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    #31
    Natürlich unterliegt die Modenausbildung der Geometrie des Raumes. Deshalb gibt es ja auch die Möglichkeit diese Moden zu berechnen.

    Wir haben unter Umständen aber die Situation, dass z. B. eine Raummodenschweinerei bei 80 Hz vorhanden ist, diese "Schweinerei" kann aber an verschiedenen Stellen im Raum auftreten. Auch hier kann uns ein Wasserbecken in der Vorstellung helfen. Obwohl wir in den Dimensionen des Beckens nichts verändern, können wir immer ein anderes Wellenmuster beobachten, wenn wir einen Stein ins Wasser werfen. Der Stein stellt jetzt unseren Subwoofer dar. Du kannst also nicht nur duch den Sitzplatz, sondern auch durch den Ort der Wellenentstehung den Ort der "Schweinerei" beeinflussen.

    Kleiner Versuch, der nix kostet: Lass mal einen Sinus mit irgendwas um 40 Hz spielen und gehe dann durchs Zimmer. Von "gar kein" Bass bis "mächtiges Gedröhne" wird mit hoher Wahrscheinlichkeit alles dabei sein.

    Es gibt übrigens einen simplen Trick, einen guten Standort für den Sub zu finden: Stelle den Sub auf den Sitzplatz und gehe dort umher, wo du den Sub so ungefähr haben möchtest. An der Stelle, wo du den Bass als "richtig" empfindest, ist dann der Standplatz für den Subwoofer.

    Sehr oft hast du nur eine störende Frequenz, die dann aber mit dem vielfachen Ganzen in Erscheinung tritt. Beispiel: Die störende Frequenz liegt bei 40 Hz, dann werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Störungen bei 80, 120, 160... Hz auftreten. Das Schöne daran ist, dass wir nur die 40Hz angehen müssen, um gleichzeitig die anderen Frequenzen zu beeinflussen. Aber das kann durch eine ungünstige Raumgeometrie auch anders laufen.

    Meine ganz persönliche Meinung: Im Tiefbass ist ein linealglatter Frequenzgang nicht unbedingt erforderlich, da unser Ohr dort relativ unempfindlich reagiert. Sehr viele Hörer können nur zwischen "zu wenig", "richtig" und "zu viel" Bass unterscheiden. Meine Prämisse würde eher in Richtung Nachhallzeit gehen und dafür benötigst du Bass-Akustikelemente. Denn diese verhindern, dass die Schallwelle "ungebremst" in den Raum zurück reflektiert wird, was ja die eigentliche Ursache für Raummoden ist.

    Der linealglatte Frequenzgang - vor allem im Bass - ist eher Wunschdenken. Denn hier spielen auch Kammfiltereffekte bei den Messungen eine Rolle. Daher habe ich bis heute immer noch Bauchkneifen, wenn ein EQ als DAS Heilmittel gegen Raumprobleme genannt wird.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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      #32
      Glatt vergessen

      Zitat von conceptics Beitrag anzeigen
      Was mich auch etwas verwirrt; als Raummode bezeichnet man ja das Bass- (bzw. Frequenz-) Loch, bzw. das gegenteil, also Dröhnen. Dort wo der Schall und der reflektierende sich entweder ganz aufhebt oder sich addiert. Dann wäre das "ideal" eigentlich in der Mitte? Also weder am stärksten, noch am schwächsten? Oder stellt man den Sub, bzw. die Sitzposition trotzdem so ein dass man im optimal Fall an der stärksten Stelle sitzt und reguliert einfach die Stärke des Basses dann "hinunter" so dass es stimmt?
      Yep, das kannst du so machen. Genau das ist das Prinzip der ganzen Einmessungen. Und jetzt wird vielleicht das Problem deutlicher. Zwar kann durch solche Maßnahmen am Hörplatz alles ganz gut sein, aber nur einen halben Meter weiter kann es fürchterlich werden, weil vielleicht gar nichts mehr vorhanden ist oder weil es wie bekloppt loshämmert. Daher versuchen die modernen Einmessprogramme eher einen Mittelweg zu finden.
      Norbert,
      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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        #33
        Danke nk, das hilft mir sehr. Zwei Fragen dazu aber noch:

