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"Linn Space Optimisation" mit PIEGA-LS

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    "Linn Space Optimisation" mit PIEGA-LS

    Da es vielleicht auch für andere Linn/PIEGA-Nutzer interessant ist, habe ich das Thema aus der Interessengruppe in den allgemeinen Teil verschoben.

    Vielleicht kann ja auch einer der Linn-Spezis mal etwas zur allgemeinen Funktionsweise/Bedienung dieses Verfahrens erläutern.
    Zuletzt geändert von nk; 20.04.2015, 07:26.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

    #2
    Wie sieht es bei euch den mit dem neuen "Space Optimisation" aus, hat das jemand schon ausprobiert in Kombination mit Piegas?

    Selber hab ich ein paar Versuche gemacht und bin da soweit recht positiv dazu eingestellt. Leider sind ja noch keine Piegas direkt unterstützt. Ich hab deshalb einfach mal die Linn Akubarik ausgewählt, meine Daten eingegen, die Optimierung laufen lassen und...

    gemischte Gefühle, was das Ergebnis angeht. Auf der einen Seite kommen die tiefen Bässe schon präziser, aber dann im gesamten doch etwas gar stark gedämpft, sodass ich den Eindruck habe, da fehlt etwas. Vielleicht hab ich mich einfach schon zu fest an die Resonanzen im meinem Raum gewöhnt.

    Aber es ist ja auch noch etwas früh mit diesen Versuchen, mal abwarten wie das wird, wenn Linn ein paar Piegas im Konfig unterstützt.


    Und sonst... bei den Filtern kann ja beliebig mit Frequenzen und Dämpfungen experimentiert werden. Das ist eine tolle "Spielwiese" für Hobby- und Profiakkustiker. Liebhaber von einfachen System mit "Einstecken und fertig" lassen aber besser die Finger davon.

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      #3
      Irgendein LS-Profil, nur um spielen zu können: nicht meine Wellenlänge. Und die Modellierung des Raumes geschieht quaderförmig: hab ich nicht, auch nicht in grober Näherung. Ich zweifle insofern, irgendwas sinnstiftendes tun zu können, zumal ich keine spezifischen tonalen Unzufriedenheiten habe.

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        #4
        ok, einmal grob "Was ist passiert?": Linn hat seinen sämtlichen Streamern per Firmware-Update ein neues Feature verpasst. In den Settings kann man jetzt seinen Lautsprecher auswählen (momentan noch sehr Britisch, was schon unterstützt wird), und seinen Hörraum spezifizieren.

        Positiv formuliert: es gibt Erfolgsmeldungen, daß diese Fummelei tatsächlich hörbare Verbesserungen gebracht hat.

        pre's Feedback "Gemischte Gefühle" kommt aber auch von Jungs mit 100% Linn-Ketten inkl. hauseigener Exakt-Technik, also Linn's Aktivtechnik, wo die Erfolgsaussichten naturgemäß am Höchsten sind.

        Bei dieser Lösung wird also komplett ohne Messungen gearbeitet. Weitere Fragen bitte direkt an Nutzer dieser Funktionalität.

        Wen es brennend interessiert: es gibt einen "Speaker Request"-Thread im Linn-Forum, wo man sich LS-Modelle zur Unterstützung wünschen kann 😃

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          #5
          STEREOPLAY und AUDIO haben sich beide dem Thema ausführlich (und ziemlich euphorisch) angenommen ...

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            #6
            Meine Erfahrungen mit dem System sind ganz positiv. Ich habe die Beiträge im Linn Forum sehr intensiv verfolgt und selber ein paar Fragen klären können.

