückwand so in etwa, wie von Kurt empfohlen. Für beide Systeme gilt während des Vergleiches: Keine Subwoofer

    Die Lautsprecher werden mit gleicher Lautstärke verglichen. Der Wert wird mittels Schallpegelmesser und 1000 Hz-Ton als Referenz festgelegt. Vor jedem Durchgang wird dann mittels Testton und Schallpegelmesser der Pegel eingestellt. Gehört werden mehrere verschiedene Musikstücke hintereinander, dann wird kurz umgebaut (Markierungen helfen, den Standort immer wieder identisch einzuhalten) und die gleichen Stücke laufen noch einmal. Es bestehen also im Rahmen meiner Möglichkeiten recht faire Bedingungen. Als Zuspieler kommt die Mucke vom „großen“ PC. Der verfügt über eine juli@ natürlich über den ASIO-Treiber angesteuert, Von dort geht es direkt in den Accu. Da die PC-Soundkarte die Wandlung übernimmt, gibt es keine Formatbeschränkung, zum Teil läuft es bis 24 Bit/88,2 Khz

    Für den Vergleich kommen folgende Musiktitel hintereinander vom Server:

    Patricia Barber – Ode To Billy Joe
    Hans Theessink/Terry Evans – You Can’t Judge A Book By The Cover
    Barb Jungr – Don’t Let Me Be Misunderstood
    Christian Willisohn – Tin Pan Alley
    Stella Jones – Revelation And Myth
    Michael Ruf – Wishing Well


    Das als Vorabinfo, wie alles durchgeführt wird. Wie es genau ausgeht, erfahrt ihr später, wenn wir alles ausprobiert haben. Soviel aber sei schon nach einem ganz kurzen Check verraten: die 30er mit dem Accu.... geil.

    Bildchen kommen natürlich auch noch
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

    #2
    bin schon gespannt!
    Accu wieder? Na wenns denn sein muss...

    Ciao, Harald

    Kommentar


      #3
      Zitat von nk Beitrag anzeigen
      Der Test erfolgt im Arbeitszimmer, da hier die Hörabstände für die relativ kleinen Boxen recht praxisgerecht umgesetzt werden können. Der Käufer einer 10er oder 30er wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nämlich keine Wohnhalle zur Verfügung haben.
      Guten Tag Norbert und alle Anderen
      Den Ansatz bezüglich der Raumgrösse kann ich gut nachvollziehen aus Highend-Sicht, ein LS der Raumgrösse entsprechend zu seletionieren.

      Ich glaube aber es stehen oft "kleinere" LS in Wohnzimmern wie es die TP5, TC10x oder TC30x sind, aus Ästhetik oder auch Budgetgründen. Auch die Aufstellung ist, sobald der Raum für mehr als Musikhören genutz wird, oft ein Kompromiss, dass ist beim Wohnzimmer wohl der Fall. Trifft sicher nicht überall zu, vorallem bei uns einem vernarrten Highend-Junkee

      Für mich ist die Komponente Wohnraumanpassung & Felxibilität auf verschiedene Hörräume auch ein Interessanter Punkt.

      Bin jedenfalls so oder so gespannt wie die TC's Deiner Meinung und den Anwesenden nach klingen.

      Gruss Boris
      Zuletzt geändert von bgf; 08.11.2008, 12:23.

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        #4
        Hallo Boris,

        genau deshalb haben wir im kleinen Arbeitszimmer und im mittelgroßen Wohnzimmer gehört. Die Durchgänge verliefen aber auch dort hintereinander und die Boxen standen jeweils am für sie günstigen Ort.

        Wie es genau ausging kommt im im Laufe des Tages. Jetzt erst 'mal Frühstücken und dann noch die Bilder.
        Zuletzt geändert von nk; 09.11.2008, 07:21.
        Norbert,
        der NUR den eigenen Ohren vertraut

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          #5
          Die Fotos zeigen zum Einen, wie beengt es in dem kleinen Zimmer für HighEnd ist (absichtlich) und welcher Platzbedarf so ungefähr und pi mal Daumen erforderlich ist (die Bildchen in der weißen Raumecke mit Zollstock).

