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Piega P 10

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    Piega P 10

    Hallo liebe Leute,
    ich bin neu hier und habe da mal ein Paar fragen.

    Vor ein paar Jahren hatte ich das vergnügen die schon etwas ältere P 10 an hochwertiger Elektronik hören zu dürfen.
    Nun meine Frage an die Piega Experten hier, welche Nachfolge Modelle spielen auf dem Niveau oder höher der P 10 ?

    Gruß und besten dank schonmal für antworten

    #2
    Hallo. Ich selber hatte 20 Jahre lang die P10 und bin heute Besitzer der Coax 90.2.
    Was soll ich sagen, gaanz schwierig....
    Man hat mir gesagt, dass die Coax 90.2 auf einem ganz anderen Niveau als die P10 sei und hatte mich deshalb schnell für den Ersatz entschieden.
    Ja, es ist schon richtig. Die Auflösung mit den neueren Coax ist schon eine neue Welt.
    Aaaaber: Die P10 ist immer noch tief in meiner Erinnerung. Vor allem spielt sie in den unteren Bereichen Bass gewaltig auf und auch sonst ist es immer noch ein absoluter Spitzenlautsprecher.
    Heute hat mein Sohn die P10 und als ich letzthin aufgrund des Interesses ihn überzeugen wollte, er solle doch die P10 verkaufen und meine Coax 90.2 für einen Spotpreis übernehmen, damit ich die 811er kaufen könne, lehnte er dankend ab (obwohl er täglich den Vergleich machen kann zwischen den beiden Lautsprechern, weil er jeden Tag bei uns zu Hause ist und er die neue Coax sehr oft auch hört. Er bevorzuge doch gerne seine P10 (Jahrgang 1998 = gleich wie sein Geburtsjahrgang), weil sie ihm einfach besser gefalle, vor allem auch bei den Tiefen. (er bestätigte mir auch mein Empfinden, dass unten die P10 satt und weich aufspielt, und dank den beiden Hochtönern vorne und hinten ist der Klang auch oben immer noch spitze).
    Sie steht noch heute so neu da wie damals und spielt noch heute auf höchstem Niveau.
    Man kann nun hier schreiben was man will was das heute alles für eine neue Welt sei, aber wir hören beide Lautsprecher immer wieder nebeneinander und die Welt hat sich eben trotzdem nicht ganz so schnell verändert, wie viele es uns weiss machen möchten. (Oder kann das Gehör die vielen Fortschritte final trotzdem nicht ganz wahrnehmen).
    Klar, die neuen sind viel besser (711, 811), aber wenn Du eine gute P10 hast, dann kannst Du getrost weiter auf einem Spitzenlautsprecher hören, ausser Du hast viel Geld zu Deiner freien Verfügung für die neue Welt.
    Gruss Thomas

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      #3
      Hallo Thomas,
      danke für deine Schilderung, das bestätigt mich in meiner Erinnerung, speziell den Bass hätte ich genau so beschrieben.
      Ich stehe auch eher auf die älteren Geräte bzw Lautsprecher.
      Wenn dein Sohn die P 10 in absehbarer Zeit doch abgeben möchte bitte Bescheid sagen.

      Gruß und danke für deine Antwort
      Ralf

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        #4
        Lasst uns das mal "philosophisch" angehen

        Über allem steht natürlich erst einmal: "erlaubt ist, was gefällt."

        Ich lasse das jetzt mal mit dem Bass und seinem Verhalten im Raum aus. Dazu gibt's im Forum jede Menge Lesestoff.

        Bei einigen Hörvergleichen, die ich bei der PIEGA machen konnte und verschiedene Generationen vergleichen durfte, gab es sehr oft ein ähnliches Bild. "Der alte LS" wirkte "mächtiger". Je mehr Mühe man sich aber beim Vergleich gibt (Pegelabgleich, gleicher Raum, unveränderte Positionen, gleiche Elektronik....), desto deutlicher werden die Generationssprünge. Die meisten sehr namhaften LS-Entwickler sehen die größten Entwicklungspotenziale im Bereich des Gehäuses. Ziel ist es immer, dass sich das Gehäuse so wenig wie nur irgend möglich ins Geschehen einmischt.

        Die Problemursachen und die Auswirkungen habe ich hier einmal gaaaanz kurz umrissen. Je weniger sich das Gehäuse einmischt, desto "präziser" wird auch die Basswiedergabe. Die Töne werden (fast) nicht mehr vom Gehäuse erzeugt. Das hätte zur Folge, dass die Töne länger Nachschwingen und so oftmals ein Eindruck entsteht, dass es sich "wärmer, tiefer" anhört. Oder wie oben geschrieben "satt und weich". Bei ausgesuchtem Musik-Material wird aber schnell deutlich, dass diese "wärmere" Tonerzeugung eigentlich falsch ist. Der "fehlerfreiere LS" wirkt oftmals "schlanker, drahtiger". Aber er mischt keine Töne zuviel unter dem Originalsignal.

