Es scheint ja mal wieder das Sommerloch zu kommen, wie man unschwer an der geringen Anzahl an neuen Themen und Fragen erkennen kann.
Es ist vielleicht daher der richtige Zeitpunkt einmal übers Hobby zu grübeln. Auslöser ist eigentlich der Artikel in der aktuellen „Audio“, Heft 6/08, Thema: Stromfilter. Eigentlich nicht einmal der Artikel, sondern das Editoral des Herrn Pfeiffer.
Dort schreibt er im letzten Absatz:
Zitat
...Einer aus der Branche verkündete auf der HighEnd in München, dass der Klang eines HiFi-Gerätes zu 75% abhängig sei von der Aufstellung und Zubehör. Das ist zu 100% Blödsinn.....
Zitatende
Ich selbst habe einige Vorführungen von Voodoopriestern erlebt, die schon ins Comedy-Lager abdrifteten. Von Luftionisatoren, Molekularordnern, die über Geräte gewedelt werden, Filzblättchen, die oben links in die Raumecke geklebt werden sollen, Klangschälchen, dann über BiWi-Brücken für 400 Euro, bis hin zu dramatisch klangverändernden Racks und Netzsteckdosen. Ach ja.... Gerätesicherungen.
Nun, das wäre ja alles gar nicht so schlimm, würde es nicht jede Menge Menschen geben, die MIR vorhalten ich sei ja wohl völlig taub, denn der Unterschied ist ja wohl deutlichst zu hören. Vor ungefähr drei Monaten spielte ich bei Saturn am Kurfürstendamm Mäuschen. Ich muss dazu sagen, diese Saturn-Filiale hat eine HighEnd-Ecke, in der z. B. fast die gesamte Palette von Burmester steht. Da unterhielt sich also ein „Mit-40er“ im eleganten Zwirn und in perfekter Ausdrucksweise mit dem Verkäufer über BiWi-Adapter. Ich hörte interessiert zu und fragte dann mal so ganz beiläufig, worin denn die Ursachen für die Klangverbesserung liegen. Kann er nicht einmal den Kasten öffnen? Ganz entrüstet sagte dann der „Mit-40er“, dass man den Unterschied im ersten Takt der Musik erleben kann und ich dann wohl das falsche Equipment besitze, wenn ich nicht diese Unterschiede hören würde. Er wusste nicht, was in unserem Wohnzimmer steht, ich hab’s auch nicht gesagt. Wie soll man sich da auch noch sachlich austauschen?
Und dann dreht sich natürlich der Kreis zu dem Artikel in der „Welt“, siehe hier:
Die Szene beklagt sich über Umsatzrückgänge, Qualitätsverlust usw. Aber, ist sie daran nicht auch selbst schuld?
Auf der einen Seite wurden mir 5.1-Sets für 2000 Euro als das Non-Plus-Ultra angepreisen, gleichzeitig sprachen Werbefuzzis von HighEnd mit MP3. Die gleiche Industrie hat nun ein Problem zu verkaufen, dass es mit 5.1 für 2000 Euro und MP3-Dockingstation „nicht ganz optimal“ klingt.
Auf der „Gegenseite“ verkauften einige HighEnd-Studios Stereo-Verstärker und LS für 3000 Euro und für die gleiche Summe noch einmal „optimiertes Zubehör“. Selbst mitbekommen.
Es erwartet wohl keiner, dass jeder einen Lehrstuhl für Physik besitzt, um technische Zusammenhänge zu hinterfragen. Gerade deshalb muss man erwarten können, dass man korrekt und fair im Fachhandel beraten wird. Es ist immerhin sein wichtigstes Kapital: Der zufriedene und korrekt behandelte Käufer.
Ich weiß nicht, ob die „Audio“ nur aus diesem Zubehörgefasel langsam aber erkennbar aussteigt, weil sie damit alleine im Blätterwald stehen und somit eine kaufbare Alternative für die „Realos“ werden wollen. In der Szene ist alles möglich. Nun, zumindest ich ganz persönlich kann den Test der Netzkabel, den Test der Audiokabel und den Filtertest im Kern bestätigen. Vielleicht testen sie ja auch mal HighTech-230-Volt-Verteilerdosen. Nach einigen Tests in meiner ungeeigneten Kette (siehe weiter oben) kam ich nämlich zu dem Schluss, dass ein Verteilerturm von Conrad gar nicht mal schlecht ist.
Frage: Wer fühlt sich nicht verarscht, verunsichert, manipuliert oder sogar über den Tisch gezogen, wenn dermaßen divergierende Aussagen zu ein und demselben Thema – nämlich Zubehör – erfolgen.
Frage: Wundert es da irgendeinen, wenn sehr viele Menschen über uns „HiFi-Spinner“ die Nase rümpfen?
Frage: Wieso stellen nicht so „HighEnd-sattelfeste“ fest, dass es eine Rückbesinnung auf Wehrmachtstechnologie gibt. Stichwort: Analogplatte und Röhrenverstärker, siehe Manfreds Bericht hier: http://www.piega.info/showpost.php?p=6802&postcount=2
Frage: Warum werden Blindtests so verteufelt und zerrissen? Selbst ein Blindtest, der nicht unbedingt 100% wissenschaftlich genau zu Hause durchgeführt wird, würde viel dummes Gerede entlarven
Frage: Ist es in Anbetracht dessen nicht erklärlich, wenn einige dieses wirklich schöne Hobby voller Frust aufgeben?