          Deutlich auch zu sehen, dass es sich um die gleiche Chassisgröße handelt, bei der 30er sind sie zusätzlich beschichtet.

          Beim „Gruppenbild mit Verstärker“ kann man ganz gut die Größenverhältnisse aller Gerätschaften abschätzen. Für die ganz aufmerksamen Leser: Das Holzbrett und das Tuch unter dem Verstärker haben keinerlei akustische Auswirkung und dienen einzig und allein zum Kratzschutz beim Fototermin.

          Der Deckel vor den Reglern und Schaltern am E350 klappt nach „Druck auf’s Knöpchen“ in unnachahmlicher Art und Weise nach unten. Wie der berühmte Löffel im Honigglas, kein Klappern kein Spiel.

          Fotos vom Aufbau im Wohnzimmer habe ich mir gespart, die Stammleser wissen, wie es dort platziert wird.


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          Norbert,
          der NUR den eigenen Ohren vertraut

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            #6
            Puhhhh, die Marathonhörsitzung ist geschafft, wir auch.

            Da die näheren Umstände schon beschrieben sind, geht’s gleich los. Um den „PIEGA-Effekt“ nicht aufkommen zu lassen, spielte die TC10x erst einmal unsere Ohren warm. Da waren die ersten schon einmal völlig baff. Ich musste mehrmals betonen, das kein Subwoofer angeschlossen ist. Schon beim „Warmhören“ fielen ständig die Attribute „geil“, unglaublich, faszinierend, unfassbar“.

            Dann ging’s los. Völlig fassungslos wurde die 10er angestarrt, als Barb Jungr „Dont’ Let Me Be Misunderstood“ (vom Linn-Server) intonierte. Die Räumlichkeit, diese Präzision...ich will den 10er Test hier nicht wiederholen. Mit welchem Punch aber diese große Coladose zu Werke ging, konnte niemand wirklich begreifen. Am Ende des ersten Durchgangs fiel dann sogar der Begriff „Weltklasse unter den Bedingungen“. In dem kleinen Hörumfeld reichten die Pegel der 10er für alle Gelegenheiten dicke aus. Es gab praktisch vom Disco-Kracher bis zur sparsamen HighEnd-Aufnahme nix, was die Kleine in Verlegenheit brachte.

            Dann der Umbau auf die 30er. Kerl, ist das ein Tier. Kurt sagte mir, dass die 30er recht dicht an der 70er ist, halt nur nicht so laut kann. Mein lieber Kurt...... in dem Zimmer, auf knapp 2,5 Meter Hörentfernung zerbröselt sie das Trommelfell und dabei zuckt sie nicht einmal mit ihrer Gehäusewand. Willst du deine Kundschaft dann mit der 70er töten?

            Ist sie nun „besser oder schlechter“ als die 10er......tja, was soll man sagen. Die 10er punktet mit einer unglaublichen Räumlichkeit und ihrem wesentlich geringeren Platzbedarf, da sie deutlich näher an die Wand kann. Sie geht natürlich nicht so weit runter wie die 30er. Ein tief geschrammelter Akustikbass kam mit der 30er natürlich mit mehr Druck und Körper. Aber, das ist tatsächlich vom Sitzplatz und der Musik abhängig. Denn es gab durchaus Situationen, wo die 30er unter den beschriebenen Bedingungen schon ganz schön „gewaltig“ war, ohne aber die guten Manieren zu verlieren. Kein noch so komplexes Signal im Tiefbassbereich brachte sie in Verlegenheit, obwohl der E350 richtig einheizte. Immer kurz, trocken präzise, aber in einigen seltenen Situationen in dem kleinen Umfeld „etwas zu viel“.