            Prinzipiell gibt es zwei Arten der Optimierung.
            Als erstes die einfache Space Optimierung. Hierbei werden anhand der eingegebenen Raummaße die Raummoden berechnet. Für die Raummoden werden dann schmalbandige Filter gesetzt, die die Pegel für die entsprechenden Frequenzen abschwächen. Über die Bauart und Position der Lautsprecher wird dann lediglich das Maß der Absenkung berechnet, d.h. der angegebene Lautsprecher hat lediglich Auswirkungen darauf wie stark gefiltert wird. Entsprechend gibt es auch den Tipp, wenn der eigene Lautsprecher nicht gelistet ist, sich einen Lautsprecher aus der Liste heraus zu suchen, der von der Bauart und dem Frequenzgang möglichst dicht am eigenen ist. Ich habe ganz gute Erfahrungen mit den Monitor Audios gemacht.
            Bei der Space+ Optimierung vermisst Linn die Lautsprecher und stimmt die Filter zusätzlich auf die jeweiligen Lautsprecher bzw. Chassis ab. Ziel ist es dabei nicht den Lautsprecher an sich anders klingen zu lassen, sondern Fehler und Welligkeiten auszugleichen. Da hier der Lautsprecher an sich korrigiert wird, sollte man also für Versuche mit nicht gelisteten Lautsprechern keine Space+ Lautsprecher nehmen.

            Generell geht Linn sehr defensiv an die Sache heran und will im wesentlichen die Raumeinflüsse vermindern. Daher wird auch nur der Frequenzbereich unter 200 Hz betrachtet. Die Empfehlung ist dabei, die Space Einstellungen zu benutzen und danach mit viel Hören manuell das Feintuning vorzunehmen. Nach meiner Erfahrung ist die Absenkung der Raummoden eher etwas zu stark, so dass es sich lohnt die Filter nach und nach abzuschwächen, bis einem der Klang gefällt. Im Idealfall erreicht man damit ein ausgeglichenes Klangbild mit strafferem Bass und reduziertem Dröhnen.
            Zusätzlich zu den errechneten Filtern lassen sich auch noch Custom Filter, also selbst parametrierte Filter setzen und es gibt auch eine Trebble und Bass Funktion. Dabei kann man dann auch die berechneten Filter auf 0 (aus) setzen und nur mit selbstgewählten Filtern arbeiten. Damit kann man dann auch in sehr schwierigen Räumen Optimierungen vornehmen.
            Mein Tipp dazu ist es sich einen Frequenz-Analyser für Tablet oder Rechner zu besorgen und dann mit entsprechender Musik die eigenen Problemfrequenzen zu ermitteln. Diese kann man dann anschließend gezielt absenken. So ein Analyser ist generell ein guter Tipp, um zu überprüfen, ob man an den richtigen Schrauben dreht, oder an den falschen Frequenzen arbeitet.

            Viel Lesematerial, u.a. auch wie man nicht rechteckige Räume behandeln soll, gibt es in den LinnDocs: http://docs.linn.co.uk/wiki/index.ph...e_Optimisation
            Space Optimisation,Advanced Space optimisation
            Viele Grüße,
            Sven

            Ein Leben ohne Piega und Accuphase ist möglich aber sinnlos. (Frei nach Loriot)

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              #7
              Besten Dank für die Tipps und den Link zum Wiki!

              Mit dem guten Gefühl, dass die Auswahl der Lautsprecher lediglich die Absenkungen beeinflussen,
              bin ich das ganze jetzt etwas seriöser angegangen:
              - Doku durchgelesen (und gemerkt, dass ich die "Ideal Position" bisher falsch verstanden hatte)
              - Mit dem Lasergerät alles genau ausgemessen und im Konfig die Raumangaben angepasst
              - Monitor Audio Silver 8 ausgewählt (für meine Coax 70)
              und dann die Optimierung laufen lassen.

              Ja, so wird das was, war mein Eindruck bereits beim ersten Hören.

              Wie von dir vorgeschlagen dann noch etwas Feintuning und den Gain bei allen Modi die Filter
              abgeschwächt (so im Bereich 20-60% ist es bei mir geworden). Sehr praktisch ist, dass die
              Optimierungen bei laufender Musik gemacht werden können, mit direktem akustischen Feedback.

              Inzwischen tendier ich deutlich in Richtung Begeisterung was "Space Optimisation" angeht.
              Die vorher manchmal leicht schwubbeligen Bässe sind jetzt deutlich kontrollierter,
              und diesmal ohne das Gefühl, es fehle dafür sonst was :-) Space Optimisation bleibt bei
              mir jetzt auf "On" (und dann in ein paar Wochen nochmals vergleichen).


