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Guter Klang und Einbildung

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    #31
    Eine Squeezebox als Digitalquelle disqualifiziert sich für mich A.D. 2015 nicht unbedingt klanglich, aber konzeptionell: Logitech hat das Thema schlicht ad acta gelegt, d.h. wer heute noch auf Squeezeboxen setzt, hat früher oder später ein nicht mehr lösbares Kompatibilitätsproblem. Es mag noch funktionieren, aber die Sanduhr läuft.

    Ich hatte einige Zeit lang eine Squeezebox Classic digital an einem einfachen Panasonic AV-Receiver, das war anhörbar ... wenn es mich zwicken würde, könnte ich es wieder in Betrieb nehmen (3. Hörraum). Tendiere aber stark dazu, stattdessen Raumfeld kennenzulernen.

    Streamer haben definitiv mehr Entscheidungsdimensionen als puren Klang, insbesondere in Sachen Software. Und Harald trifft es ja auf den Punkt, daß Optik und Haptik auch seine Rolle spielt. Mal ganz ehrlich: die besondere Optik und Haptik von Piega-Lautsprechern spielt doch auch für unsere Piega-Begeisterung eine Rolle, oder wer mag da widersprechen?? 😉

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      #32
      Harald, im Kern sind wir ja eng zusammen. Ich gucke auch irritiert, wenn Geräte vor mir stehen, die nach Conrad-Bastelstunde aussehen.

      Aber das mit den Uhren ist ein prima Beispiel. Das geht sogar noch weiter, schaue dir die sogenannten "Taucheruhren" der Edelmarken an. Abgesehen einmal davon, dass nur die wenigsten mit diesen Uhren tauchen gehen, haben alle Taucher einen Tauchcomputer am Handgelenk, der wesentlich weniger kostet, als die Edeluhren.

      Na klar spielen Emotionen in unserem Hobby eine sehr große Rolle. Aber Emotionen sind nun gar nicht mehr objektiv erfassbar. Ist ein McIntosh im 50er-Jahre-Design schön oder hässlich?

      Ist eine 5.2 "besser" als eine 70.2, nur weil sie einen höheren FAF hat?

      Das sind durchaus auch sachliche Gründe (Design, Bedienung, Haptik, Verarbeitung...), aber es geht ja im Ursprung um das Interview mit Herrn Brandenburg (siehe #1 und #6). Wird versucht, die Gefühlswelt in der Entscheidung auszublenden, relativieren sich viele dramatischen Unterschiede. Und genau diese Aussage kann ich zu 100% unterstützen. Dass ich dann am Ende aber vielleicht trotzdem auch emotional entscheide, steht auf einem anderen Blatt. Von daher gibt es sogar eine Schnittmenge in unseren beiden Ansichten.








      Zuletzt geändert von nk; 19.02.2015, 07:38.
      Norbert,
      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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        #33
        Noch zurück zum mp3. Hier noch eine interessante Studie zur mp3 Kompression. Sie können nachweisen, dass Soundingenieure mp3 bis 256kb/s gegenüber CD erkennen können. Ab 320kb/s wird's sogarfür sie schwierig. Überraschend für mich ist, dass sich die Kompression auf Rock und Pop stärker auswirkt als auf Akustik.



        Deezer streamt übrigens bald in Lossless Flac (d.h. in CD Qualität). Dann kann Harald endlich seinen CD-Player verkaufen?

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          #34
          Streaming-Services machen keine eigene Musik überflüssig: wer mehr Wert auf die Musik als die Technik legt, wird immer noch das einzige lückenlose Sortiment bevorzugen, und das sind immer noch die physischen Tonträger. Ob man die direkt abspielt, oder selber rippt und streamt: Ansichtssache, ich streame lokal meine eigene Musik. Wer mit den Lücken der Streaming-Anbieter klarkommt, den versteh ich natürlich trotzdem 😉

          Zu einem gepflegten Hörtest gehört für mich IMMER auch Hells Bells: die Glocke, Schlagzeug ordentlich aufgenommen, knackige Impulse, wenn es abgeht ... nö, Rockmusik stellt ihre Ansprüche. Eine ordentliche Musikanlage muß einfach kicken, wenn Heavy Metal, Techno, Symphonik, Big-Band Jazz und Artverwandte spielen: tut sie es nicht, fühlt man das eben auch sofort. Elektronisches über Piega finde ich übrigens auch sehr geil, die Synthies sägen schön knackig-klar-präzise 😃