            Dann konnten wir doch nicht widerstehen und zogen ins Wohnzimmer um. Allerdings dort nicht mit dem E350, sondern jetzt an der „Dicken“. Der Verkabelungsaufwand wäre zu groß und in der Kürze der Zeit nicht zu schaffen gewesen. (Fast) Alle dachten, das schafft die Kleine nicht. Dass sie zum heimlichen Liebling des Abends wurde, hätte keiner gedacht. Natürlich gab’s irgendwann eine Grenze mit dem Pegel und im tiefsten Frequenzkeller ... na, ja. Aber es war für mich amüsant, die anderen beim Hören zu beobachten. Da wurde der Kopf ungläubig geschüttelt, staunende Kulleraugen, tiefes Durchatmen bei einem Schlagzeug......

            Dann die 30er. Ist die gut, richtig gut. Auch in dem Raum (~28 m²) war der Pegel mehr als „ausreichend“. Gepaart mit einem Tiefbass, der schnell, kurz und furztrocken von den Membranen knallte. Stella Jones und ihr „Revelation And Myth“: Jeder Griff am E-Bas, auch in hektischen Passagen, wurde mit äußerster Akuratesse in den Raum gedrückt, ohne dass irgendwelche Kompressionseffekte auftraten. Bei großen Trommeln blieben sämtliche Ausschwinggeräusche klar definiert und druckvoll, auch wenn die Schießbude weiter malträtiert wurde.

            Ich beschränke mich auf den Bass, denn was sollen wir hier noch über den Koax reden? Einhelliges Fazit zum Koax: Phantastisch

            Die Frage „TC10 oder TC30“ stellt sich nicht mehr. PIEGA hat es ganz sauber hinbekommen, die 30er und die 10er im Sortiment zu platzieren. Daher eine ganz klare Empfehlung meinerseits:
            • Kurze Hörabstände, wenig Platz, zwingender geringer Abstand LS <-> Wand, keine Ultrabrutalpegel = TC10x. Das Ergebnis ist Weltklasse bei diesen Spielregeln.
            • Mehr Platz, größerer Wandabstand zwingend, keine Ultrabrutalpegel = TC30x. Das Ergebnis macht ziemlich sprachlos. So klein und doch so ein großer Klang.
            Wobei ich sagen muss, dass der Begriff „Ultrabrutalpegel“ wirklich so gemeint ist. Außer etch (aus beruflichen Gründen) fährt wohl niemand diese Pegel, die eine 10er oder 30er bei „artgerechter Haltung“ in Verlegenheit bringen.

            Immer wieder gerne besprochen....die Verarbeitung der Lautsprecher.
            Was soll man sagen? Vier „Tester“, darunter zwei aus metallverarbeitenden Berufen, fanden nicht den kleinsten Ansatz zur Kritik an beiden Lautsprecherpärchen. Bestnote.

            Der TC10-Ständer: An der Verarbeitung kann man nichts Negatives entdecken. Aber meine Designkritik aus dem „10er-Test“ bleibt. Pulverbeschichtung und das gebürstete Alu passen nicht optimal. Die Konstruktion schwingt wie ein Entenarsch und die fehlende Höhenverstellung wurde schon angesprochen. Nun gut, zum Glück gibt’s im Zubehörbereich gute und günstige Alternativen.

            Der Sockel für die 30er: Hier fehlt nur die Höhenverstellung. Also Kurt.....Löcher gebohrt, Gewinde geschnitten und alles ist perfekt. Der "Minifleckchen" Pulverbeschichtung fällt an dieser Stelle nicht ins Gewicht, da so gut wie nicht sichbar.


            Ganz kleine private Anmerkung noch. Dieses schwarz eloxierte Gehäuse sieht absolut nobel und edel aus. Alle 3 Gäste hätten sofort schwarz gekauft. Hat aber zwei Nachteile:

            Es lässt sich schlecht fotografieren, da der Kontrastumfang gewaltig ist und...
            wie bei einem schwarzen Auto sieht es super aus, wenn es sauber ist. Blöderweise sieht man sofort, wenn jemand mit Fingern rumgrabbelte.