        1.)
        Subwoofer am Hörplatz; Bin ich hier richtig in der Vermutung dass idealerweise der Sub dann am Hörplatz nicht am Boden platziert wird, sondern (wenn's geht) auf Ohr höhe? Bevor ich den PS2 gekauft hatte, hatte ich bereits im Vorfeld schon nette Vorstellungen und Vorfreuden wie ich den Subwoofer aufs Sofa stelle und dann genau nach dieser Methode den besten Subwoofer Standort ermittle; Wenn man aber dann doch einen Würfel aus 50x50x50cm vor sich hat der über 40kg wiegt, wird dass dann doch leider etwas schwierig... :( Oder ist in der Praxis der Unterschied minim zwischen Boden und Ohr-Höhe?

        2.)
        Hab ich das richtig verstanden, dass die Bass-Einstellung also doch eher mittels einem 40Hz Test-Ton gemacht wird, als weiteroben? Ich hatte bis jetzt immer etwas um die 80Hz benutzt, hab dann aber ziemlich schnell aufgegeben als ich bei 3 Subwoofer Positionen beim gleichen Hörplatz immer noch im selben Loch sass... Klar, das wird bei 40Hz wohl nicht besser sein, aber wenn ich die 'ideale' Frequenz hätte, dann müsste ich mir deswegen keine Gedanken mehr machen, sondern könnte mich auf das wesentliche konzentrieren.

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          #34
          zu 1) auf Ohrhöhe
          zu 2) die "richtige" Frequenz hängt - wie so oft - vom Raum ab...

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            #35
            1) Im theoretischen Ideal steht der Subwoofer auf Ohrhöhe, während du auf dem Boden krauchst.

            Aber an der Stelle kann man durchaus auch einmal zwischen Theorie und Praxis unterscheiden, denn letztlich erfolgt ja auch noch die Feinjustage am Sub.


            2) Nee, ich glaub, da kam jetzt etwas in die falsche Kehle. Du hast es meistens mit 2 Frequenzbereichen bei der Sub-Abstimmung zu tun.

            Als erstes gilt es, ein perfektes Zusammenspiel zwischen den Sub und den Sat herzustellen. In den meisten Fällen liegt die Übernahmefrequenz bei um die 80 Hz. Bei einer Flankensteilheit von 24 dB/Oktave arbeiten Sub und Sat natürlich über einen gewissen Frequenzbereich zusammen. Und das ist der Bereich, der durch die Phase und dem Pegel so angeglichen werden muss, dass die Sat und der Sub perfekt aufeinander abgestimmt sind. Im Bereich der Übernahmefrequenz (also bei ca. 80 Hz) hast du bei perfekter Justage keinen hörbaren Unterschied zwischen dem Sub/Sat-Betrieb und dem Sat-Solo-Betrieb. Der Subwoofer macht sich erst "ganz unten" bemerkbar, bzw. bei hohem Pegel.

            Dann hast du die Auswirkung der Raummoden. Die sind von der Übernahmefrequenz des Sub/Sat-Systems unabhängig, reagieren aber durch den Raum, bzw. der Aufstellung. In der Praxis ist es also ein Balanceakt zwischen
            • der technischen Optimierung des Sub/Sat-Systems und der
            • Platzierung des Sub bzw. Hörplatz mit dem Einfluss auf die Moden.

            Aber der Sub bietet uns in der Platzwahl deutlich mehr Freiheiten, da wir bei ihm deutlich weniger auf das optimale Stereodreieck Rücksicht nehmen müssen und es kann insgesamt auch im Sub-Pegel etwas "runtergehen", falls es unten zu dick wird.

            Zusätzlich bieten die PIEGA-Subs die Möglichkeit auch noch über die Filtergüte von eher "warm und weich" bis zu "knackig und präzise" den Bass dem persönlichen Empfinden oder/und auch der Akustik anzupassen.
            Norbert,
            der NUR den eigenen Ohren vertraut

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