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            #35
            Zitat von oeringer Beitrag anzeigen
            Zu einem gepflegten Hörtest gehört für mich IMMER auch Hells Bells: die Glocke, Schlagzeug ordentlich aufgenommen, knackige Impulse, wenn es abgeht ... nö, Rockmusik stellt ihre Ansprüche. Eine ordentliche Musikanlage muß einfach kicken, wenn Heavy Metal, Techno, Symphonik, Big-Band Jazz und Artverwandte spielen: tut sie es nicht, fühlt man das eben auch sofort. Elektronisches über Piega finde ich übrigens auch sehr geil, die Synthies sägen schön knackig-klar-präzise 😃
            Das ist schwer zu sagen, was für Hörtests geeignet ist.

            Da ist natürlich der Geschmack des Hörers. Für mich wäre es schon eine größere mentale Herausforderung einen sakralen Kirchenchor zu hören, selbst wenn er perfekt aufgenommen ist. Klar machen "Hells Bells" oder "The Jack" Spaß und dieser Spaß muss sich auch beim Hören einer Anlage einstellen. Aber der Fan des sakralen Kirchenchors fällt in ein tiefes Koma, wenn Angus Young an den Saiten zerrt.

            Erschwerend kommt hinzu, dass im Rock viel mit Verzerrungen gearbeitet wird. Die meisten Rockgitarristen suchen sich Geräte und Instrumente aus, weil sie im Bereich der Übersteuerung "passende" Verzerrungen erzeugen, weshalb ja viele Gitarrenverstärker Röhren-Amps sind. Das ist aus Sicht des Musikers völlig OK, weil er eben "seinen" Sound sucht. Aber wie soll ich das beim Lautsprechervergleich einschätzen? Woher kommen jetzt die Verzerrungen, was ist das richtige Maß der Verzerrungen, die ich über einen LS wahrnehme?

            Verpfuschte Aufnahmen mit digitaler Übersteuerung erledigen dann den Rest. Hells Bells auf "Live At River Plate" wird durch das DR-Tool als übersteuert angezeigt. Stammen also die Verzerrungen durch 0 dbFS-Ketten, weil Angus Verzerrungen im Röhren-Amp so toll findet oder weil der LS klirrt?

            Nicht viel anders sind Synthie-Klänge. Welche Synthie-Klangfarbe durch den Mix aus Grund- und Obertönen, Verzerrungen, Ein- und Ausschwingenverhalten usw. ist denn richtig bei der Wiedergabe im Hörraum? Ich weiß, wahnsinnig viele HighEnder legen immer Yello bei Hörsessions auf, aber ich kann das - egal bei welchem LS - nie wirklich einordnen.

            Jeder der mal mit einer Pistole geschossen hat, wundert sich, womit einige Filmhelden so locker rumballern. Manche Filmpistolen hören sich eher nach dem Abschuss einer Mittelstreckenrakete an und der getroffene Filmbösewicht wird durch die Gegend geschleudert, als wäre er von einer Abrissbirne getroffen worden.

            Und genau hier kommen wir wieder zur Themenüberschrift, zumindest in abgewandelter Form: Guter Klang - Einbildung/Wunschdenken/Vorstellung/Illusion.
            Norbert,
            der NUR den eigenen Ohren vertraut

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              #36
              Zitat von nk Beitrag anzeigen
              Verpfuschte Aufnahmen mit digitaler Übersteuerung erledigen dann den Rest. Hells Bells auf "Live At River Plate" wird durch das DR-Tool als übersteuert angezeigt. Stammen also die Verzerrungen durch 0 dbFS-Ketten, weil Angus Verzerrungen im Röhren-Amp so toll findet oder weil der LS klirrt?