            Die Flucht in Sachwerte, noch dazu wenn man „Alu-Rohstoffe“ kauft, kann also durchaus eine sehr zukunftssichere, weil beruhigende Investition sein. Ob man sich einen großen oder kleinen „Alublock“ hinstellt, ist eigentlich nur eine Frage des Platzes. Auf alle Fälle hat sich einer er "Tester" ziemlich geärgert, dass er erst vor einem Jahr in dänisches Holz investierte. „Ich bekomme doch nix mehr für die Dinger“.


            Ein paar Sätze zum Accuphase findet ihr hier:


            Zuletzt geändert von nk; 09.11.2008, 10:33.
            Norbert,
            der NUR den eigenen Ohren vertraut

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              #7
              Hallo Norbert,

              danke für diesen ausführlichen Test, der für viele Piega-maniacs sicherlich sehr hilfreich sein wird.

              Zitat von nk Beitrag anzeigen
              Die 10er punktet mit einer unglaublichen Räumlichkeit
              Wie soll ich diesen Satz deuten, Gleiche Schallwandbreite, gleiches Chassis
              und doch ein Unterschied bei der Räumlichkeit?

              Noch zwei Fragen zur 30er:

              Du hast ja auch diesen "japanischen" Fuß an Deinem Testobjekt gehabt, ist der nun Serie oder Ausnahme?

              Sind die 30er tatsächlich nicht für die Anbringung von Spikes vorgesehen?
              Das fänd ich ehrlich gesagt nicht zeitgemäß.

              Danke und liebe Grüße, Lars

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                #8
                als ich mir die TC30X letzte Woche beim Händler näher angesehen habe, sind mir am Boden "Gummi"füsschen aufgefallen - ob die nun Serie sind oder vom Händler kann ich leider nicht sagen.

                @Norbert
                schöner Bericht - vielen Dank!
                Nachdem Du die "Ultrabrutalpegel" ausschließt kann ich mir die TC30X fürs Heimkino wohl abschminken.
                Bei der Vorführung im Oktober wollte der Pioneer Repräsentant den SC-LX90 auf meine Anfrage hin auch nicht weiter aufdrehen - aus Rücksicht auf die Nachbarräume. Vielleicht aber auch generell nicht möglich?

                Ciao; Harald

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                  #9
                  Hallo Lars,
                  die 10er besitzt die Fähigkeit ohne große Anstrengung bei der Standortwahl "zu verschwinden". Das Ding verschwindet einfach, da ist nur noch Musik. Selbst wenn man konzentriert auf die Bändchen starrt und hört, hat man Mühe die Schallquelle zu orten. Das geht aber nicht zu Lasten der präzisen Abbildung. Wie wir es von den PIEGA kennen, messerscharf und absolut präzise.

                  Es ist ja bei sehr vielen kleinen 2-Wegern zu beaobachten, dass sie eine hervorragende Abbildung haben. Als Ursache wird immer wieder angegeben: kleine Schallwand, eng zusammenliegende akustische Zentren.

                  Ich kann an der Stelle nur vermuten. Die Schallwand ist ja nicht identisch, sie ist bei der 10er nicht so hoch. Weiterhin hat die 30er zwei übereinander liegende Tieftöner, was eventuell dazu führt, dass die akustischen Zentren ein klein wenig weiter auseinander liegen. Beides zusammenn KÖNNTE eine Erklrärung sein. Hier könnte Kurt vielleicht noch was zu sagen.

                  Aber das dieser Winzling so eine grandiose Räumlichkeit besitzt, fiel ja schon in meinem Einzeltest auf. Das heißt aber nicht, dass die 30er in diesem Punkt "versagt" Um Gottes willen, nein. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob das gestern alle so mitbekommen haben. Ich hatte ja auch bereits im Vorfeld und im Nachgang des Gemeinschaftstest noch in aller Ruhe und mit perfektem Sitzplatz gehört. Aber die Kleine verschwindet einfach... weg... kein LS zu hören.


