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An- oder Abkoppeln, das ist hier die Frage

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    An- oder Abkoppeln, das ist hier die Frage

    Immer wieder taucht die Frage auf, den LS mit Spikes ankoppeln oder mit bestimmten Basen abkoppeln.

    Sowohl als auch ist die richtige Antwort, denn es ist im Wesentlichen von der Konstruktion des Fußbodens abhängig. Warum gibt es aber überhaupt hier „Probleme“? Das LS-Gehäuse neigt mehr oder weniger stark zum Mitschwingen. Zum Versuch kann man mal ganz zart auf die Seitenwand fassen. Je nach Lautstärke und Frequenz wird ein mehr oder weniger starkes Mitschwingen zu fühlen sein. Diese Gehäuseschwingungen übertragen sich natürlich auch über die LS-Füße in den Fußboden. Dort sorgen sie dann dafür, dass sich diese Resonanz mit dem Nutzsignal „vermischt“ und so für eine Verfälschung sorgt. Nebenbei, diese Gehäuseschwingungen sind auch für den häufig vorkommenden „Kistenklang“ mitverantwortlich.

    Jetzt ist die Auswirkung des Fußbodens natürlich von seiner Konstruktion abhängig. Ein massiver Betonfußboden mit der sehr hohen Masse ist natürlich weniger anfällig als eine leichte Holzkonstruktion. Daher sollte man bei massiven Böden ANkoppeln mit Hilfe von Spikes. Das bewirkt, dass die Gehäuseresonanz über die Spikes in den Boden abgeleitet wird, der natürlich auf Grund seiner Stabilität diese Resonanzen „schluckt“. Wer also einen stabilen Fußboden hat und seine Boxen angekoppelt hat, sollte weitere Versuche in dieser Richtung einstellen.

    Schwieriger ist es bei leichten Fußbodenkonstruktionen. Hier heißt es ABkoppeln, da wir ja den Boden nicht zum Mitschwingen durch das Gehäuse anregen wollen. Der Markt hat hierzu unzählige Konstruktionen vorrätig, die aber eigentlich alle das Gleiche erzielen wollen. Die Gehäuseresonanz vom Boden fernhalten.

    Ein Prinzip ist mit Hilfe von Stringelementen, Gummipuffern o. ä. den LS federnd aufzustellen. Im Prinzip also das Gleiche wie beim federnden Plattenspieler. Experimentierfreudige können auch mit Ventilfedern aus dem Nockenwellenantrieb eines Automotors probieren, altbekannt sind die Tennisbälle. Nachteil ist natürlich eine relativ wackelige Aufstellung und die Gefahr in eine Resonanzfrequenz des so aufgebauten „Feder-Masse-System“ zu rutschen. Die Probleme kennen einige noch vom Plattenspieler. Einige „Goldohren“ sagen auch, dass der Bass etwas „weicher“ wird. Das Basschassis treibt ja die Luft an und erzeugt so einen „Rückstoß“, der das Signal „verlangsamt“. Aber da spielen wohl verdammt viele Faktoren eine seeeehr kleine Rolle.

    Ein weiteres Prinzip ist die Umwandlung der Resonanz in Wärme. Hierzu werden Basen mit Sand oder einem Sand-Blei-Gemisch aufgefüllt. Die Resonanz versetzt die Sandkörnchen in Bewegung die sich somit aneinander reiben und dadurch die Energie in Wärme wandeln.

    Und dann kann man natürlich einfach eine massereiche Platte mit amorpher Struktur auf den Fußboden legen. Zum Beispiel eine dicke Schiefer- oder Sandsteinplatte und dann mit Spikes ankoppeln. Die Struktur dieser Steinplatten sorgt dafür, dass sich Frequenz nicht großartig "ausdehnen" kann. Granit ist offensichtlich nicht geeignet :-)

    Wenn man das Prinzip kennt, kann man durchaus nach Alternativen suchen. So gibt es im Taucherladen sogenanntes Softblei. Das ist Bleischrot in Plastiksäckchen. Davon 4 Stück unter jedem LS und man hat das gleiche Prinzip, wie die teuren Basen. Die Säckchen gibt es in verschiedenen Gewichtsklassen, so dass man gleichzeitig die Masse deutlich erhöhen kann. Die Säckchen vielleicht noch mit einer dicken MDF-Platte kombiniert und man hat ein gute Alternative zu den Basen.