        Das könnt ihr auch bei meinen Vergleichen vor einigen Jahren mit den hauseigenen PIEGA-Folien der Classic-Baureihe nachlesen.

        Im Laufe der Jahre wurden natürlich auch die Erkenntnisse im Gehäusebau weiter perfektioniert. Und das nicht nur bei PIEGA, sondern auch bei den Profilherstellern. Das geht hin bis zu immer weiter verfeinerten Klippel-Messungen. Kurz: Die Entwicklung im Gehäusebau lässt sich nicht verleugnen.Und insbesondere die Coax 10.2, 30.2, 70.2 und die 90.2 hatten einen sehr deutlichen Sprung gemacht.

        Last but not least.... Selbstredend spielt auch die gehörmäßige Abstimmung ein Rolle. Diese Abstimmung unterliegt auch einem Zeitgeschmack.

        Um jetzt zu deiner Frage zu kommen: Aus technischer Sicht sind die Nachfolger (vor allem die erwähnten xx.2) der P10 entrückt. Gut, bei der 10.2 gibt's natürlich Einschränkungen, man kann einen Regal-LS nicht mit einem ausgewachsenen Stand-LS vergleichen.
        Zuletzt geändert von nk; 23.04.2023, 15:27.
        Norbert,
        der NUR den eigenen Ohren vertraut

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          #5
          Danke Norbert für die natürlich absolut richtige Antwort.
          Es ist eben schwierig, Empfindungen richtig zu beschreiben. Lass es mich mal noch mit einer anderen Technik beschreiben. Ich bin noch in der glücklichen Lage, über 2 Motorräder zu verfügen. Eine 12 jährige, luftgekühlte Moto Guzzi Stelvio 1200 und eine hochmoderne KTM 1290 Super Adventure, mit allen technischen Features, die der aktuelle Markt anbietet. 105 PS zu 160 PS. Beides ähnliche Motorräder (Reise-Enduros). "Einfach" gegenüber "high tech mit allerneusten Features". Technisch ist die neue der alten auch "entrückt", und zwar in absolut allen Belangen, keine Frage, aber wenn es ums reine Motorradfahren geht, dann sind beides sensationelle Motorräder und beide entzücken Dich ähnlich gewaltig beim fahren. Die ältere einfach auf eine etwas andere Art, aber keinesfalls "schlechter", aber basierend auf technischen Referenzkriterien natürlich massiv schlechter. Genau gleich verhält es sich meines Erachtens hier beim oben genannten Thema.
          Gruss Thomas

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            #6
            Hallo Maico, der Vergleich ist sehr schön und da rennst du auch bei mir offene Türen ein. Immerhin bin ich auch fast 40 Jahre auf Motorrädern unterwegs gewesen.

            Bei der Musikwiedergabe müssen wir uns aber auch noch eine andere Frage stellen. Was wollen wir? Lass mich das an einem konkreten Beispiel festmachen.

            Vor einigen Jahren fand bei PIEGA ein "Tag der offenen Tür" statt, gleichzeitig wurde der M1 präsentiert. Anwesend war u. a. ein Tontechniker, der eine CD im Gepäck hatte, bei der er an den Reglern saß. Nach der Vorführung plauderten wir und er schwärmte förmlich vom M1: "Genau so muss das sein, so war es im Studio. Perfekt."

            Kurze Zeit später kam ich mit zwei anderen HiFi-Fans ins Gespräch, die sich richtig aufregten über diese Performance. "Zu hart, zu spröde, ganz schlecht". Ich gab den Tipp: "redet doch einmal mit dem Tontechniker der CD, der steht da vorne." Keine zwei Minuten später waren sie weg.

            Hier sieht man deutlich, wie die eigene Vorstellung und die "Realität" differieren können. Wollen wir uns also mit unserer HiFi-Kette dem Ideal so weit wie möglich nähern oder wollen wir sounding? Spinnen wir den Faden weiter.... ein "weicher, warmer" LS, dazu eine "warme weiche" Röhrenendstufe, plus ein "warmer weicher" Röhren-Vor-Vorverstärker. Wie weit entfernen wir uns da von den Vorstellungen der Musiker, des Tontechnikers, des Produzenten... Oder kommt sogar irgendwann der Punkt wo wir feststellen, dass wir zuviel "warm und weich" integriert haben und versuchen dann mit Geräteausch oder Kabelexperimenten zu kompensieren.

            Was spricht also dagegen, einen möglichst "soundfreien" LS zu kaufen? Das Ding soll doch eigentlich nichts weiter machen, als den Strom so verlustfrei wie möglich in akustische Energie zu wandeln. Was allerdings keine leichte Aufgabe ist.

            Norbert,
            der NUR den eigenen Ohren vertraut

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