                  Die Bodenplatte verfügt über vier Schrauben. Ob man die entfernen und Spikes o. ä. eindrehen kann oder ob die 4 Schrauben die Bodenplatte fixieren, kann ich nicht sagen. Ausgestattet sind sie jedenfalls mit kleinen Klebe-Gummidämpfern. Auch da müssen wir also auf Kurt warten.

                  Einer von der "Berliner Delegation" bemerkte beim Tag der offenen Tür, dass der Sockel der 30er im Katalog und der Sockel im Vorführraum unterschiedlich war. "Ermittlungen ergaben" halt diesen "japanischen Unterschied". Soweit mir bekannt ist, ist der aber tatsächlich nur für Japan. Wer ganz genau hinsieht, kann es auch auf der Homepage sehen. Ich hatte hier die "normale", kleine Version. Achtet da ganz genau auf die Fotos.

                  Tja, so sind also noch drei Fragen entstanden, die in letzter Sicherheit nur Kurt erläutern kann.
                  Zuletzt geändert von nk; 09.11.2008, 12:23.
                  Norbert,
                  der NUR den eigenen Ohren vertraut

                  Kommentar


                    #10
                    @Harald......

                    ....Ultrabrutalpegel. Im kleinen Raum fühlten sich einige nicht mehr wohl, wenn die 30er lostobte. Einer hielt sich sogar die Ohren zu. Und das nicht, weil die 30er so schlecht war.

                    Ein Blick auf den Pegelmesser....Die Nadel zuckte teilweise um die 100dB, mal mehr, mal weniger.

                    Ab sofort bin ich vorsichtig, wenn Kurt sagt "Hoher Pegel"
                    Norbert,
                    der NUR den eigenen Ohren vertraut

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Norbert

                      Danke für Deinen fundierten Bericht! Zu den Gummifüsschen: Die verhindern, dass der teure Parkettboden beschädigt wird.... Für die kompromisslosen Musikhörer führen wir natürlich Spikes im Angebot die unter die TC30 gemacht werden können. Leider weiss das noch nicht jeder Händler, drum schreib ich`s hier.

                      Grüsse
                      Kurt

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                        #12
                        Hallo Kurt,
                        danke für den Hinweis bzgl. der Spikes.
                        Trotzdem nochmal die Frage zu dem Eindruck der besseren Räumlichkeit im Test der 10er gegenüber der 30er.
                        Liegt dem eine konstruktive Basis zugrunde (Bsp. die Schallwand) oder ist dies ein subjektiver Eindruck, den Du als Entwickler nicht bestätigen möchtest?
                        Wenn dem so ist, müsste das ja auch gegenüber allen Piega Koax Standlautsprechern gelten.
                        Das Bändchen strahlt doch eigentlich mehr nach vorne gebündelt ab und nicht so tierisch breit wie manch konventionelle Konstruktionen, so daß dem eigentlich nicht so sein sollte, oder bin ich da auf dem Holzweg?

                        LG, Lars
                        Zuletzt geändert von Lars; 09.11.2008, 19:02.

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                          #13
                          Hallo Lars,
                          zwar hast du deine Anfrage mehr oder weniger gezielt an Kurt gerichtet, aber ein klitzekleinwenig kann ich schon einmal im Vorfeld versuchen zu erläutern.

                          Ich nehme anhand deiner Frage im letzten Satz an, das du eine „Richtwirkung“ der Folie vermutest, die somit nicht (oder nur wenig) durch Gehäuseflächen/-kanten beeinflusst wird.

                          Die Bündelung der abgestrahlten Frequenen wir hauptsächlich durch zwei Parameter beeinflusst. Membrangröße und Frequenz.

                          Grundsätzlich gilt: je höher die Frequenz und je größer die Membran um so größer die Bündelung. Umgekehrt: Je niedriger die Frequenz und je kleiner die Membran desto „kugelförmiger“ wird abgestrahlt.