    Ein Spikes-Alternative sind übrigens Hutmuttern aus Alu! Alu hat ebenfalls hervorragende Eigenschaften (für unserer Zwecke) und die Form der Hutmutter sorgt fast für einen „Spikeffekt“.

    Der Ausgang der Versuche ist oftmals sehr ungewiss, da natürlich die Fußböden unterschiedliche Eigenschaften haben. Weiterhin gibt es LS die stark „rumzittern“ und es gibt LS, die wie der Fels in der Brandung stehen. Von daher sind tatsächlich Veränderungen von „dramatisch“ bis „erahnbar“ erzielbar und es wird kaum eine Patentlösung geben.

    Die Alu-Piegas zählen übrigens zur Gattung „Fels-in-der Brandung“.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

    #2
    Hallo Norbert

    ---
    kurz zusammengefasst:

    Ankoppeln: nur bei stabilen, schwingungsfreien Fundamenten

    Abkoppeln: kann man "immer", vorzugsweise bei schwingenden Fundamenten, aber auch möglich bei stabilen Fundamenten
    ---


    zum Abkoppeln gibt es noch folgendes hinzuzufügen:

    - jedes Material (auch Granit, Stahl oder Glas) kann ein bestimmtes Frequenzband neutralisieren, das heisst in Wärme umwandeln
    - um breitbandiger Frequenzen zu neutralisieren, kann man verschiedene Materialien kombinieren
    - Kork neutralisiert ein ausserordentlich breites Band an Frequenzen, und ist aus diesem Grund immer in betracht zu ziehen

    diese Erkenntnisse stammen in meinem Falle aus dem Maschinenbau, da hatten wir immer wieder mit derartigen Problemen zu kämpfen...

    Gruss Andy
    werde mit aktiven Piega C8 Ltd und einem "P Sub 1 Mk2" verwöhnt...

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      #3
      Vom Prinzip ist es egal, ob eine Dampfmaschine oder ein LS entkoppelt wird
      :-)

      Aber da Du Maschinenbau sagst, ebenfalls einen preiswerten Versuch wert sind sog. Gummi-Metall-Dämpfer. Im Gegenatz zum Tennisball rollen die nämlich nicht weg (wenn man sie richtig hinstellt).

      Eins von vielen Beispielen:
      Zuletzt geändert von nk; 06.03.2006, 14:19.
      Norbert,
      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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        #4
        genau... es gibt alle Farben, Formen, Grössen, Härten, Materialien... was das Herz begehrt...
        werde mit aktiven Piega C8 Ltd und einem "P Sub 1 Mk2" verwöhnt...

        Kommentar


          #5
          Ich will hier keine Schleichwerbung machen, aber in unserem Wohnzimmer haben mir die CERA-Base das Meiste gebracht.

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          Unser Haus wurde 1962 gebaut und hat folgenden Boden: Estrich, Holz und ganzflächig Teppichboden. Und was bei uns auch noch ein großes Problem ist, die beiden LS stehen jeweils links und rechts von einem 3 m Wohnzimmerschrank, der ordentlich mitschwingt.

          Ich habe schon fast alles ausprobiert was es auf dem Markt gibt, aber leider ohne Erfolg.

          Als letzte Lösung kamen dann die CERA-Base. Mein Händler kam vorbei und wir haben getestet. Selbst er war überrascht wieviel das brachte. Und ich hatte anfangs ein ordentliches Bassproblem (Kurt kann ein Lied davon singen). Ich war schon so weit, dass ich die LS wieder zurückgeben wollte.
          Viele Grüße,

          Heinrich

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            #6
            Hallo Heinrich,

            also mit diesem Zubehör bekommst Du die Resonanzen des Schranks ganz schnell in den Griff. Gleichzeitig sorgt er für die Möglichkeit, die LS enger zu stellen, was sich wiederum positiv auf die räumliche Abbildung auswirkt. So ein Teil hat also wirkliche Vorteile