              Zu deinem Tipp "Frequenz-Analyser und Problemfrequenzen ermitteln"...
              Einfach eine Aufnahme machen, dann Frequenzanalyse laufen lassen und schauen bei welchen Frequenzen
              die Amplitude verdächtig gross ist. Ist das tatsächlich so einfach, oder braucht es da viel Erfahrung
              um die Problemfrequenzen im Spektrum zu erkennen?
              Reicht dafür ein "normales" Mikrofon, sagen wir ein ~60 Euro Gesangsmikro?

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                #8
                Auch von mir vielen Dank an Sven für seine anschauliche Erklärung.

                Zum Analyzer.
                Es gibt Tools für's Handy, die einen kompletten RTA (Real Time Analyzer) enthalten. Dazu zählt auch, dass das integrierte Handy-Mic genutzt wird. Bei vielen iPhone/iPad-Apps ist es sogar möglich, dass die Apps Korrekturkurven für die integrierten Mic enthalten. Manche Apps/Handys ermöglichen auch den Anschluss externer Mic, dann gibt es aber oftmals das Problem, dass es keine Korrekturkurven für "irgendein" Mic gibt. In der Praxis heißt das, dass die Anwendung nicht erkennen kann, ob ein verbogener Amplitudengang vom Mic oder vom Raum kommt.

                Du kannst da mittlerweile von einfachen RTA für ganz kleines Geld bis hin zu sehr aufwändigen RTA bekommen. Da musst du einfach mal im App-Store stöbern. Es gibt sogar Sets mit Softi und Mess-Mic.

                Einige Analyzer enthalten gleichzeitig Messtöne. Das Handy an die Anlage gestöpselt und dann kann gemessen werden. Sind keine Messtöne verhanden, wird meistens ein sogenanntes "Rosa Rauschen" verwendet. Das ist ein sehr häufig verwendetes Signal, dass du auf einigen Test-CD findest. Es gibt auch Signalgeneratoren im i-net, damit kannst du dann ein "Rosa Rauschen" als MP3 erzeugen. Im Notfall pieps mich einfach mal per PN an.

                Die Nutzung ist dann ganz einfach: Signal über die Anlage abspielen, mit dem Handy am Hörplatz (oder wo auch immer) ohne Kabelgewirr messen.

                ACHTUNG! KEIN "weißes Rauschen" verwenden. Das kann den Folien-Hochtöner zerstören.

                Zur Veranschaulichung hier drei Beispiele, du findest aber bei Youtube noch viel mehr:
                http://SpectrumAnalyzerApp.comSpectrum Analyzer for iOS is a powerful real-time audio analysis app. Designed with musicians and recording engineers in mind, ...

                iOS Apps: http://www.sweetwater.com/shop/ios/apps.phpMicW i436 Measurement Mic: http://www.sweetwater.com/store/detail/i436KitIn this episode of the iOS Upda...

                Pocket RTA is a highly portable award winning real-time spectrum analyser for the iPhone and iPhone 3G.http://www.4pocketsaudio.com/product.php?p=2Pocket RTA...

                Norbert,
                der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                  #9
                  Alles klar und besten Dank für die Erklärungen. Klingt einfach genug.

                  Nicht gerade diese Woche schon,
                  aber ich werd das bei mir auch mal messen und analysieren.

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                    #10
                    Gute Nachrichten. Diverse Piega Lautsprecher sind jetzt in die Space Konfiguration eingearbeitet worden und können direkt ausgewählt werden. Da hat es sich doch gelohnt, dass ich meinen Händler angespitzt habe und selber auch noch Kontakt zu Linn aufgenommen habe.

                    Viel Spass beim Spielen und optimieren...
                    Viele Grüße,
                    Sven

                    Ein Leben ohne Piega und Accuphase ist möglich aber sinnlos. (Frei nach Loriot)

                    Kommentar


                      #11
                      Gleich ausprobiert, und danke für die Info, Sven 👍
                      Da ich keinen Laptop habe, und zwischen Mac und Anlage 1 Stockwerk liegt, habe ich keine Lust auf schnelle Umschaltvergleiche: aber das entstandene Klangbild wirkt spontan sehr angenehm und richtig. Habe nur meine 3.2 ausgewählt, keine Room Settings.

