Hallo Leute,
ich weiß, dass ich jetzt wahrscheinlich ein kontroverses Thema anpacke, aber was soll’s. ;-)
Man liest immer wieder über die unterschiedlichen Konzepte zwischen Passiv-LS und Aktiv-LS. Grundsätzlich ist es so, dass ich dem Aktiv-Konzept einige Vorteile unterstelle. Jeder Zweig hat seine optimierte Endstufe, das leidige Thema LS-Kabel kann zu den Akten gelegt werden, usw.
Das Konzept von Piega halte ich leider für nicht ganz optimal. Das geht nach meiner Meinung nur dann wirklich auf, wenn ich die Klangbremse überhaupt – nämlich die Frequenzweiche – verbanne. Das bedeutet, dass VOR den Endstufen das Signal aufgetrennt wird und der Elektronik zugeführt wird. Nur so kann nämlich ein optimale Trennung der Wege erfolgen.
Skeptisch bin ich bei diesem ganzen Schnickschnack zur Chassiskontrolle und Frequenzgangverbiegung. Die Chassiskontrolle kann vielleicht im Bass noch halbwegs umgesetzt werden, bei dem Rest halte ich die Sache für kritisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Regelungselektronik bei 10.000 Hz den Fehler des Chassis misst, berechnet und zeitlich korrekt entgegenwirkt. Meine Philosophie würde dahin gehen, Fehler gar nicht erst aufkommen zu lassen. Diese Verbiegung des Frequenzganges, mag ja im Studiobereich erforderlich sein, im Heimbereich spiegelt sie eine Optimierung vor, die nicht vorhanden ist. Denn dort kämpft man in erster Linie mit Hall und Reflexionen und die kann ich nicht durch Frequenzgangverbiegung eleminieren.
Ebenfalls nicht völlig problemlos ist die mechanische Belastung der Elektronik im Innern des Gehäuses, obwohl da sehr viel Fortschritte erfolgten. In der Frühzeit der „Aktivisten“ war das eine empfindliche Angelegenheit.
Immerhin sorgt die Piega-Elektronik für die Gewissheit eine gute und abgestimmte Endstufe zu erhalten, die mir die Sorge um Abstimmung und Kabeldiskussion abnimmt. Letztlich bietet das Konzept auch drastische Vorteil im Handling mit komplexen Surround-Konfigurationen (z. B. extreme Längen der LS-Kabel)
Ich hatte ja in einem anderen Threat schon einmal ganz kurz über die Aktivierung der B&W 801 bei meinem Bekannten geschrieben. Lassen wir einmal das irrsinnige Preis-Leistungsverhältnis der eingesetzten Technik außer Acht. Es ging damals darum die Verluste der passiven Weiche zu verdeutlichen. B&W stellte sich aus verständlichen Gründen erst einmal „zickig“ an, als der Versuch ins Leben gerufen wurde. Man musste immerhin sehr wichtige Parameter der Weichenabstimmung herausgeben. Die LS musste umgebaut werden, zusätzliche Terminals rein und die Kabel der Chassis mussten direkt auf die Terminals gelegt werden. Als Aktivweiche wurde die damals neue digitale Accuphase-Weiche eingesetzt. Dürfte klar sein, welche Elektronik noch verwendet wurde. Ich kannte die 801 sehr gut, weil sie damals auch in die engere Wahl kam, als ein neuer LS anstand.
Die ersten Versuche zeigten schon sehr schnell, dass der LS sich zum Positiven veränderte. Alles war direkter, lebendiger. Nach weiteren Optimierungen war es doch ziemlich drastisch. Der Bassbereich hatte unglaubliche Kontrolle und war durch nichts zu erschüttern, Hoch-Mittelton waren präziser, schneller und ohne Härte. Die Räumlichkeit nahm zu. Pegelorgien weit jenseits von gut und Böse waren in einer mir bis dahin unbekannten Klarheit und völliger Kompressionsfreiheit. Es erfolgte keine Chassikontrolle oder Frequenzgangverbiegung. Eigentlich wurde nichts weiter gemacht, als die passive Weiche zu ersetzen.
Vor ungefähr einer Woche hörte ich mir mal wieder die „Konkurrenz“ an. Darunter einen immer vielgelobten Vollaktiv-LS der geregelten und kontrollierten Gattung und einen LS der vollaktiven Sorte aber ohne den ganzen Regelungskram, dafür mit Folien im Hoch-Mittelton
Der „Sieg“ ging ganz klar an die Vollaktive mit Folien ohne Regelungen. Viele Eigenschaften die ich an der C40 so schätze waren dort zum Teil auch, nur nicht ganz so ausgeprägt. Ein Umschalten auf die HighTech-Regelung der Metallkalotten war ziemlich ernüchternd. S-Laute taten fast weh, die Chassis spielten nicht homogen zusammen, die Räumlichkeit war mittelmäßig, der Mitteltöner hatte auf mich einen „quakenden“ Eindruck gemacht. Also ziemlich enttäuschend für den betriebenen Aufwand.
Bei beiden allerdings war der „Kistenklang“, der durch das Gehäuse erzeugt wird. Das fehlt der C40 ja nun völlig. Und diese punktgenaue Abbildung hat keine der beiden geschafft. Indizien dafür, dass NUR eine Aktivierung nicht der alleinige Weg zum Erfolg ist.