            :-) :-) :-)
            Norbert,
            der NUR den eigenen Ohren vertraut

            Kommentar


              #7
              Und wenn die Wände fehlen, entsteht ein irrer großer Raum, indem selbst ein Orchester Platz hat.
              Ja, mir ist schon klar, dass ich keine idealen Voraussetzungen für HiFi habe, aber ich bin halt damals ins Haus zu meiner Frau gezogen und da sind halt Kompromisse angesagt. Ich würde selbstveständlich einiges ändern, aber da kommt halt dann der Spruch "ich hänge so an meiner Einrichtung und die muss doch nicht weg".
              Vielleicht versteht ihr das, oder vielleicht geht es euch ähnlich.
              Viele Grüße,

              Heinrich

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                #8
                nein, nicht ganz ;-)
                Meine Freundin ist zu mir gezogen: ist die Anlage mächtig, können wir die nicht oben in das kleine Zimmer stellen?
                Nein, können wir nicht!
                Somit hab ich mir zumindest schon mal den besten Raum bewahrt, wobei mein Häuschen so klein ist, dass auch dieser nicht optimal ist.
                Naja, der Beamer sollte dann nicht mitten in den Raum montiert werden und ich war dann doch nicht ganz so konsequent. Also haben wir das Wohnzimmer gedreht und höre jetzt nur noch über die kurze Seite - das war ein böser Fehler.

                Heinrich, wenn ich mir das Recht überlege:
                Doch, mir geht es ähnlich ;-)

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                  #9
                  Hallo Norbert

                  Ja, das ist ein sehr interssantes Thema!!
                  Ich weiss, dass ein Fußboden aus Holz zum Schwingen neigt.
                  Man könnte da zum Beispiel ssc basis evolution einsetzen. Ssc ist eine Verspanntechnik mit Seilen.
                  Ich habe damit bis jetzt noch keine Erfahrungen gemacht.
                  Die Füße von ssc kenne ich und die sind nicht schlecht. Ich benutze spike teller von harmonix und das geht auch.
                  Natürlich wäre vielleicht eine Kombination von ssc base und den spike tellern wieder eine Schritt vorwärts.

                  Aber wie sieht es eigentlich bei Geräten aus?? Da hat man auch das gleiche Problem.
                  Muß man ankoppeln oder doch entkoppeln?
                  Ich habe ein Spiderrack und meinem Geräte stehen auf Ceraballs.

                  Ich möchte vielleicht da mal was mit ein Gerätebase ausprobieren.
                  Da möchte ich zum Beispiel the Rest von perfect sound einsetzen.
                  Das ist ein Gerätebase mit Quarzsand und Stahlkügelchen.
                  Habt ihr Racks und Gerätebase schon Erfahrungen gemacht??

                  Grüße

                  Wout

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                    #10
                    Hallo Jungs,

                    also bei mir war es auch ein langer Marsch, bis die Schrankwand aus dem Zimmer verschwand und letztlich gefällt es sogar meiner Frau :-)

                    @wout
                    Also ich bin ganz ehrlich, bei den Geräten sehe ich die Sache nicht ganz so verbissen. Zwar sind da die Diskussionen auch an mir nicht vorbei gegangen, aber Versuche in häuslicher Umgebung ohne Gequatsche der Verkäufer ließen Unterschiede in den Bereich der Erahnung rutschen. Kann auch daran liegen, dass wir über eine Fußbodenkonstruktion verfügen, die einem atomaren Erstschlag standhält.

                    Da erzählen die Verläufer immer, dass die Elektronik ruhig gestellt werden soll, was sich auf ein "stabileres" Klangbild auswirkt. Andererseits, wenn ich mir so überlege wie die Elektronik in Aktivboxen durchgeschüttelt wird......Außerdem wird man die ganzen Gerätschaften sowieso nicht ruhig bekommen, immerhin kann auch der Direktschall in der Luft für Mikrofonie-Effekte sorgen.

                    Aber gegen das Ausprobieren spricht natürlich nichts.
                    Norbert,
                    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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