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                        #12
                        Da ich keinen Laptop habe, und zwischen Mac und Anlage 1 Stockwerk liegt, habe ich keine Lust auf schnelle Umschaltvergleiche: aber das entstandene Klangbild wirkt spontan sehr angenehm und richtig. Habe nur meine 3.2 ausgewählt, keine Room Settings.[/QUOTE]

                        Wirkt sich die alleinige Auswahl des Lautsprechers - ohne Room Settings - wirklich schon auf das Klangbild aus? Bei mir steht dann die "Korrekturkurve" auf 0 DB!

                        Grüße Jens

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                          #13
                          Aurumer, Danke für den Hinweis.
                          Nach dem Auswählen der Coax 90 ist bei mir noch eine kleine Spitze bei 60Hz dazugekommen (im Vergleich zur bisherigen Silver 8).
                          Die Gains hab ich auch hier wieder leicht in Richtung 0dB geschoben, gefällt mir so besser. Einen grossen Unterschied macht diese 60Hz Spitze nicht mehr aus,
                          bin mir nicht mal sicher, ob ich wirklich einen Unterschied höre.
                          Ohne Space Opitmisation hab ich auch wieder mal probiert -> Space Optimisation bleibt bei mir aktiv!

                          oeringer & jeke:
                          Wenn die Kurve überall auf 0dB ist, hat es auch keine Auswirkung auf den Klang.
                          Die Room Settings sind ganz wichtig, ich denke noch wichtiger als die Auswahl der Lautsprecher. Ist nicht so aufwändig, wie es auf den ersten Blick erscheint.
                          Nach der automatischen Optimierung die einzelnen Gains ca. 30% abschwächen (z.Bsp. von -15dB auf -10dB ändern) hat sich bei mir bewährt.
                          Und für den Vergleich mit/ohne Space Optimisation etwas mit viel und schnellem Bass verwenden. Wenn ihr Rockiges mögt, kann ich
                          "Weak and Powerless & The Package von A Perfect Circle" empfehlen.

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                            #14
                            Ich möchte das Thema hier mal wieder heraufholen. Ich bin mittlerweile Besitzer eines Akurate DS Katalyst und sehr sehr zufrieden mit dem, was mit Space Optimization möglich ist. Ich habe auch DIRAC live getestet, mir gefällt der "sanftere" Eingriff von Linn Space Optimization aber deutlich besser. Ich habe auch die berechneten Moden auf 50% gesetzt und einen leichten Bass Shelf eingebaut.

                            Allgemein muss ich sagen, dass Linn und die Coax Piegas ausgezeichnet miteinander harmonieren. Was mich aber noch Wunder nimmt, mit welchem Aufwand die interne Frequenzweiche umgangen werden könnte, damit eine Linn Exaktbox mit den passiven Piegas über den BI-Amping Anschluss funktioniert? Wurde das mal versucht bei Piega?

                            Designen könnte man die Exakt Filter hier:

                            Zuletzt geändert von mbabst; 04.05.2018, 14:12.

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                              #15
                              Aktivtechnik bei Linn funktioniert so: jeder Lautsprecherweg kriegt seinen eigenen Eingang, d.h. die Standard-Frequenzweiche für herkömmlichen Passivbetrieb wird geändert. Die Exaktbox liefert die kanalgetrennten Signale, benötigt also entsprechend viele Endstufenkanäle, die dann zu ihrem Eingang an der Box verkabelt werden. Linn baut also keine Endstufen in seine Aktivboxen.

                              Nach meinem Verständnis müssten Frequenzweiche und Anschlussterminal einer Piega angepasst werden, um in dieses Konzept reinzupassen. Ob Linn überhaupt eine Unterstützung von Lautsprecher-Fremdherstellern vorsieht, müsstest Du recherchieren.

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