                          Die Form der Membran spielt dabei zwar auch eine kleine Rolle, aber nicht in der Größenordnung wie vermutet. Wäre die Form allein ursächlich für das Abstrahlverhalten, würden Systeme wie Inverskalotten (wie. z. B. bei Focal) den Schall wie ein Laserstrahl losschicken. Machen sie aber nicht. Siehe auch hier:


                          Ergo: In Abhängigkeit zwischen Frequenz und Membrangröße kann sich der Schall kugelförmig ausbreiten. Jetzt wird klar, warum kleine Schallwände zumindest in diesem einen Punkt theoretische Vorteile verbuchen können. Auch ein Indikator dafür ist die Aufstellempfehlung, dass eine TC10 im Regal ein klein wenig „hervorgucken“ soll. Auf keinen Fall darf sie „hinter der Frontlinie“ stehen, da sonst frühe Kantenreflexionen negativen Einfluss nehmen. Und das „trotz“ der Folie und ihrer vermuteten Bündelung.

                          Messtechnisch kann man auch sehen, dass der kleine Koax recht gnädig ist, was den Amplitudengang außerhalb der Achse angeht. Da kann man ruhig ein klein wenig außerhalb der Achse sein, ohne dass es großartig ins Gewicht fällt. Schaut man sich dagegen die veröffentlichten Messschriebe beim großen Koax an, sieht es da etwas anders aus.

                          Eine kleine Schallwand ist also für die Einzelwertung „Abstrahlungseigenschaften“ immer gut. Dass andere Gründe eine kleine Schallwand verhindern, liegt nun einmal in der Natur der Sache. Zum einen natürlich die Baugröße der einzelnen Chassis und dann kommt auch das Alugehäuse ins Spiel. Gerade in diesem Punkt haben die „dünnen“ und dennoch steifen Gehäusewände aus Alu enorme Vorteile gegenüber dicken Holz- oder Steinwänden. Insgesamt lassen sich dadurch Gehäuse erzielen, die zwar das gleiche Innenvolumen wie andere haben aber wesentlich kleinere Außenabmessungen. Neben dem FAF profitiert davon die Schallwandgröße.

                          Ich habe im Rahmen des Tages der offenen Tür eine ganze Weile mit Herrn Raymann über den Dipol geplaudert. Dabei erklärte er mir, dass selbst die seitlichen Rundungen der Schallwand (direkt links und rechts neben dem Koax) Einfluss haben. Nicht viel, aber immerhin.

                          Schau dir einmal die kleinen Kanten links und rechts neben der Schallwand bei den PIEGAs an. Sie sind alle nach „hinten gebrochen“. Das ist nicht nur Design.....

                          Würdet ihr mich zwingen, die beiden in eine Skala von 1 – 10 zu stecken, wäre meine Einstufung:

                          räumliche Abbildung:
                          TC10x = 9,5 Punkte
                          TC30x = 9,2 Punkte

                          Subjektiv natürlich.


                          Zuletzt geändert von nk; 10.11.2008, 08:19.
                          Norbert,
                          der NUR den eigenen Ohren vertraut

                          Kommentar


                            #14
                            Also Norbert, soweit verstanden und auch weitgehend einleuchtend.

                            Hatte bisher trotz deiner Erläuterung die Info , daß auch der kleine Koax von Piega eher in Richtung "gebündelt abstrahlend" tendiert.
                            Einfach so hinstellen kann man die ja meiner Erfahrung nach auch nicht.
                            Deine Erläuterungen würden ja auch nicht komplett dagegen sprechen.

                            Könnte natürlich auch sein, daß sich der deutlich höher angebrachte Koax der 30er
                            in dem einen Punkt, eben " Abbildungseigenschaften " minimal auswirkt, da ja nun zu höheren Freqs eher bündelnd und bei normaler Sitzhöhe leicht aus Achse verlaufend.
                            Warum gibts da eigentlich keine "Pseudo d´appolito" Anordnung der Tieftöner?
                            Wahrscheinlich Stabilitätsgründe etc.
                            Naja, der Kurt wirds schon wissen.
                            Vielleicht gibts da ja doch noch ein Statement zu?
                            Hätte mich einfach mal interessiert

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo Lars,

                              einfach "nur so hinstellen" klappt nur in der Werbung amerikanischer Sub-Sat Systeme.