Es ist vielleicht daher der richtige Zeitpunkt einmal übers Hobby zu grübeln. Auslöser ist eigentlich der Artikel in der aktuellen „Audio“, Heft 6/08, Thema: Stromfilter. Eigentlich nicht einmal der Artikel, sondern das Editoral des Herrn Pfeiffer.
Dort schreibt er im letzten Absatz:
Zitat
...Einer aus der Branche verkündete auf der HighEnd in München, dass der Klang eines HiFi-Gerätes zu 75% abhängig sei von der Aufstellung und Zubehör. Das ist zu 100% Blödsinn.....
Zitatende
Ich selbst habe einige Vorführungen von Voodoopriestern erlebt, die schon ins Comedy-Lager abdrifteten. Von Luftionisatoren, Molekularordnern, die über Geräte gewedelt werden, Filzblättchen, die oben links in die Raumecke geklebt werden sollen, Klangschälchen, dann über BiWi-Brücken für 400 Euro, bis hin zu dramatisch klangverändernden Racks und Netzsteckdosen. Ach ja.... Gerätesicherungen.
Nun, das wäre ja alles gar nicht so schlimm, würde es nicht jede Menge Menschen geben, die MIR vorhalten ich sei ja wohl völlig taub, denn der Unterschied ist ja wohl deutlichst zu hören. Vor ungefähr drei Monaten spielte ich bei Saturn am Kurfürstendamm Mäuschen. Ich muss dazu sagen, diese Saturn-Filiale hat eine HighEnd-Ecke, in der z. B. fast die gesamte Palette von Burmester steht. Da unterhielt sich also ein „Mit-40er“ im eleganten Zwirn und in perfekter Ausdrucksweise mit dem Verkäufer über BiWi-Adapter. Ich hörte interessiert zu und fragte dann mal so ganz beiläufig, worin denn die Ursachen für die Klangverbesserung liegen. Kann er nicht einmal den Kasten öffnen? Ganz entrüstet sagte dann der „Mit-40er“, dass man den Unterschied im ersten Takt der Musik erleben kann und ich dann wohl das falsche Equipment besitze, wenn ich nicht diese Unterschiede hören würde. Er wusste nicht, was in unserem Wohnzimmer steht, ich hab’s auch nicht gesagt. Wie soll man sich da auch noch sachlich austauschen?
Und dann dreht sich natürlich der Kreis zu dem Artikel in der „Welt“, siehe hier:
Die Szene beklagt sich über Umsatzrückgänge, Qualitätsverlust usw. Aber, ist sie daran nicht auch selbst schuld?
Auf der einen Seite wurden mir 5.1-Sets für 2000 Euro als das Non-Plus-Ultra angepreisen, gleichzeitig sprachen Werbefuzzis von HighEnd mit MP3. Die gleiche Industrie hat nun ein Problem zu verkaufen, dass es mit 5.1 für 2000 Euro und MP3-Dockingstation „nicht ganz optimal“ klingt.
Auf der „Gegenseite“ verkauften einige HighEnd-Studios Stereo-Verstärker und LS für 3000 Euro und für die gleiche Summe noch einmal „optimiertes Zubehör“. Selbst mitbekommen.
Es erwartet wohl keiner, dass jeder einen Lehrstuhl für Physik besitzt, um technische Zusammenhänge zu hinterfragen. Gerade deshalb muss man erwarten können, dass man korrekt und fair im Fachhandel beraten wird. Es ist immerhin sein wichtigstes Kapital: Der zufriedene und korrekt behandelte Käufer.
Ich weiß nicht, ob die „Audio“ nur aus diesem Zubehörgefasel langsam aber erkennbar aussteigt, weil sie damit alleine im Blätterwald stehen und somit eine kaufbare Alternative für die „Realos“ werden wollen. In der Szene ist alles möglich. Nun, zumindest ich ganz persönlich kann den Test der Netzkabel, den Test der Audiokabel und den Filtertest im Kern bestätigen. Vielleicht testen sie ja auch mal HighTech-230-Volt-Verteilerdosen. Nach einigen Tests in meiner ungeeigneten Kette (siehe weiter oben) kam ich nämlich zu dem Schluss, dass ein Verteilerturm von Conrad gar nicht mal schlecht ist.
Frage: Wer fühlt sich nicht verarscht, verunsichert, manipuliert oder sogar über den Tisch gezogen, wenn dermaßen divergierende Aussagen zu ein und demselben Thema – nämlich Zubehör – erfolgen.
Frage: Wundert es da irgendeinen, wenn sehr viele Menschen über uns „HiFi-Spinner“ die Nase rümpfen?
Frage: Wieso stellen nicht so „HighEnd-sattelfeste“ fest, dass es eine Rückbesinnung auf Wehrmachtstechnologie gibt. Stichwort: Analogplatte und Röhrenverstärker, siehe Manfreds Bericht hier: http://www.piega.info/showpost.php?p=6802&postcount=2
Frage: Warum werden Blindtests so verteufelt und zerrissen? Selbst ein Blindtest, der nicht unbedingt 100% wissenschaftlich genau zu Hause durchgeführt wird, würde viel dummes Gerede entlarven
Frage: Ist es in Anbetracht dessen nicht erklärlich, wenn einige dieses wirklich schöne Hobby voller Frust aufgeben?
Kommentar