              Nicht viel anders sind Synthie-Klänge. Welche Synthie-Klangfarbe durch den Mix aus Grund- und Obertönen, Verzerrungen, Ein- und Ausschwingenverhalten usw. ist denn richtig bei der Wiedergabe im Hörraum? Ich weiß, wahnsinnig viele HighEnder legen immer Yello bei Hörsessions auf, aber ich kann das - egal bei welchem LS - nie wirklich einordnen.
              [/IMG]
              Das kann ich auch voll unterschreiben.
              Da hat man Aufnahmen, die einem gefallen (teilweise wegen dem eigenen Musikgeschmack, teilweise wegen der "qualitativ tollen Aufnahme") und auf der anderen Seite Aufnahmen die nicht so recht passen wollen.
              Und genau hier bekomme ich immer unruhige Füße bei meinen Hörsessions.
              Stehen denn die Piegas wirklich optimal?
              Habe ich etwa akustische Probleme, die vom Hörraum her kommen?
              Oder ist einfach nur die Aufnahme an den störenden Stellen Schrott?

              Wie und vor allem mit welchen Titeln begebe ich mich auf Ursachensuche?

              Ich habe "eigentlich" meine Abhörposition, Aufstellung der Piegas, akustischen Masnahmen gefunden und bin mit dem Ergebnis zufrieden.
              Alles passt.
              Eingentlich...
              ... bis wieder ein "störender Titel" ums Eck kommt.
              "Da dröhnt aber der Bass, oder ist das so gewollt?
              Zum Vergleich was gewohntes in den Player gestopft:
              "Nee, da passt alles!"
              "Aber kommt denn da die störende Frequenz überhaupt vor?"
              "Hmmm..."
              "... Frau und Kind sind ja ausser Haus..." (Darum auch Zeit für eine längere Hörsession)
              "... kann ich vielleicht doch noch was durch eine optimalere Aufstellung aus den Piegas rauskitzeln???..."
              "... oder durch eine leichte Justage an der Abhörposition?"
              Und schon beginnt das rumzobbeln an den Speakern, das ändern der Abhörposition im möglichen Rahmen des WAF, etc.
              Dabei wollte ich doch nur entspannt 2-3h Musik genießen.

              Darum bin ich auch immer unsicher, was denn nun "optimal" ist.
              Immer wieder heißt es:
              "Es muß dir gefallen"
              "Ein linealglatter Frequenzgang ist nicht das Ziel"
              Aber was ist, wenn es mir mit einigen Titeln gefällt, mit anderen aber mistig klingt?
              Ist es bei einem linealglatten Frequenzgang nicht eindeutig die Aufnahme, die Schrott ist wenn es nicht klingt?

              Bei meinen Hörsessions geistern mir des öfteren diese Fragen im Kopf rum. Manchmal wird dann rumgerückt, nur um dann am Ende wieder bei 99% der Ausgangspositionen und Einstellungen zu landen.

              Und schließlich gibt es ja dann auch noch die Tagesform.
              Heute find ich den fetteren Bass in der Aufnahme geil, morgen nervt er mich.
              Heute trinke ich lieber nen guten Wein, morgen ein Bier, oder nen Whisky.

              So genug geschwafelt.

              Arbeit ruft!
              Zuletzt geändert von maut; 25.02.2015, 08:50.

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                #37
                Genau, da denkt man, alles ist gut, aber ich sage immer "denken verwirrt mich nur"

                Das ist so ein bisschen der Fluch von sehr neutralen und ehrlichen Lautsprechern, dass sie blöderweise Fehler an anderer Stelle aufdecken. Gegenmaßnahme: Ein LS der alles weichspült. Aber ist das eine Alternative? Für mich nicht. Denke ich mal....
                Norbert,
                der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                  #38
                  Ich biete mal die Hi-Hats vom Schlagzeug als Option an, worauf man achten kann: ist auf der remasterten Studioversion (Back in Black) am Trackanfang sauber und klar aufgenommen, aber natürlich wäre z.B. Jack DeJohnette audiophiler 😉

                  Dito verwertbar ist der Eindruck, wie Bassdrum-Kicks verarbeitet werden.

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                    #39
                    Zitat von maut Beitrag anzeigen

                    Und schließlich gibt es ja dann auch noch die Tagesform.
                    Heute find ich den fetteren Bass in der Aufnahme geil, morgen nervt er mich.
                    Das schockt mich immer am Meisten und zeigt auch auf, wie subjektiv das ganze Thema ist!

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                      #40
                      Zitat von nk Beitrag anzeigen
                      Gegenmaßnahme: Ein LS der alles weichspült. Aber ist das eine Alternative?
                      Genau darum geht es, wenn ein gepflegtes Heavy-Brett wiedergegeben wird: es darf NICHT weichgespült klingen 😇

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                        #41
                        Rock or Bust!

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