                              Im Grunde kannst du KEIN System "einfach mal so" hinstellen, wenn du es zur Höchstleistung treiben willst. Mein HiFi-Kumpel Peter hatte vor geraumer Zeit ganz akribisch seine B&W mit Wasserwaage und Metermaß aufgebaut. Auch dort waren klangliche Nuancen bei jeder kleinsten Veränderung hörbar. Stöbere einmal in den FAQ unter dem Begriff "Phasen- und Zeitverhalten". Von daher sind die Koaxe nicht mehr oder weniger sesibel als andere Systeme, von der Theorie her sogar weniger zickig.

                              Was der Koax macht, dass er auf Grund seiner faszinierenden Präzision Fehler schneller offenbart. Das sind Fehler, die andere auf Grund ihrer fehlenden Präzision vielleicht gar nicht bringen. Von daher kann man an dem Koax schon mal verzweifeln, insbesondere, wenn man bisher mit dem Teil noch keine Langzeiterfahrung hat. Für manche ist das Ding in den ersten Momenten sogar "mehr als gewöhnungsbedürftig". Daher sage ich immer, der "PIEGA-Effekt".

                              Der große Koax ist halt noch sensibler und bildet evtl. "Fehler" in der Aufstellung noch intensiver ab.

                              Ich habe das hier mehr als einmal erlebt. Manche zucken zusammen und erschrecken sogar vor dieser Direktheit, dann können sie mit der Detailtreue nix anfangen. Viele sind plötzlich enttäuscht, weil ihre hochgelobten CD sch...e klingen. Nach ungefähr 1 Stunde ist dieser Effekt aber vorbei und schlägt ins Gegenteil um. Einer rief mich nach 2 Tagen an und "beschimpfte" mich, weil ich ihn "versaute". Er hört nur noch Schrott zu Hause. Der Anstand verbietet es, seine LS-Marke zu nennen (kommt aus England, aber da es in England viele LS-Hersteller gibt....).


                              Die Grundidee von Joe d'Appolito war ja, dass ohne große Gehäuse oder gar Hornkonstruktionen der Wrkungsgrad erhöht wird, der LS also letztlich lauter ist. Das wird durch die spezielle Chassisanordnung erreicht, die durch Interferenzen zu einer gewissen Bündelung führen. Nun hat der Koax ein Problen garantiert nicht, dass er leise ist. Das Ding könnte Pegel drücken, die manch Hornsystem vor Neid erblassen lassen. Mit dem großen Koax könnte schon beinahe PA möglich sein.

                              Der Pegelgewinn bei d'Appolito wird aber erkauft durch eine stärker ausgerichtete (in der Regel waagerechte) Bündelung. Für manche Zwecke ist das sogar von Vorteil, da Reflexionen von Decke und Boden reduziert werden können. Duirch die stärkere (im Normalfall) waagerechte Bündelung muss aber die Ausrichtung sehr genau auf den Hörplatz erfolgen, weil du sonst ganz schnell aus der "Idealachse" raus kommst.

                              Allerdings klappt das mit dem d'Appolito nur unter bestimmten geometrischen Spielregeln der Anordnung und Frequenzbereich der Chassis.

                              Von daher müsste hierzu Kurt mehr sagen, ob auf Grund der Koaxeigenschaften (Abmesungen/Frequenzbereich) überhaupt ein "echtes d'Apo" möglich ist. In der Regel lassen sich nämlich diese System nur mit sehr kleinen Chassis aufbauen. Und "klein" ist der Koax ja nun nicht gerade.

                              Weiteres zum d'Appolito:

                              Zuletzt geändert von nk; 10.11.2008, 12:41.
                              Norbert,
                              der NUR den eigenen Ohren vertraut

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