Von daher war die Welt bei mir zu Hause wieder in Ordnung, als ich meine passive C40 hörte. Aber ein Versuch wie mit der B&W 801 wäre schon interessant.
ich weiß, dass ich jetzt wahrscheinlich ein kontroverses Thema anpacke, aber was soll’s. ;-)
Man liest immer wieder über die unterschiedlichen Konzepte zwischen Passiv-LS und Aktiv-LS. Grundsätzlich ist es so, dass ich dem Aktiv-Konzept einige Vorteile unterstelle. Jeder Zweig hat seine optimierte Endstufe, das leidige Thema LS-Kabel kann zu den Akten gelegt werden, usw.
Das Konzept von Piega halte ich leider für nicht ganz optimal. Das geht nach meiner Meinung nur dann wirklich auf, wenn ich die Klangbremse überhaupt – nämlich die Frequenzweiche – verbanne. Das bedeutet, dass VOR den Endstufen das Signal aufgetrennt wird und der Elektronik zugeführt wird. Nur so kann nämlich ein optimale Trennung der Wege erfolgen.
Skeptisch bin ich bei diesem ganzen Schnickschnack zur Chassiskontrolle und Frequenzgangverbiegung. Die Chassiskontrolle kann vielleicht im Bass noch halbwegs umgesetzt werden, bei dem Rest halte ich die Sache für kritisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Regelungselektronik bei 10.000 Hz den Fehler des Chassis misst, berechnet und zeitlich korrekt entgegenwirkt. Meine Philosophie würde dahin gehen, Fehler gar nicht erst aufkommen zu lassen. Diese Verbiegung des Frequenzganges, mag ja im Studiobereich erforderlich sein, im Heimbereich spiegelt sie eine Optimierung vor, die nicht vorhanden ist. Denn dort kämpft man in erster Linie mit Hall und Reflexionen und die kann ich nicht durch Frequenzgangverbiegung eleminieren.
Ebenfalls nicht völlig problemlos ist die mechanische Belastung der Elektronik im Innern des Gehäuses, obwohl da sehr viel Fortschritte erfolgten. In der Frühzeit der „Aktivisten“ war das eine empfindliche Angelegenheit.
Immerhin sorgt die Piega-Elektronik für die Gewissheit eine gute und abgestimmte Endstufe zu erhalten, die mir die Sorge um Abstimmung und Kabeldiskussion abnimmt. Letztlich bietet das Konzept auch drastische Vorteil im Handling mit komplexen Surround-Konfigurationen (z. B. extreme Längen der LS-Kabel)
Ich hatte ja in einem anderen Threat schon einmal ganz kurz über die Aktivierung der B&W 801 bei meinem Bekannten geschrieben. Lassen wir einmal das irrsinnige Preis-Leistungsverhältnis der eingesetzten Technik außer Acht. Es ging damals darum die Verluste der passiven Weiche zu verdeutlichen. B&W stellte sich aus verständlichen Gründen erst einmal „zickig“ an, als der Versuch ins Leben gerufen wurde. Man musste immerhin sehr wichtige Parameter der Weichenabstimmung herausgeben. Die LS musste umgebaut werden, zusätzliche Terminals rein und die Kabel der Chassis mussten direkt auf die Terminals gelegt werden. Als Aktivweiche wurde die damals neue digitale Accuphase-Weiche eingesetzt. Dürfte klar sein, welche Elektronik noch verwendet wurde. Ich kannte die 801 sehr gut, weil sie damals auch in die engere Wahl kam, als ein neuer LS anstand.
Die ersten Versuche zeigten schon sehr schnell, dass der LS sich zum Positiven veränderte. Alles war direkter, lebendiger. Nach weiteren Optimierungen war es doch ziemlich drastisch. Der Bassbereich hatte unglaubliche Kontrolle und war durch nichts zu erschüttern, Hoch-Mittelton waren präziser, schneller und ohne Härte. Die Räumlichkeit nahm zu. Pegelorgien weit jenseits von gut und Böse waren in einer mir bis dahin unbekannten Klarheit und völliger Kompressionsfreiheit. Es erfolgte keine Chassikontrolle oder Frequenzgangverbiegung. Eigentlich wurde nichts weiter gemacht, als die passive Weiche zu ersetzen.
Vor ungefähr einer Woche hörte ich mir mal wieder die „Konkurrenz“ an. Darunter einen immer vielgelobten Vollaktiv-LS der geregelten und kontrollierten Gattung und einen LS der vollaktiven Sorte aber ohne den ganzen Regelungskram, dafür mit Folien im Hoch-Mittelton
Der „Sieg“ ging ganz klar an die Vollaktive mit Folien ohne Regelungen. Viele Eigenschaften die ich an der C40 so schätze waren dort zum Teil auch, nur nicht ganz so ausgeprägt. Ein Umschalten auf die HighTech-Regelung der Metallkalotten war ziemlich ernüchternd. S-Laute taten fast weh, die Chassis spielten nicht homogen zusammen, die Räumlichkeit war mittelmäßig, der Mitteltöner hatte auf mich einen „quakenden“ Eindruck gemacht. Also ziemlich enttäuschend für den betriebenen Aufwand.
Bei beiden allerdings war der „Kistenklang“, der durch das Gehäuse erzeugt wird. Das fehlt der C40 ja nun völlig. Und diese punktgenaue Abbildung hat keine der beiden geschafft. Indizien dafür, dass NUR eine Aktivierung nicht der alleinige Weg zum Erfolg ist.
Von daher war die Welt bei mir zu Hause wieder in Ordnung, als ich meine passive C40 hörte. Aber ein Versuch wie mit der B&W 801 wäre schon interessant.
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